Statistik zeigt: Verkauf von De Ligt wäre sportlicher Verlust für die Bayern

Marcel Köhler
Foto: IMAGO

Die Zeichen verdichten sich, dass Matthijs De Ligt den FC Bayern im Sommer verlassen wird. Dabei spielen offenbar finanzielle Aspekte eine entscheidende Rolle. Denn ein Blick in die Statistiken des Niederländers verrät: De Ligt war in der vergangenen Saison Bayerns defensivstärkster Innenverteidiger.



Die Verteidigung des FC Bayern wird für die kommende Saison neu aufgestellt. Trotz der Verpflichtung von Hiroki Ito arbeiten die Münchner weiter an einem Transfer von DFB-Nationalspieler Jonathan Tah. Doch vorher möchte man sich offenbar von mindestens einem Innenverteidiger trennen.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist Matthijs De Ligt derzeit Verkaufskandidat Nummer eins in Bayerns Defensive. Wie die BILD berichtet, ist der 24-Jährige darüber informiert worden, dass er keine tragende Rolle in den Planungen des neuen Trainers Vincent Kompany spielen würde.

De Ligt überzeugt mit Defensiv-Statistiken

Nachdem De Ligt zu Beginn der abgelaufenen Saison vermehrt auf der Bank Platz nehmen musste, erarbeitete er sich in der Rückrunde nach und nach das Vertrauen von Ex-Coach Thomas Tuchel. Zusammen mit Eric Dier verlieh er der bayrischen Defensive eine zuvor schmerzlich vermisste Stabilität. Das zeigen auch die Daten von Sportec Solutions.

Wenn De Ligt in der Innenverteidigung auflief, holten die Bayern im Schnitt 2,4 Punkte pro Partie – ohne ihn waren es lediglich 1,7. Zudem überzeugte er mit einer starken Zweikampfquote von 66 Prozent und liegt in dieser Hinsicht deutlich vor Dayot Upamecano (59) und Minjae Kim (61). Darüber hinaus hat De Ligt mit 97 Prozent auch die beste Passquote aller Innenverteidiger im Münchner Kader.

Schwächen offenbarte De Ligt hingegen im Spiel nach vorne. Im Vergleich zu seinen Nebenleuten spielte er pro 90 Minuten die wenigsten langen Pässe (3) und kommt in der gesamten Saison 23/24 auf lediglich vier Torschussvorlagen – nur Winterneuzugang Dier schnitt in dieser Hinsicht schlechter ab. Dazu kommen Tempodefizite: De Ligt ist deutlich langsamer als Upamecano, Kim, Ito und Tah.

Warum wollen sich die Bayern von De Ligt trennen?

Der Innenverteidiger genießt als Fanliebling ein hohes Ansehen im Verein und hat noch einen Vertrag bis 2027. Allerdings hat Max Eberl vom Aufsichtsrat aufgetragen bekommen, die Gehaltskosten des deutschen Rekordmeisters deutlich zu senken. Zudem soll ein Teil der geplanten Neuverpflichtungen durch Transfererlöse finanziert werden.

De Ligt gehört mit einem Gehalt von 15 Millionen brutto zu den Topverdienern in München – und liegt in dieser Hinsicht deutlich vor Kim und Upamecano. Ein Verkauf könnte zudem eine Ablöse von mehr als 50 Millionen Euro einspielen. Manchester United soll aktuellen Meldungen zufolge kurz vor einer Einigung mit De Ligt stehen.

Teile diesen Artikel