Nach dem 2:0-Heimsieg des FC Bayern gegen den SC Freiburg kam es zu einem bemerkenswerten Zwischenfall, der in den Katakomben der Allianz Arena für Gesprächsstoff sorgte. Bayern-Sportvorstand Max Eberl nutzte die Gelegenheit, um auf subtile, aber unmissverständliche Weise gegen die anhaltende Kader-Kritik vorzugehen.
Wie die BILD berichtet, richtete sich Eberls Kritik an den Journalisten Cedric Pick, der als Moderator und Reporter für Magenta Sport und Sky tätig ist. Pick hatte zuvor in der Sport1-Talkshow „Doppelpass“ eine provokante Bemerkung über Eberl gemacht.
Dabei stellte er die Frage in den Raum, ob der Sportvorstand tatsächlich so überzeugt von dem aktuellen Bayern-Kader sei, wie er es in seinen öffentlichen Aussagen darstellt, oder ob er sich dies nur einreden würde: „Max Eberl muss diese Botschaft ja senden. Ich würde das in seiner Position auch tun. Es gibt ja den Leitsatz fürs Leben: Wenn du dir ständig dasselbe sagst, dann glaubst du es auch irgendwann – und dann gefällt dir auch irgendwann dieser Kader.“
„Menschen, die keine Ahnung haben“
Diese Anspielung, die Eberl möglicherweise als Infragestellung seiner Arbeit und der Qualität der Mannschaft empfand, veranlasste ihn dazu, nach dem Spiel gegen Freiburg in einem Interview seine Zufriedenheit mit der Mannschaft erneut hervorzuheben. Dabei machte er mit einem durchaus scharfen Ton klar: „Wir sind mit unserem Kader sehr glücklich – auch, wenn manche Menschen sagen, dass ich das immer nur sage und ich es auch irgendwann glauben werde, wenn ich es immer sage. Das sind Menschen, die keine Ahnung haben.“ Auch wenn er den Namen Pick dabei nicht erwähnte, dürfte klar sein, dass er sich auf die Aussagen des Journalisten bezog.
Die gezielte Spitze gegen Pick war ein klares Zeichen dafür, dass Eberl keine Zweifel an seiner Kompetenz und Entscheidungsfähigkeit zulassen will. Auch wenn der Sportvorstand mit den Absagen von den Wunschspielern Désiré Doué und Xavi Simons zwei herbe Rückschläge hinnehmen musste, drückt er somit auch das Vertrauen in die aktuelle Mannschaft aus.