Kleine Ergebniskrise oder Herbst-Blues? 3 Statistiken, die Bayern-Fans Mut machen!
Im Vorhinein als „Woche der Wahrheit“ deklariert, sollten die Partien gegen den amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen, gegen Champions-League-Gegner Aston Villa und gegen das formstarke Eintracht Frankfurt innerhalb weniger Tage die exzellente Frühform des deutschen Rekordmeisters erstmals richtig auf die Probe stellen. Doch die erzielten Ergebnisse waren am Ende anders als vom FCB erhofft.
Die Mannschaft ging mit drei sieglosen Spielen in die Länderspielpause und kassierte in der Königsklasse sogar die erste Niederlage in dieser Saison. Dementsprechend wurden manchen Fans erste Sorgenfalten auf die Stirn gezaubert. Schnell kam im traditionell unruhigen FCB-Umfeld die Angst vor einem Herbst-Blues auf, der den guten Saisonstart beschädigt.
Doch auch wenn die letzten Ergebnisse nicht den hohen Ansprüchen des Vereins gerecht wurden, gibt es viel Grund zur Zuversicht. So gibt es unter anderem auch eine Reihe von Statistiken, die zeigen, dass sich der FC Bayern München mit Neu-Trainer Vincent Kompany – trotz der aktuellen Ergebniskrise – auf einem vielversprechenden Weg befindet.
Ernüchterung statt Siegesrausch: Eine schwarze Woche für den FCB
Nach dem so starken Saisonstart hatte kaum jemand damit gerechnet, dass der deutsche Rekordmeister zuletzt in drei aufeinanderfolgenden Spielen sieglos bleiben würde. Experten und auch Sportwetten-Anbieter gingen fest davon aus, dass die Bajuwaren ihre gute Form auch gegen die hochkarätigen Gegner aus Leverkusen, Birmingham und Frankfurt in Erfolge ummünzen würden.
Deutlich wurde dies auch in den Wetttipps der Buchmacher, die sich vor jeder dieser drei Partien klar für den FCB aussprachen und den deutschen Rekordmeister als großen Favorit handelten. Doch anstatt die Woche mit Siegen zu krönen, blieb man bekanntermaßen ohne eigenen Sieg.
Die Ergebnisse der „Woche der Wahrheit“ fielen also anders aus als erwartet, doch diese Rückschläge werden an der Säbener Straße keineswegs als Zeichen einer anbahnenden Krise gewertet. Vielmehr machten die zuletzt gezeigten Leistungen deutlich, dass von einer echten Krise noch lange nicht die Rede sein kann.
3 Statistiken, die FCB-Fans viel Grund zur Hoffnung geben
Wer nur die Ergebnisse betrachtet, könnte also voreilig von einer Krise sprechen. Doch nicht nur die zuletzt gezeigten Leistungen geben den Verantwortlichen viel Grund, den eingeschlagenen Weg weiterhin als richtig zu betrachten. Auch eine Reihe von aussagekräftigen Statistiken unterstützen diese Ansicht und lassen vermuten, dass der FCB schon bald wieder auf die Erfolgsspur zurückfindet:
1. Unterschätzte Stärke der Bayern-Abwehr
So ist statistisch gesehen, die zuletzt oft kritisierte Defensive des FC Bayern München bei weitem nicht so schwach, wie es angesichts der jüngsten Ergebnisse den Anschein haben könnte. Der neue Trainer Vincent Kompany setzt mit einem extrem hohen Pressing auf einen offensiv ausgerichteten, risikoreichen Spielstil, der zwangsläufig dazu führt, dass hinter der Abwehr große Räume entstehen.
Dennoch sprechen die Statistiken für eine extrem starke Abwehrleistung: Mit nur 32 zugelassenen gegnerischen Torschüssen verzeichnet der FCB den ligaweit niedrigsten Wert – deutlich weniger als jedes andere Team. Zuletzt nutzen die Gegner ihre wenigen Chancen allerdings extrem effektiv aus, wie die jüngsten Gegentreffer aus Kontersituationen aufzeigten.
So gibt es selbstverständlich weiterhin Verbesserungsbedarf in der eigenen Defensive – insbesondere, wenn es darum geht, gegen Top-Teams zu bestehen. Noch sorgt eine fehlende Balance dafür, dass die Bayern in entscheidenden Situationen nicht abgeklärt und konsequent genug agieren. Doch schon jetzt zeigt ein Blick in die Statistiken, dass der FCB auch in der Defensive bereits Bestmarken setzt.
2. Hohe Dominanz und aktuell fehlendes Spielglück
Unter Trainer Kompany tritt der FCB bisher überaus dominant auf und lässt seinen Gegnern kaum Raum zur Entfaltung. Das belegen auch folgende Statistiken: mit durchschnittlich 66 Prozent Ballbesitz und einer Passquote von 91 Prozent setzt der Rekordmeister in der Bundesliga die Maßstäbe.
Auch in den letzten drei Partien spricht z.B. die Anzahl der heraus gespielten Chancen eine deutliche Sprache und unterstreicht die spielerische Überlegenheit der Münchner: 18:3 Torschüsse gegen Leverkusen, 17:5 bei Aston Villa und 22:5 in Frankfurt zeigen eine klare Dominanz in allen drei Partien. Dass am Ende keines dieser Spiele gewonnen wurde, ist daher umso erstaunlicher.
So äußerten sich sowohl Thomas Müller als auch Trainer Kompany nach dem 3:3 in Frankfurt, dass man solche Partien im Normalfall gewonnen hätte – es fehle derzeit einfach ein wenig das Quäntchen Glück, das auf diesem Niveau schnell den Unterschied zwischen Sieg und Unentschieden ausmachen kann.
3. Hohe Effizienz und Qualität der Bayern-Offensive
Durch das charakteristisch hohe Pressing und die schnellen Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte gelangen die Münchner unter dem neuen Trainer Kompany in kürzester Zeit zu vielen Abschlüssen. So liegt der FCB mit 113 Torschüssen in den ersten sechs Bundesliga-Spielen nur knapp hinter dem Höchstwert der Liga, den aktuell der amtierende Meister aus Leverkusen innehat.
Besonders beeindruckend ist die bayerische Effizienz: Während der Expected-Goals-Wert von 14,3 lediglich der dritthöchste der Liga ist, haben die Bayern dennoch bereits 20 Tore erzielt. Diese besondere Abschluss-Effizienz stellt den aktuellen Bestwert der Bundesliga dar und verdeutlicht die Kaltschnäuzigkeit, Präzision und hohe Qualität der FCB-Angreifer. Trotz der zuletzt ausgebliebenen Siege zeigt sich also, dass die Münchner Offensive jederzeit in der Lage ist, Chancen in Tore zu verwandeln – ein Zeichen der Stärke.
Allgemeine Zuversicht beim FC Bayern – auch statistisch belegbar!
So gibt es also auch statistisch viele Gründe, die die Vereinsführung des FC Bayern München optimistisch stimmen können, dass sich die kleine Ergebniskrise nicht in eine ausgewachsene Herbst-Krise entwickeln wird. Die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, macht nicht nur den Fans und Verantwortlichen großen Spaß, sondern spiegelt sich auch in beeindruckend starken Statistiken und mehrheitlich zufriedenstellenden Ergebnissen wider.
Trotz der jüngsten Mini-Ergebniskrise ist man Tabellenführer in der Bundesliga und hat auch in der Champions League noch alles in der eigenen Hand. Dementsprechend befindet sich der FCB weiterhin in einer komfortablen Position und darf optimistisch und mit dem Glauben an die eigene Stärke in die nächsten Spiele gehen.
Entscheidende Wochen: Schafft der FCB die Wende?
Trotzdem ist natürlich allen klar, dass es gerade in München schnell haarig wird, wenn auch gute Leistungen nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen. So versprechen die kommenden Wochen spannende Herausforderungen, da mit starken Gegnern wie dem VfB Stuttgart, dem FC Barcelona sowie den beiden „Angstgegnern“ aus Bochum und Mainz weiterhin harte Prüfungen auf die Münchner warten. Sollte die Ergebniskrise anhalten, könnte sich die aktuell noch gute Stimmung schnell wandeln.
Torschußstatistiken allein sind nicht sehr aussagekräftig.
Von den 22 Torschüssen der Bayern in Frankfurt gingen einige bestenfalls in Richtung Tor, aber teilweise deutlich vorbei.
Von den gerade mal 5 Torschüssen der Frankfurter waren 4 Situationen, in denen ein Stürmer allein vorm Torwart zum Schuß kommt, und davon wurden 75 Prozent verwertet.
xGoals aber eigentlich schon: xGoals-Werte der Teams: Frankfurt 0,89 – München 2,26. Es war schon auch Glück dabei, dass von Frankfurt 3/4 reingingen bzw. Neuer performt – zumindest gefühlt – im Moment eben auch nicht so, wie es sein sollte…