Harry Kane konnte sich in der abgelaufenen Bundesliga-Saison in seinem ersten Anlauf die Torjägerkanone sichern und steht nun auch mit der englischen Nationalmannschaft im Halbfinale der Europameisterschaft. Dennoch bleiben vor allem die Medien in seiner Heimat skeptisch und kritisieren den Bayern-Star weiter scharf.
Mit dem rund 100 Millionen schweren Transfer von England-Kapitän Harry Kane sicherte sich der FC Bayern im vergangenen Sommer eine echte Torgarantie und einen damit mehr als würdigen Nachfolger für den im Jahr 2022 nach Barcelona gewechselten Robert Lewandowski. #
Der 30-Jährige kam dabei in seiner ersten Saison in München auf wettbewerbsübergreifend 48 Tore und 12 Vorlagen in 53 Spielen. Während er auf Vereinsebene zumindest individuell glänzen konnte, fällt es ihm derweil bei der Europameisterschaft trotz des Einzuges ins Halbfinale schwer.
Der Mittelstürmer gehört als Kapitän der englischen Nationalmannschaft trotz andauernder Rückenprobleme zum unumstrittenen Stammpersonal. Unter Gareth Southgate ist der Bayern-Stürmer gesetzt, nimmt allerdings eine andere Rolle im Spielsystem an, als beim deutschen Rekordmeister.
Southgate und Kane mit schwerer Kritik konfrontiert
Der Coach der Engländer setzt trotz der unumstrittenen individuellen Qualität seiner Mannschaft auf eine sehr konservative Art, Fußball zu spielen und vertraut dabei mehr auf eine stabile Defensive und etablierte Spieler als auf spektakulären Offensivfußball seiner Youngsters. Dies spiegelt sich vor allem in den Ergebnissen und der Anzahl der erzielten Tore wider. Im bisherigen Turnierverlauf kamen die Engländer aus dem Spiel heraus gerade einmal auf vier Tore und taten sich ohnehin schwer, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden.
Die englischen Medien stürzen sich laut einem Bericht der tz nun vermehrt auf Trainer Southgate und den bisher wenig glänzenden Top-Stürmer Harry Kane. Der Guardian schrieb unter anderem: „Das ist nicht der Kane, den wir kennen. Er ist unbeweglich und kann sich nicht frei entfalten.“
Und auch Goal.com sieht den Kapitän derweil in der Kategorie „Loser“ und begründete dies mit der Einschätzung: „Die Wahrheit ist, dass Kane schon lange nicht mehr nützlich ist.“
Ob Gareth Southgate mit seiner Herangehensweise Recht behält und Harry Kane auch bei der EM noch zu seiner Top-Form findet, werden das kommende Halbfinale gegen die Niederlande und ein mögliches Finale zeigen. Mit einem Titelgewinn hingegen die Kritik zumindest vorerst in Vergessenheit geraten.