“Schlechtester Torwart der Bundesliga” – Kritik an Neuer nimmt zu

Manuel Neuer bleibt unangefochten die Nummer eins im Tor des FC Bayern. Intern genießt der 38-jährige Kapitän nach wie vor das volle Vertrauen, doch außerhalb des Vereins mehren sich die kritischen Stimmen, die ihm vorwerfen, den idealen Zeitpunkt für einen Rücktritt verpasst zu haben. Ein Blick auf seine jüngsten Leistungen und Statistiken scheint diese Einschätzung zu bestätigen.

In der abgelaufenen Saison fiel Neuer vor allem durch einen Patzer im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid auf. Seine starke Leistung bei der Europameisterschaft konnte diese Kritik etwas dämpfen, doch der spielentscheidende Fehler im CL-Spiel gegen Aston Villa hat die Diskussion um seine Zukunft erneut entfacht.

Florian Wichert, stellvertretender Chefredakteur von t-online, sieht in Neuer sogar eine Gefahr für die Saisonziele des FC Bayern und spricht von einer Schwäche auf der Torhüterposition. “Neuer patzt, ist 38 Jahre alt, verletzungsanfällig und laut Performance-Index von LigaInsider mit einer Durchschnittsnote von 3,88 der schlechteste Torwart der Bundesliga”, kritisiert Wichert.

Neuer mit schwachen statistischen Werten

Auch die Statistiken untermauern diese Kritik: Neuer hat bislang nur 50 Prozent der gegnerischen Torschüsse abgewehrt und laut LigaInsider die wenigsten gegnerischen Schüsse aller Bundesliga-Torhüter pariert. Er hat zudem noch keine einzige Großchance vereitelt. Diese Zahlen wirken besorgniserregend, allerdings sollte man sie in den Kontext setzen. Die vier Gegentore, die Neuer bisher in der Bundesliga kassierte, waren nahezu unhaltbar. In der noch jungen Saison ist er insgesamt weder besonders positiv noch extrem negativ aufgefallen.

Besonders auffällig bleibt jedoch der Fehler gegen Aston Villa in der Champions League. Dabei zeigte sich erneut, dass Neuers mitspielender Torwartstil mit Risiken verbunden ist. Da die Abwehr der Bayern oft hochsteht, ist auch Neuer gezwungen, aggressiv aus seinem Tor herauszurücken. Dies verlangt eine exakte Antizipation jeder Situation, und im Spiel gegen Villa unterlief ihm dabei ein folgenschwerer Fehler.

Hat Neuer den rechtzeitigen Absprung verpasst?

Die Diskussion über Zukunft von Neuer bleibt hitzig. Ein verfrühter Abgesang wäre sicherlich ungerecht, doch wenn der Torwart seinen 2025 auslaufenden Vertrag verlängern möchte, muss er liefern. Die Bayern stehen nach wie vor hinter ihm, denn sie wissen aus der Erfahrung mit Yann Sommer, dass es eine besondere Herausforderung ist, im Tor des deutschen Rekordmeisters zu stehen. Ein Wechsel auf der Torhüterposition vor 2026 scheint nur dann möglich, wenn Neuer selbst entscheidet, seine Karriere zu beenden.

Wichert zweifelt jedoch daran, dass Neuer den richtigen Zeitpunkt für einen Rücktritt erkennt: „Er merkt es einfach nicht, dass er gerade den Absprung verpasst.“ Neuer hat in der Vergangenheit betont, dass er seine Karriere nur dann fortsetzen werde, wenn er weiterhin das Gefühl habe, der Mannschaft helfen zu können.