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Nur Plan B? Darum wäre ein Onana-Transfer für Bayern sinnvoller als Palhinha

Amadou Onana
Foto: IMAGO

Der FC Bayern tritt im Palhinha-Poker scheinbar auf der Stelle. Der FC Fulham präsentiert sich als äußerst harter Verhandlungspartner und scheint nicht bereit dazu zu sein, dass Münchner Angebot in Höhe von fast 50 Millionen Euro zu akzeptieren. Beim FCB hält man bereits Ausschau nach Alternativen. EM-Star Amadou Onana könnte dabei eine tragende Rolle spielen.



Nach dem gescheiterten Last-Minute-Deal im Vorjahr setzt sich der zähe Poker um Joao Palhinha in diesem Sommer fort. Noch ist jedoch keine Einigung zwischen dem FC Bayern und dem FC Fulham abzusehen. Laut Angaben der BILD und Sky haben die Münchner ein letztes Angebot in Höhe von 46 Millionen Euro vorbereitet und diese Summe als Schmerzensgrenze ausgemacht.

Ein längst überfälliger Schritt, bedenkt man, dass der Markt auch andere interessante Sechser zu bieten hat. Dies scheint auch bei den Bayern-Verantwortlichen angekommen zu sein.

Laut Angaben von Sky ziehen die Verantwortlichen Amadou Onana als Alternative zum portugiesischen Nationalspieler in Betracht. Der Belgier kickt aktuell für den FC Everton, wäre laut Sky für knapp 60 Millionen Euro bekommen und würde in etwa das gleiche Gehalt wie Palhinha beziehen.

Das spricht für einen Onana-Deal

Obwohl das Gesamt-Paket Onana ein wenig teurer wäre als jenes für Palhinha, scheint ein Transfer des Everton-Profis attraktiver zu sein. Mit seinen 22 Jahren ist Onana schließlich ganze sechs Jahre jünger, hat noch wesentlich mehr Potenzial nach oben und im Falle des Falles einen deutlich höheren Wiederverkaufswert. Folgerichtig wäre ein Deal weitaus weniger risikoreich.

Sportlich fanden sich die beiden zuletzt in ähnlichen Rollen wieder. Beide agierten auf der Sechser-Position bei Premier-League-Klubs aus eher unteren Regionen. Demnach sind sie auch in Sachen Champions League ähnlich unerfahren. Beide absolvierten bislang acht Spiele in der Königsklasse, jeweils für ihre Ex-Klubs Sporting Lissabon und OSC Lille. Ein Bayern-Engagement wäre folgerichtig für beide Neuland. Für Onana sprechen jedoch neben dem Alter noch zwei weitere Punkte. Durch seine Hamburger Vergangenheit kennt er Deutschland und die Sprache. Hinzu kommt, dass er als Belgier Landsmann von Trainer Vincent Kompany ist. Dies dürfte ihm bei der Eingewöhnung definitiv zugute kommen.

Onana überzeugt mit Zweikampfstärke, Speed und langen Bällen

Wirft man einen Blick auf die Statistiken, deuten sich Parallelen und Unterschiede zwischen Onana und Palhinha an. Auffällig ist, dass Onana die besseren Zweikampfwerte (laut Sofascore) besitzt. Der Belgier gewinnt 63,2 Prozent am Boden und 73,6 Prozent seiner Duelle in der Luft, während der Portugiese 61,8 Prozent auf dem Boden und 56,9 Prozent in der Luft erreicht.

Insbesondere im Kopfballspiel ist der 1,95 Meter große Onana offenbar klar im Vorteil gegen den sechs Zentimeter kleineren Palhinha. Noch deutlichere Vorteile hat der Everton-Star in Sachen Athletik. Mit 36,65 km/h war er in der abgelaufenen Premier-League-Saison laut dem Portal Squawka der drittschnellste Mittelfeldspieler. Palhinha kam nur auf 30,2 km/h. Womöglich muss Onana auch deshalb seltener zu Fouls greifen und holte sich mit fünf gelben Karten deutlich weniger Verwarnungen als Palhinha (13) ab.

Bessere Werte weist Onana auch in den Passstatistiken auf. Der 22-Jährige bringt 85 Prozent seiner Zuspiele an den Mann, Palhinha mit 83 Prozent geringfügig weniger.  Deutlicher ist die Diskrepanz bei langen Bällen, bei denen der Belgier auf 70,9 und der Portugiese nur auf 55,6 Prozent kommt. Hinzu kommt, dass Onana mit 6,8 Ballverlusten pro 90 Minuten ballsicherer ist als Palhinha (9,2 Ballverluste).

Palhinha stürzt sich in mehr Duelle

Natürlich ist es aber nicht so, dass jeder einzelne Wert für den Everton-Youngster spielt. Es gibt auch nicht irrelevante Werte, bei denen der Fulham-Profi die Nase vorne hat. Palhinha fängt mit 1,4:0,7 doppelt so viele Bälle pro Spiel im Vergleich zu Onana ab und fährt auch in etwa doppelt so viele Tacklings (4,6:2,4). Hinzu kommt, dass er pro Spiel etwa zwei Zweikämpfe mehr führt und auch geringfügig mehr Blocks und klärende Aktionen aufweist. Palhinha ist also noch ein wenig mehr derjenige, der die Lücken auf der Sechs stopft, Präsenz im Zentrum zeigt und sich in jedes Duell stürzt.

Onana hat die Aggressivität und die Gier darauf, den Ball erobern zu wollen, noch nicht ganz so verinnerlicht wie der erfahrenere Portugiese. Zudem ist Palhinha auch derjenige, der die Sechser-Position klarer hält, während sich Onana dann doch ab und an nach vorne einschaltet.

Angesichts der Tatsache, dass es eigentlich ein Bestreben der Bayern ist, entwicklungsfähige Akteure zu holen, die die Ära Kompany prägen können, wäre Onana dennoch der passendere Fit. Klar ist jedoch auch, dass sich die Münchner beim Kampf um den belgischen Mittelfeldspieler gegen andere interessierte Premier-League-Klubs behaupten müssten.

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Und Ugarte wäre noch passender für uns. Reine Zerstörer brauchen wir nicht. Wir brauchen einen zweiten Javi, defensiv bockstark, aber trotzdem kann er ein Spiel gestalten

Würde onna holen

Würde aus PL keinen mehr kaufen!!!!!

Würde wenn ich du wäre keine Kommentare mehr hier schreiben die sind eh nur peinlich.

Der nächste Heißluftballon der über München kreist

habe ich schon alles. thematisiert, mit der Grund warum ich seit Monaten Onana favorisiereb

Onana zum FCB ? Definitiv eintüten den Deal. Koan Palhinha.

Last edited 1 Tag zuvor by Uwe

Interessant ist auch warum es bei Onana keine Mitbewerber gibt. Ua weil er mit nun 29 Jahren zu teuer ist und nach einem 4 Jahresvertrag keinen Wiederverkaufswert mehr hat….

Endlich mal Substanz: Der Beitrag von Herrn Hager ist sehr gut strukturiert, gut recherchiert und sehr informativ.

Vielleicht sogar denkbar, dass der FCB das ähnlich sieht und mit dem Angebot über 46 Mio., das Fulham (hoffentlich) niemals annehmen wird, nur gesichtswahrend aus der Palinha-Nummer rauskommen möchte.

Keine Ahnung wie sich Bayern das vorstellt mit Palhinhas “Spielstärke”.
Nach jedem Ballgewinn erst mal einen Querpass, bevor es in den Konter geht?
Onana und Pavlovic könnten hingegen echt gut zusammen funktionieren.

Also bei Belgien spielt er bisher nicht so toll. Ein Spieler auf Triple Niveau ist das bei weitem nicht.

Amadou Onana wäre definitiv der bessere Deal, auch langfristiger für die Zukunft.

André holen aber wir sind pleite und das ist leider kein Witz..

😂

Wo her weißt du das?

Ja ja… der FCB ist bald Pleite und die “Stars” bekommen dann Bürgergeld …

genau…. und absteigen werd ma a…. 🤮🔫

Ugarte oder Rabiot holen.

Von Onana leider vieeel zu wenig gesehen bis garnichts!
Schätze mal, den brauchen wir nicht!
Gibt bessere!

Ahnungsloser.

An wen denkst du da?

Da kommt nix.

Ich würde keine überteuerten Spieler mehr aus der PL holen.

Lauter Experten hier.Meint ihr der Eberl und Freund wissen nicht was sie tun??
Lächerlich!

Eberl hat schon mehrere Böcke geschossen, wo du dich ernsthaft fragst ob der wirklich weiß was er da tut.

Olises ausstiegsklausel vor dem Deal nicht verstanden.

Mit tuchel nen Vertrag ausgeheckt, obwohl er den aufrichtsrat gar nicht auf seiner Seite hatte. Entsprechend wurde der in der Luft zerrissen

Davies Berater scheint er nicht einfangen zu können, der spielt munter seine Spielchen

Rangnick nicht bekommen und wahrscheinlich froh darum jetzt neben trainernovize kompany arbeiten zu können.

Bisher: Eberl der Mann der b-Lösungen.

Eberl bisher eine Enttäuschung. Hat er nicht bei Davies von einem wertschätzendem Angebot gesprochen, bei dem man entweder ja oder nein sagen muss. Und was macht Eberl, lässt sich von Davies und seinem Berater vorführen. Absolut lächerlich, was ist nur aus dem FCB geworden?

onana, ugarte, palhinha… einer sollte mal langsam unterschreiben, damit dieses Thema endlich 🙏 vom Tisch ist.. wer ist mir mittlerweile egal .

Das Fenster schließt erst am 2.9.

Schaut euch mal Lobotka an. Was der heute wieder abreißt.

Ich würde Onana holen Palhinja hat bei der EM noch nicht überzeugt.

Dominik Hager

Dominik Hager

Redakteur
Der FC Bayern begleitet Dominik bereits seit vielen Jahren durch sein Leben. Als gelernter Sportjournalist hat Dominik den FCB sogar zum Teil seines Berufs gemacht. Auf fcbinside.de deckt Dominik alle relevanten Themen bei den Profis ab.