Neuer Bayern-Abwehrboss? Kompany fordert mehr Geduld

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Das Sorgenkind des FC Bayern ist auch in der neuen Saison wieder die Abwehr. Während die Mannschaft in der Offensive stark besetzt ist, bleibt die Frage offen, wer als neuer Abwehrchef das Ruder in der Verteidigung übernehmen soll.

Nach dem Abgang von Matthijs de Ligt, der für rund 50 Millionen Euro zu Manchester United wechselte, steht der Rekordmeister ohne einen echten Leader in der Abwehr da. Der Niederländer galt in den letzten zwei Jahren als „der Stabilste“ und war der klare „Abwehrchef“ des FC Bayern, wie Lothar Matthäus in seiner Kolumne bei Sky erklärte. Doch nun sei wieder eine Führungsperson in der Abwehr gefragt, und die Suche gestaltet sich schwierig. „Für mich ist das ein Armutszeugnis, dass dieser Leader fehlt“, kritisierte Matthäus die aktuelle Situation deutlich.

Bayern-Trainer Vincent Kompany zeigte sich angesichts der anhaltenden Diskussionen gelassen. Auf die Frage, wer den Posten des Abwehrbosses übernehmen soll, wollte er keine klare Antwort geben: „Das kann ich jetzt nicht in einem Interview sagen“, erklärte er im Gespräch mit DAZN. Kompany betonte, dass es noch zu früh sei, um eine solche Entscheidung zu treffen: „Hoffentlich wird das einfach deutlich in der Saison, aber es ist jetzt mein zweites Spiel in der Bundesliga und nicht alles kann auf einmal passieren. Wir sollen auch einfach ruhig bleiben.“

Verbesserte Defensive gegen Freiburg

Während des Spiels gegen Freiburg setzte Kompany in der Verteidigung auf Joshua Kimmich, Min-jae Kim, Dayot Upamecano und Raphaël Guerreiro. Insbesondere Kim stand zuletzt in der Kritik. Der Südkoreaner, der in Neapel als unüberwindbare Defensivkraft galt, hatte beim Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg mit Unsicherheiten zu kämpfen: „In der Serie A war das ein Monster, der hat jeden Ball abgelaufen, der hat keinen Zweikampf verloren“, erinnerte sich DAZN-Experte Sami Khedira und zeigte sich erstaunt: „Diesen Kim sieht man hier bei Bayern München nicht.“

Beim 2:0-Sieg machte die Münchner Defensive jedoch einen ersten Schritt zur Besserung. Auch wenn sowohl Kim als auch Upamecano in gewissen Situationen die Unsicherheit anzumerken war, machten beide ein gutes Spiel. Das Erfolgserlebnis eines zu-Null-Spiels dürfte den beiden Innenverteidigern wieder mehr Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben geben.

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