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Rummenigge warnte Flick vor DFB-Wechsel: “Sei vorsichtig”

Karl-Heinz Rummenigge
Foto: IMAGO

In der kommenden Woche steht ein besonderes Duell in der Champions League an: Der FC Bayern trifft auf den FC Barcelona und damit auf seinen ehemaligen Trainer Hansi Flick, der seit Beginn der Saison die Katalanen betreut. Der frühere Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sieht Flick weiterhin als herausragenden Trainer an und teilt auch einen Rat, den er ihm in der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern mit auf den Weg gab.



Für Rummenigge ist klar, dass Flick beim FC Bayern eine Ära geprägt hat. “Hansi ist ein sehr guter Trainer. Du gewinnst nicht sieben Titel in anderthalb Jahren, wenn du kein guter Trainer bist”, so Rummenigge in einem Interview mit dem kicker über Flicks Erfolge in München. Der plötzliche Wechsel zur deutschen Nationalmannschaft und schließlich die Entlassung beim DFB schmerzten ihn: “Hansi wurde dann mit der Zeit ein Opfer des damals total instabilen DFB.”

Er hebt hervor, dass Flick in seiner Zeit beim DFB nicht das nötige Vertrauen und die Unterstützung fand. “Als er bei uns war, ist er dreimal die Woche zu mir ins Büro gekommen, um einen Espresso zu trinken und über alles Mögliche zu sprechen. Er braucht Ansprechpartner, zu denen er Vertrauen hat – und, sorry, mit Verlaub, die hatte er beim DFB nicht. Ich hatte ihm damals gesagt: ‚Sei vorsichtig.‘”

Rummenigge bedauert noch heute Flicks Abschied vom FC Bayern, wo er sich zu einem der erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte entwickelte. “Ich habe es sehr bedauert. Wann hast du denn einen Trainer, der dir in anderthalb Jahren sieben Titel holt?” Er schilderte, wie die Mannschaft sich unter Flick kontinuierlich steigerte. “Wir hatten Weihnachten noch vier Punkte Rückstand auf RB Leipzig, das damals noch von Julian Nagelsmann trainiert wurde – und am 34. Spieltag dann 16 Punkte Vorsprung”, erzählte Rummenigge stolz.

“Haben uns nie aktiv in die Trainersuche eingemischt”

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm der überzeugende Champions-League-Triumph 2020, gekrönt durch das 8:2 gegen Barcelona. “Nach dem 8:2 gegen Barcelona damals sagte er: ‚Hier entsteht Großes, wir gewinnen die Champions League.‘ Das fand ich sehr mutig, aber er hat es unter Beweis gestellt.”

Mittlerweile hat Flick auch in Barcelona erste Erfolge gefeiert, und Rummenigge freut sich darüber: “Er hat Erfolg und macht seine Sache gut. Das freut mich für ihn.” Trotz des herausfordernden Umfelds bei Barça zeigt sich Rummenigge optimistisch, dass Flick sich auch dort beweisen wird.

Auf die Frage, ob Flick als Trainer für Bayern nach Thomas Tuchel noch einmal infrage kam, erklärte er: “Uli Hoeneß und ich – auch wenn es noch so oft geschrieben wurde – haben uns nie aktiv in die Trainersuche eingemischt. Max ist Vorstand und Christoph Freund ist Sportdirektor – wir wollten da keine dominante oder gar operative Rolle einnehmen.”

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8 Comments
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Flick hat dem Dfb einfach keinen guten Job gemacht. Er ist ein guter Trainer aber seine Zeit als Nationaltrainer war einfach nicht gut. Das muss man jetzt auch nicht schön reden. Heißt ja nicht dass er ein schlechter Trainer ist. Aber Nationaltrainer und Vereinstrainer ist nunmal nicht das gleiche.

@Bayern…

Auf den Punkt gebracht.
Vereinsmannschaften scheinen HF besser zu liegen.
Bei Barca läuft es bisher ja auch ganz gut für ihn.
Aber bei der N11 hat er nichts bewegt.
Und die Graugans-Ansprache war ganz einfach eine Katastrophe und HFs persönlicher Tiefpunkt.
Diese Ansprache wurde ihm sicher nicht vom DFB diktiert.

Häng dich doch nicht an den Graugänsen auf! Glaubst du, er hat bei Bayern andere Ansprachen gehalten? Hat dort zumindest für’s Triple gereicht.

Es lag doch nicht nur an den Graugänsen. Er hat allgemein keinen guten Job gemacht (Nominierungen, Aufstellungen, zu viele Wechsel statt Mannschaft einspielen, Kommunikation etc). Er ist ein guter Trainer aber halt kein guter Nationaltrainer

Dir gebe ich auch vollkommen Recht. Johannes hat jetzt mit Sicherheit schon den 100 Kommentar abgegeben wo es um Graugänse geht. Irgendwann muss auch mal gut sein.

@Hans…

Ach, du meine Güte…

Manche Dinge bleiben eben an den Leuten hängen…
Bei “Trap” ist es die berühmte “Flasche-leer”-Rede.
Und bei HF eben die “Graugans-Ansprache”.

Ist doch alles nicht böse gemeint, sondern mit einem Augenzwinkern.

Eben. Es war sehr unglücklich in der Außendarstellung. Aber wären die Graugänse das einzige Problem gewesen wäre er sicher heute noch Bundestrainer

@Bayern…

So schauts aus.

Last edited 30 Minuten zuvor by Johannnes
Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!