Bundesliga

Drei Erkenntnisse zum Topspiel: Abwehr-Duo glänzt bei Bewährungsprobe

Minjae Kim
Foto: IMAGO

Der FC Bayern verpasst am 5. Spieltag den Sieg im Bundesliga-Gipfel gegen Bayer Leverkusen. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.



Gegen Meister Bayer Leverkusen kontrollierten die Bayern das Spiel, kamen am Ende aber nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:

1. Abwehr-Duo glänzt bei Bewährungsprobe

Vor dem Duell gegen Leverkusen konnte man durchaus die Sorge haben, dass die Innenverteidigung mit Dayot Upamecano und Minjae Kim ins Wackeln kommen könnte. In Wolfsburg legten die beiden einen furchtbaren Auftritt hin, gegen Zagreb gewann man zwar hoch, kassierte aber trotzdem zwei unnötige Gegentore. Und diese Mannschaften hatten bei Weitem nicht die Offensivpower wie Meister Leverkusen.

Doch Upamecano und Kim meisterten die erste echte Bewährungsprobe gegen ein absolutes Top-Team mit Bravour. Beide zeigten einen glänzenden Auftritt ohne Fehler oder Unsicherheiten. Der Franzose und der Südkoreaner räumten in zahlreichen heißen Zweikämpfen richtig ab.

Joshua Kimmich brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, als er über seine zwei Kollegen aus dem Abwehrzentrum sagte: “Sie müssen riesige Räume verteidigen. Man muss viel Qualität haben, um 50 bis 60 Meter vor dem eigenen Tor zu stehen und den großen Raum dahinter zu verteidigen.” Kimmichs Fazit zu Upamecano und Kim: “Beide sind in hervorragender Form.”

In den nächsten Wochen treffen die Bayern auf weitere hochklassige Mannschaften mit starker Offensive. Wenn Upamecano und Kim dann immer so auftreten wie gegen Leverkusen, müssen die Fans eine große Sorge weniger haben.

2. Palhinha scheint abgemeldet

Für Neuzugang Joao Palhinha wird die Situation beim FC Bayern immer schwieriger. Mehr als ein Jahr lang war er nach seinem gescheiterten Transfer im Sommer 2023 zumindest unterschwellig immer ein Thema in München gewesen. Dann kam der Portugiese für die stolze Ablöse von rund 50 Millionen Euro nach München und sitzt nun meist auf der Bank.

Dabei dachte man noch, spätestens im Duell mit den spielstarken Leverkusenern würde man die Holding Six gut brauchen können. Doch Palhinha saß 90 Minuten auf der Bank. Kompany setzte einmal mehr auf die Zentrale mit Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic.

Interessant: Kimmich nahm dabei in der Defensive über weite Strecken Leverkusen-Star Florian Wirtz in Manndeckung und schaltete den Jung-Nationalspieler komplett aus. Das wäre doch eigentlich die passende Aufgabe für Abräumer Palhinha gewesen.

Neben dem starken Kimmich lieferte auch Pavlovic einmal mehr ab. Zwar leistete er sich einen Patzer, aus dem mittelbar das 0:1 durch Robert Andrich resultierte, doch dann sorgte er mit seinem Traumtor für das Highlight des Abends aus Bayern-Sicht.

Im Moment gibt es keinen Grund für Kompany, nicht weiter auf Kimmich und Pavlovic zu setzen. Das ist ganz bitter für Palhinha. Bisher beschwert er sich nicht über seine Reservistenrolle, doch so hat er sich seine Anfangszeit in München sicher nicht vorgestellt.

Palhinha kam vom FC Fulham aus England zum FC Bayern, und am Mittwoch muss der Rekordmeister in der Champions League auf der Insel bei Aston Villa ran. Vielleicht gibt ihm Kompany ja dort eine Chance in der Startelf. Mittlerweile wäre das aber eher schon eine Überraschung. Palhinha scheint bei den Bayern gerade ziemlich abgemeldet.

3. Formknick bei Gnabry

Nachdem Kingsley Coman in Bremen bei seinem Startelf-Auftritt enttäuscht hatte, setzte Kompany gegen Leverkusen wieder auf Serge Gnabry. Der 29-Jährige galt im Transfersommer als Verkaufskandidat, spielte bisher aber eine starke Saison. Im Spiel gegen den Doublesieger konnte Gnabry jedoch überhaupt nicht überzeugen.

In Halbzeit eins war das Bayern-Spiel sehr rechtslastig, immer wieder liefen die FCB-Angriffe über Michael Olise auf dem rechten Flügel. Gnabry wirkte auf der rechten Offensivseite wie ein Fremdkörper und bekam kaum Ballkontakte. Am auffälligsten wurde er dann kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Nach einer Flanke von Harry Kane setzte Gnabry den Ball an den rechten Innenpfosten. Den Abpraller beförderte er dann an die Latte. Beide Chancen hätte er an einem guten Tag verwerten können. Gnabry hatte gegen Leverkusen jedoch keinen guten Tag. Bei der Konkurrenz in der Bayern-Offensive darf er sich nicht viele solche Auftritte leisten.

Serge Gnabry
Foto: IMAGO

In der 65. Minute wurde Gnabry als erster Münchner ausgewechselt. Bis zu diesem Zeitpunkt war er auch der schwächste Bayern-Spieler auf dem Platz. Für ihn kam Coman, der aber ebenfalls keine Akzente setzen konnte.

Wenn Leroy Sané bald wieder komplett fit ist, wird Kompany wohl oft auf seinen ehemaligen Teamkollegen bei ManCity setzen. Dann könnte Gnabry wieder weniger Spielzeit bekommen als bisher – es sei denn, nach diesem Knick gegen Leverkusen zeigt seine Formkurve bald wieder nach oben.

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Verstehe den Transfer noch immer nicht. 50 (!) Mio. für einen Bankdrücker sind doch viel zu viel, oder irre ich mich? Wie viel verdient er denn? Wäre ja witzig, wenn er jetzt noch einer unserer Top-Verdiener wäre

es. geht auch darum eine Konkurrenz Situation zu schaffen . das kimmich und pavlovic so spiel liegt mit Sicherheit auch daran das Sie wissen das ein laimer und Palhinh sofort bereit stehen wenn man selber nicht performt . Das gleiche wird auch für einen Olise und Gnabry gelten . was der gekostet hat ist auch völlig egal , nicht unser Thema , dafür war ein pavlovic quasi umsonst . Es werden noch alle Spieler gebraucht werden .

schmarrn … 50mio, damit Pavlivic und Kimmich besser werden. Blödsinn.

Du verstehst es halt nicht .
Es geht nicht immer darum was ein Spieler gekostet hat bzw das jeder Spieler der was kostet zwangsläufig immer in die Startelf gehört . Es geht darum bereit zu sein wenn man bereit sein muss .

was der fc Bayern mit seinem Geld macht is deren Sache . Manch einer kauft sich mehrere Autos dafür das sie in der Garage stehen . hinterfragt auch keiner …

Eine Saison ist lang, er wird noch sehr wichtig werden.

ich war im Stadion , für meinen Eindruck kann ich bestätigen das die Defensive sehr gut funktioniert hat . Gerade upa verteidigt sehr aggresiv nach vorne .
Boniface , Firmpong und wirtz waren vollständig abgemeldet . Kane auf unserer Seite auch .

über die sehr defensive Spielweise von Leverkusen war ich überrascht .
Wäre das Ding von Gnabry rein gegangen , bzw wäre Bayern allgemein in Führung gegangen und Leverkusen hätte sich offensiv beteiligen müssen , dann bin ich sicher das wir einige Tore gemacht hätten .

im Stadion wirkte das Spiel eher wie Bayern gegen einen Aufsteiger . Am Schluss war es sehr dominant mit vielen Distanz Abschlüssen der Bayern . Das es kein Chancen Festival wurde wie viele gedacht haben lag an der defensiven Spielweise von Leverkusen und der sehr guten Abwehr Arbeit der Bayern , die jeden Konter Versuch sofort unterbinden konnten .

Mich freut das Spiel vor allem für Upa und Kim. Kompany scheint den Beiden extrem gut zu tun. Das war bärenstark gestern.

1. Kimmich hat Wirtz nicht in Manndeckung genommen. Warum auch, Leverkusen war selten in der Münchner Hälfte.

2. Gnabry war bei weitem nicht so schlecht wie hier dargestellt.

Danke für deinen Hinweis zu Gnabry. Alle Offensivspieler hatten es schwer. Leverkusen hat sich nicht am Offensivspiel beteiligt. Waren nur destruktiv.

Das Lev dan mit seinem einzigen Torschuss, gefühlt durch 20 Bei e durch, in Führung gegangen ist, hat den Spielverkauf auf den Kopf gestellt und Lev natürlich in die Karten gespielt.

Gnabrys Pfostentreffer war einfach Pech. Für den Nachschuss hätte er sich mehr Zeit nehmen können. Vielleicht. Sagt man so leicht hinterher.

Für meinen Geschmack hat der Schiri den Leverkusrnern zu viele Fouls ungestraft durchgehen lassen. Und Musiala ust leider Freiwild. Bitter.

Vollkommen richtig. War auch im Stadion, Kimmich sehr aktiv als Ballverteiler und zweikampfstark, aber kein Manndecker.
Gnabry würde heute riesige Lobeshymnen bekommen ob seiner starken Form – wenn er statt Pfosten/Latte die Bälle rein gemacht hätte. 2cm hin oder her führen hier zu einer diametral anderen Beurteilung, das macht keinen Sinn, da er ansonsten ein ordentliches Spiel gemacht hat.

Für mich gibt es eine andere überraschende Erkenntnis:
Davies kann jetzt mit rechts schießen.

aber das Tor trifft er immer noch nicht…

Davies fand ich auch ganz gut, kein Grund seine Leistung zu schmälern

Die Entwicklung von kimmich und pavlovic unter kompany ist herausragend. Es passt einfach, die müssen immer spielen in der mittelfeldzentrale.

und ich bin heilsfroh, dass es ein Talent aus unseren Reihen ist und kein Premier league Spieler.

P.S. Das ist gut für Bayern, das ist gut für die Nationalmannschaft.

lieber fc Bayern. Bitte mehr den mut haben, so wie kompany, die passenden Spieler im Umfeld ins Wasser zu schmeißen und dafür weniger überteuerte boey und Palhinha Transfers.

Den Boey Transfer fand ich ebenfalls überflüssig, Palhinha hingegen ist ein guter Transfer. Bayern hat dieses Jahr einfach eine brutale Breite, was gut ist.
In allen Mannschaftsteilen herrscht Konkurrenzkampf und da kommt es halt zu Härtefällen, wie Palhinha, Gore, Sane oder Coman. Wenn Stani und Ito zurückkehren, auch in derAbwehr. Das Bayern so gut performed, liegt auch an eben diesem Konkurrenzkampf. Letzte Saison haben sich noch alle beschwert, dass der Kader zu dünn ist, jetzt beschwert man sich über überteuerte Transfers und regt sich auf, dass Spieler auf der Bank sitzen müssen. Konkurrenz bekommt man im Fußball eben nicht für 10€ und Konkurrenzkampf entsteht nicht, wenn man nur Amateure auf der Bank hat.

Halte ich für Quatsch dass Bayern besser spielt wegen ner 50mio Konkurrenz. Das ganze Spiel der Bayern hat sich ja geändert und man kann die Idee von Kompany erkennen. Und kimmich sowie pavlovic passend da hervorragend rein und die Fans wollen genau diese pressenden, spielstarken Bayern sehen.

Und Palhinha passt da nicht rein, der fußballerisch nicht gut genug und viel zu undynamisch ist. Der wird keine 15 spiele von Beginn an spielen wenn kimmich, pavlovic und laimer fit bleiben. Eher kommt goretzka noch mal zurück

Last edited 22 Minuten zuvor by Mats
Sebastian Mittag

Sebastian Mittag

Chefredakteur
Sebastian ist Chefredakteur bei FCBinside. Zuvor war er in gleicher Rolle bei SPOX und GOAL tätig, davor zuletzt als Head of Video bei SPORT1. Der gebürtige Münchner verfolgt den FC Bayern schon seit seiner Kindheit und sah Hunderte FCB-Spiele live im Stadion.