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Ist das Kompany-System zu anfällig? Statistik gibt interessante Einblicke

Vincent Kompany
Foto: IMAGO

Unter Trainer Vincent Kompany spielt der FC Bayern wieder offensiv, dominant und attraktiv. Der Saisonstart begeisterte Fans und Experten gleichermaßen. Nach drei sieglosen Spielen in Folge wurde allerdings erstmals Kritik am risikobehafteten Spiel der Münchner laut. Ist die Spielweise von Kompany tatsächlich zu anfällig?



Der FC Bayern ist furios in die neue Saison gestartet. Unter Vincent Kompany kehrte der deutsche Rekordmeister zurück zu dem Offensivfußball, der den Verein in der Vergangenheit ausgezeichnet hatte. Innerhalb von einer Woche gewann man 6:1 gegen Holstein Kiel, 9:2 in der Champions League gegen Dynamo Zagreb und 5:0 gegen Werder Bremen.

Die Woche darauf verlief jedoch größtenteils ernüchternd: Trotz einer klaren Überlegenheit spielten die Münchner “nur” 1:1 gegen Bayer Leverkusen. Darauf folgten eine bittere 0:1-Pleite bei Aston Villa und ein wildes 3:3 gegen Eintracht Frankfurt. Insbesondere in Folge des letzten Spiels wurde die offensive Ausrichtung von Kompany zunehmend kritisch betrachtet. Im Anschluss an die Partie kam es deshalb sogar zu einer hitzigen Diskussion zwischen Thomas Müller und DAZN-Experte Michael Ballack.

Statistik belegt: Bayern lässt weniger Großchancen zu

“Ein Genuss” sei die aktuelle Spielweise der Bayern, schwärmte Müller nach dem Spiel gegen Frankfurt. Durch die hohe Positionierung in der gegnerischen Hälfte ist sie jedoch auch anfällig, wie allen voran Eintracht-Star Omar Marmoush eindrucksvoll nachwies. Agieren die Münchner also zu risikoreich, wie so mancher Experte behauptet?

Ein Blick in die Statistiken zeigt: Die Kompany-Bayern sind mit genau einem zugelassenen Konter pro Spiel tatsächlich anfälliger, als sie es unter Tuchel (0,88 Konter pro Spiel) waren. Im Liga-Vergleich liegt der FC Bayern damit aktuell auf Platz acht.

Gleichzeitig lassen die Münchner im Vergleich zur abgelaufenen Saison allerdings weniger Großchancen pro Spiel zu. Dieser Wert sank von 1,49 auf 1,33 – das ist der zweitbeste Wert der Liga. Interessant: In beiden Statistiken liegt der SC Freiburg auf Platz eins.

Effizienz in der Offensive deutlich gesteigert

Auffällig ist zudem, dass die Offensive der Bayern deutlich effizienter ist als in der vergangenen Spielzeit. 25,32 Prozent der Tormöglichkeiten nutzen Harry Kane und Co. – das ist Platz zwei in der Liga hinter dem VfL Wolfsburg (26 Prozent). Unter Tuchel wurden nur 20,11 Prozent der Großchancen in Treffer umgewandelt.

Darüber hinaus scheinen die Bayern-Profis äußerst zufrieden mit der aktuellen Herangehensweise zu sein. “Es fühlt sich gut an auf dem Platz, wenn du so dominant bist und dem Gegner eigentlich keine Chance lässt”, sagt Serge Gnabry: “Das ist uns in den letzten Jahren das eine oder andere Mal nicht gelungen, und wir sind dadurch in Schwierigkeiten gekommen.”

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Das Kompany-System ist top, top, top! Es braucht nur ein Upgrade mit guten, flinken, schnellen, ballsicheren und technisch versierten Spielern, die diese Spielphilosophie verinnerlichen und umsetzen können. Wenn ich sehe, wie die Fußballwelt wieder gehörigen Respekt vor dem FCB hat und die halbe Liga vor uns zittert, sodass selbst die Top-Clubs den Bus im Strafraum parken, kann mir keiner erzählen, dass wir auf dem Holzweg sind. Weiter so, Jungs!❤🤍

Angenommen, wir verlieren Davies, Sané, Coman und vielleicht Goretzka und holen dafür im Sommer unter anderem Wirtz, einen neuen Rechtsverteidiger, einen offensiven Mittelfeldspieler für den Flügel und eventuell einen neuen Torhüter – das wäre meiner Meinung nach eine punktuell sehr starke Verstärkung des Teams.

Oh Mann schreibst du einen Müll!

Ja, in deiner Wahrnehmung ist das vielleicht korrekt. Aber wenn du noch mal genau hin liest, wirst du vereinfacht ausgedrückt drei Dinge erkennen: Erstens, ich habe das Kompany-System sehr gelobt; zweitens, habe ich gesagt, sollten uns gewisse Spieler verlassen, wäre es sinnvoll, uns punktuell zu verstärken; und drittens, habe ich beschrieben, welche Art von Spieler uns guttun würde. Frage an dich: Wie kann man von so einem einfachen Text beim Lesen komplett überfordert sein?

Naja, sollten Davies und Sané gehen, wird man im nächsten Sommer keine Ablöse kassieren. Mit Einnahmen von Coman und Goretzka wird man nicht einmal Wirtz finanzieren können. Wie soll man da noch einen Rechtsverteidiger, ein offensiver MF-Spieler und evtl. einen Torwart finanzieren?

@Jojo:

Deine Bedenken bezüglich der Ablöseproblematik sind absolut nachvollziehbar. Wenn Spieler wie Davies und Sané tatsächlich ablösefrei gehen, wäre das ein erheblicher finanzieller Verlust. Die Einnahmen aus den Transfers von Coman und Goretzka könnten allein womöglich nicht ausreichen, um einen Spieler wie Wirtz zu finanzieren. Aber es gibt auch Faktoren, die den Spielraum für Transfers erweitern:

Zum einen hat man in der vergangenen Transferphase auf kostspielige Verpflichtungen verzichtet, indem man keinen Xavi, Tah oder Désiré Doué geholt hat. Dadurch wurden erhebliche Summen gespart, die in die zukünftige Transferpolitik investiert werden können. Diese Einsparungen, zusammen mit den zusätzlichen Einnahmen aus der diesjährigen Champions-League-Teilnahme und anderen Quellen wie internationalen TV-Rechten, könnten „round about“ aufgestockt und für punktuelle Verstärkungen genutzt werden. Dies könnte durchaus der Plan von Max Eberl gewesen sein, um finanziell flexibel zu bleiben.

Zudem ist es nicht auszuschließen, dass uns der eine oder andere Spieler im Jahr 2025 mit Ablöse verlässt, was zusätzliche Mittel für Transfers bereitstellen würde.

Das Ganze hat nur zwei Haken:
1. Für Sane und Davies wird es keine Transfereinnahmen geben und
2. Wieso sollte Coman und Goretzka gehen? Haben sehr, sehr gute Verträge und zumindest Goretzka hat schon mehrfach verlauten lassen, dass er – aus nachvollziehbaren Gründen – seinen Vertrag erfüllen wird.
D.h. ob nächste Saison überhaupt genügend Geld in der Kasse für einen über 100 Mio. Euro Transfer wie Wirtz ist, ist mal eher fraglich.

Des is a guter Artikel. Der sagt woas aus. Damals als I mei Meisterschule gemacht oder mei Praktikum beim Bauern hat musst I ebenfalls schwere Texhte lesen. I koan des.

Last edited 2 Stunden zuvor by Wipf

Der Wipf wird mal ne Legende wie der Speckerte.

Hypothetisch, da ich keine Glaskugel habe: Wenn du gegen die Underdogs jedesmal mit 5 Toren Unterschied gewinnst. Und gegen die Top-Teams regelmässig nur Unentschieden spielst oder verlierst. War es dann eine gute Saison bzw ein gutes System?

Last edited 2 Stunden zuvor by Frantz

Nach nur 6 Bundesliga-Spielen, 2 in der Champions League und einem im DFB-Pokal kann man noch keine Bilanz ziehen. Die Saison hat gerade erst begonnen, und die Mannschaft braucht Zeit, um sich richtig zu finden. Aber das System finde ich schon jetzt top, denn (fast) alle haben wieder S.c.h.i.s.s vor dem FCB – und das ist gut so

Mir macht es jetzt wesentlich mehr Spaß, und gegen Leverkusen war wir klar stärker, lieber so als gegen vermeintliche Top Teams nur hinten drin zu stehen, Kopf hoch und weiter so!

Gegen wen war denn der FC Bayern schon mal „nur hinten drin gestanden“? 🤔Also mir fällt da kein Spiel ein: weder unter Tuchel, noch unter Nagelsmann. Auch nicht unter Flick, Ancelotti, Heynckes und Guardiola sowieso nicht!!!🤷🏻‍♀️