Champions League

Er kann zum X-Faktor für Bayern werden! Drei Erkenntnisse nach Zagreb

Michael Olise
Foto: Getty Images

Der FC Bayern feiert in der Champions League einen Kantersieg gegen Dinamo Zagreb. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.



Zum Auftakt der neuen Champions-League-Saison setzte der FC Bayern ein Ausrufezeichen und fegte Dinamo Zagreb mit 9:2 aus der Allianz Arena. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:

1. Olise: Er kann zum X-Faktor für Bayern werden

Gegen Zagreb funktionierte die gesamte Bayern-Offensive gut. Und dass Harry Kane eine absolute Tormaschine ist, stellt ja schon lange keine neue Erkenntnis dar. Besonders erwähnenswert war aber der Auftritt von Michael Olise. Der Sommer-Neuzugang kann für die Bayern zum X-Faktor werden – die Fähigkeiten des 22-Jährigen können Spiele alleine entscheiden.

Olise zeigte gegen Zagreb Spielfreude, technische Skills, aber auch ein engagiertes Defensivverhalten. Der französische Neu-Nationalspieler, der für rund 55 Millionen Euro von Crystal Palace aus der Premier League gekommen war, ist sich nicht zu schade für beherzte Sprints nach hinten, um Aufgaben in der Verteidigung wahrzunehmen.

Am Anfang der Partie gegen Dinamo wirkten einige Aktionen noch wie brotlose Kunst, dann kam Olise aber schnell stark ins Spiel und konnte am Ende einen Doppelpack schnüren, was hinter Kanes vier Toren etwas unterzugehen drohte.

Man darf nicht vergessen: Für Olise war es sein Debüt in der Königsklasse. Er ist der erste Franzose seit Thierry Henry 1997, der bei seinem Champions-League-Debüt doppelt traf.

Olise kommt nicht leicht aus sich heraus, ist ein sehr ruhiger Typ, das zeigte seine extrem wortkarge Vorstellungs-PK. Wer ihn aber auf dem Feld mit seinen Kollegen agieren sieht, kann aber keinen Zweifel haben, dass Olise schon voll in der Mannschaft integriert ist. Er wird kein Sorgenkind werden wie Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza, der wohl einfach keinen Anschluss fand.

Olise ist beim FC Bayern sofort eingeschlagen – und kann über die nächsten Jahre zu einer der prägenden Figuren der Mannschaft werden.

2. Kompany findet die richtige Balance

Im Sommer wollten die Bayern-Bosse eigentlich einige Spieler verkaufen, daraus wurde aber nichts. Jetzt ist der Kader von Trainer Vincent Kompany wohl etwas größer und auf jeden Fall personell anders zusammengesetzt als ursprünglich geplant. Der junge Belgier geht bisher aber sehr geschickt mit dieser Situation um und moderiert die Lage gut.

Plakativ zeigt das die Personalie Leon Goretzka. Der Mittelfeldmann sollte eigentlich gar nicht mehr dabei sein, die Verantwortlichen machten kein Geheimnis daraus, dass man den 29-Jährigen gerne abgeben würde. Kompany strich Goretzka auch bereits zweimal aus dem Kader, gegen Zagreb bekam er aber einige Minuten und machte dann sogar ein Tor.

Vincent Kompany
Foto: Getty Images

Überhaupt findet Kompany gerade die richtige Balance. Durch den neuen Champions-League-Modus ist die Belastung noch höher als letzte Saison. Der Bayern-Trainer reagiert darauf mit kluger Rotation und hält so viele Stars gleichzeitig bei Laune.

Kompany brachte in seiner (noch kurzen) Zeit als FCB-Coach noch nie zweimal hintereinander die gleiche Startelf, sondern wechselte immer auf drei bis vier Positionen durch. Die Stimmung in der Mannschaft scheint dadurch hervorragend zu sein, von den Spielern gibt es durchweg Lob für den Coach.

Auch Kompanys Vorgesetzter Max Eberl ist zufrieden: “Er managt das sehr, sehr gut”, sagte der Sportvorstand nach dem Spiel: “Er nimmt den ganzen Kader mit und nutzt die ganze Breite des Kaders, die wir am langen Ende der Saison brauchen werden.”

3. Andere Teams werden Abwehrpatzer bestrafen

Bei einem 9:2-Kantersieg ist das natürlich nur ein kleiner Wermutstropfen, aber das Zustandekommen der zwei Gegentore sollte schon eine Warnung für die Zukunft sein. Dinamo Zagreb hat bei Weitem nicht das Niveau, um die Bayern ernsthaft zu gefährden. Stärkere Teams können solche Schwächen aber schmerzhafter bestrafen.

Die Bayern kamen schläfrig aus der Halbzeit, bei den Toren der Kroaten wirkten die Innenverteidiger Minjae Kim und Dayot Upamecano nicht das erste Mal in dieser Saison desorientiert. Beim zweiten Zagreber Treffer war die ganze Abwehrreihe weit aufgerückt und kam dann schwerfällig wieder in den Rückwärtsgang.

Manuel Neuer
Foto: IMAGO

Unter Kompany verteidigen die Bayern sehr hoch, da können sich solche Lücken schon mal auftun. Solange man vorne mehrfach trifft, ist das verzeihlich. Aber echte Top-Teams – und gegen die muss man bald ran – werden Fehler in der Abwehr deutlich härter bestrafen als Dinamo Zagreb.

Hier müssen die Bayern noch nachjustieren. Vielleicht würde Eric Dier, der unter Kompany bisher noch wenige Spielminuten bekam, der Abwehrzentrale der Bayern guttun.

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Eine weitere Erkenntnis ist aus meiner Sicht, dass man eben doch keine reine “Holding-Six” braucht, wenn der Trainer einfach andere Lösungen für das zentrale Mittelfeld findet, die zum verfügbaren Kader passen. Bislang machen Kimmich und Pavlovic das hervorragend – Palhinha war gegen Kiel ebenfalls gut im Spiel und auch Goretzka hat sich gestern nahtlos eingefügt.

Natürlich brauchst gegen Kiel oder Zagreb keinen hauptsächlich defensiven Zerstörer im Mittelfeld.

Ich denke, Palhinha wird noch auf viele Spiele kommen. Das sehe ich wie user Frantz. Gegen City oder PSG (oder auch LEV!) wird Kompany ggf nicht auf Guerreiro als Rechtsverteidiger setzen.
Da würde er bei identischer Personalsituation wohl eher Kimmich nach recht verschieben und Palhinha in die Startelf beordern.

Zu den Erkenntnissen der bisherigen Saison solle man meiner meinung nach anfügen, dass GNABRY bisher eine tadekkose Leistung abliefert. Hätte ihm das Tor zum 1:0 wirklich gegönnt.
Und ebenfalls sollte man anfügen, dass Pavlovics Entwicklung UNFASSBAR ist.
Dass er anstatt Goretzka spielt, hat Leistungsgründe. Macht viel Freude dem zuzusehen.

Und Kompany: Einfach nur erfreulich. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Ich denke auch, dass Palhinha eine wichtige Rolle spielen wird. Aber es geht eben um die taktische Auf- und Einstellung und nicht nur um Spielertypen.

Auch wenn das hier viele nicht hören wollen: Kimmich scheint unter Kompany als variabler 6er gesetzt zu sein – sonst hätte er gestern nicht im Mittelfeld gespielt, obwohl kein einziger RV zur Verfügung stand. Ich denke eher, dass gegen offensiv stärkere Gegner Palhinha anstelle von Pavlovic auflaufen könnte – Kimmich ist aber derzeit klarer Stammspieler im ZM.

Da haben wir viele Möglichkeiten. Das ist ja das Schöne.
Es wird selten so sein, dass die volle Kapelle zur Verfügung stehet. Und schlussendlich gehts drum, was der Trainer dann, angesichts der einsatzfähigen Spieler, dann daraus macht.

Gestern wären auch gegen City oder Real nunamal mit Boey und Stanisic BEIDE Rechtsverteidiger nicht zur Verfügung gestanden.

Ich bin davon überzeugt, dass er bei identischer Personalsituation gegen DIESE Gegner nicht mit dem “linken Mttelfeldspieler Guerreiro” als Rechtsverteidiger angetreten wäre.
Da hätte er möglicherwedise Laimer verwendet – oder viel wahrscheinlicher – Kimmich!

Und das Zentrum hätte er defensiver besetzt. Mit Palhinha. Aber eben neben Pavlovic. Weil er Kimmich ja als Rechtsverteidiger gebraucht hätte.

Wenn alle fit gewesen wären – rein hypothetisch – vielleicht hätte er dann (gegen City oder Real) Pavlo rausgenommen.
Wie gesagt ists aber halt selten, dass alle einsatzfähig sind. Von daher ist das eine akademische Diskussion 🙂

Last edited 1 Tag zuvor by LaBonbonera

Ist halt alles sehr hypothetisch. Und aus meiner Sicht wurde in den letzten Spielen eben sehr deutlich, dass Kimmich in dieser Rolle als variabler 6er gesetzt ist und nicht ständig als RV aushelfen soll – anders kann man sich Guerreiro als RV in einem CL-Spiel auch kaum erklären.

Letztlich sehe ich eher Pavlovic aufgrund seiner Schwächen gegen den Ball als möglichen Streichkandidat gegen offensiv starke Gegner. Kompany tut aber sicherlich gut daran, wenn er sein zentrales Mittelfeld nicht ständig umbaut, wie es unter Tuchel der Fall war, sondern Anpassungen auf taktischer Ebene macht. Bislang hat er damit ja Erfolg.

Ich gehe auch davon, das Palinha noch genug Einsâtze bekommt. Fùr mich ist er ein Ruhepol, der einer Mannschaft weiter hilft.
Richtig ist aber auch, Kimmich und Pavlovic auch gestern ganz stark. Kimmich mit drei Assists, nicht schlecht, dafùr, das einige User hier ihn am besten in der Wüste gesehen hätten. Und Basler hat die Schubkarre auch erstmal wieder ins Gartenhaus gestellt.🤣😉

Basler holt das Ruderboot aus dem Schuppen der alte Schornstein.

Ich habe die Palinha-Verpflichtung nie wirklich verstanden, mit hätte ein kreativer Dreh- und Angelpunkt auf der Sechs besser gefallen. Den Zerstörer-Part könnte auch Goretzka ausfüllen, aber offenbar wollte Tuchel den Portugiesen extrem dringend verpflichten 😉

Stand jetzt ist der Gewinn durch Palinha schwer einzuschätzen, da Kompany sehr variabel aufstellt. Aber auf die Saison gesehen, dürfen wir vermutlich für jeden guten Spieler im Kader dankbar sein, wenn man sich schon jetzt das Verletzungspech ansieht…

Pavlovic spielt solide, wenn er gestern auch nicht seinen besten Tag hatte. Allerdings ist er auch eher eine Alternative zu Palinha. Außer Kimmich gibt es wenig Personal auf der Sechs, das für Kreativität sorgen kann.

Gnabrys Einsatz und Spielfreude ist wirklich großartig, hoffen wir, dass er sich nicht zum Chancentod entwickelt wie Coman…

Aus meiner Sicht eine 1A-Analyse!

Hab auch nicht verstanden wie man Kim und Upa behalten konnte und Tah verpflichten wollte.

Naja, wenn man Gnabry, Coman und Sane vergleicht, ist Gnabry in Punko Effizienz der, mit Abstand beste Spieler.
Gestern hat er das 1:0 ja gemacht, Dass er knapp Abseits war, ist halt Pech. Mich freut seine aktuelle Keistung.

Bezüglich der 6er-Position: Ja. Ein neuer “Thiago” hätte schon Spaß gemacht. Jetzt haben wir eher einen neuen “Martinez”. Der hat uns damals aber auch ziemlich gut getan.

Pavlovic sehe ich nicht unbeding als Alternative zu Palhinha. Dafür ist sein Mindset viel zu offensiv ausgelegt.

Ich hab den Transfer nicht verstanden.
Ist viel zu viel Geld für einen 29 Jährigen!
Wir haben auch noch LG und Laimer.

Die Abwehr bleibt die Achllesferse.
Und gegen stärkere Gegner kann so etwas schnell ins Age gehen.
Und bereits Aston Villa wird sicher ein stärkerer Gegner als Zagreb es war.

Kluge Rotation, man lese und staune 😀. Bisher hat es immer geheissen, die Mannschaft kann nicht zusammen wachsen. Die jungen wilden machen richtig Spaß und haben Bock auf Fußball. Bayern ist auf dem richtigen Weg, auch wenn Zagreb eher ein Aufbaugegner war. Gerade gut um Automatismen zu festigen und der Bank Einsatzzeiten zu gewähren. Dennoch völlig erschreckend die ersten Minuten der 2. Halbzeit, hoffentlich werden hier ganz schnell Lehren draus gezogen. Junge, Junge Kontermanschaften zerlegen die Bayern sonst in alle Einzelheiten und wer will schon 9 Gegentreffer auf seinem Konto.

immer und immer wieder diese Innenverteidiger. okay…, Fehler macht jeder. Aber diese Nachlässigkeiten können sich die Jungs gegen große Teams nicht erlauben. So kriegen wir wieder keinen Titel

Die IVs waren fehlerfrei, Upa sogar sehr stark. Peinlich bei Gegentoren einfach über die IV zu sprechen ohne eine ansatzweise fachliche Begründung. Im Artikel fabuliert man einfach, sie wirkten „desorientiert“. Albern!😉

GSD hat noch jemand schon mal in der Abwehr gespielt und erkennt die wahre Sachlage.
Beide Male war die IV lupenrein i.O., aber zweimal hat Guerreiro auf der rechten Seite beim Konter gefehlt oder rennt hinterher.
Wie schon mal früher erläutert, spielen wir 2er-Kette in der Hoffnung, daß Upa und Kim schnell genug sind. Aber das heißt nicht, daß die AV überhaupt nicht nach hinten arbeiten müssen – mindestens einer von beiden muß in die Restverteidigung und das fehlt noch, ob die AV Kimmich, Boey, Guerreiro oder Davies heißen.
Ich hoffe auf Stanisic und Ito – die können das, die sind das gewohnt. Auch Aznou war in der Beziehung besser.

Das s8nd aber nicht nur die Nachlässigkeit der IV, sondern der ganze Defensivverbund. Nur die IV müssen es ausbaden. Da hilft den IV in Leverkusen zB Xhaka doch viel mehr……

Der Trainer hat’s doch nach dem Spiel gesagt. Wenn vorne die notwendigen Schritte nicht gemacht werden bei unserem hohen Pressing , wird’s für die Kollegen hinten gefährlich. Beide Tore hatten ihren Ursprung schon in der gegnerischen Hälfte.

bald kommen noch paar Amas mit hoch dann haben wir noch mehr Breite denn ich traue den Amas schon Bundesliga zu zB Aznou mein Engel <3

Und wieder werden alle Kommentare gelöscht!

Anders als TT hat VK verstanden worauf es ankommt. Auf dem Weg zum Erfolg gilt es den gesamten Kader mitzunehmen, Stichwort Rotation. Die Offensive ist auf den Punkt genau fit und zeigt Einsatz und Willen. Olise hat sich bereits bestens eingefügt und auch Sane hat nach seiner Einwechselung getroffen. Kane wie immer vorneweg und auch Gucci Gnabry zeigte sich bemüht. Damit lässt sich arbeiten.

Gegen die Pillendreher, Aston Villa und Frankfurt sollte Eric Dier in der Defensive den Vorzug vor Min-jae bekommen. Guerreiro LV, Dier und Upa IV, Kimmich RV, MF Palhinha und Pavlovic. Damit sollte man auch gegen spielstarke Mannschaften bestehen können.

bei den gegentore war 2x guerrero zu weit weg. das kann man nicht der iv ankreiden….

Ja und Ja und Ja ….

Die Antwort, Eric würde nicht nur, sondern TUT dem
gesamten Abwehrblock gut.

1. Er KOMMUNIZIERT, !
Eine Fähigkeit die unsere zwei gestrigen Protagonisten aus sprachlichen oder anderweitigen Gründen nicht beherschen.

2. Er Organisiert und Dirigiert seine Nebenleute lautstark und ordnet sie permanent

3. Er ist ein Vollprofi!
Keine staralluren, kein gezicke, kein gemeckere, keine Launen
Wenn er gebracht wird, liefert er 100%

4. Immer Komstante Leistung
110% Verlass auf Ihn

Sowas will ich dauerhaft in der Abwehr.
Und nicht unsere Wundertüte Uoa und Kim im Kollektiv.

Ja, sie sind schneller als Eric,, aber sie sind nie BESSER als er.

Eric muss in die Startelf!
Basta

Sebastian Mittag

Sebastian Mittag

Chefredakteur
Sebastian ist Chefredakteur bei FCBinside. Zuvor war er in gleicher Rolle bei SPOX und GOAL tätig, davor zuletzt als Head of Video bei SPORT1. Der gebürtige Münchner verfolgt den FC Bayern schon seit seiner Kindheit und sah Hunderte FCB-Spiele live im Stadion.