FC Bayern News

“Anstrengend, ihm zuzuhören”: Nutzt Kompany bewusste Interview-Taktik?

Vincent Kompany
Foto: IMAGO

Vincent Kompany musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken. Dabei ging es nicht nur um die Spielweise der Münchner, sondern auch der Umgang des 38-Jährigen mit den Medien. Reporter-Legende Marcel Reif ist überzeugt davon, dass der Belgier sich eine ganz bewusste Interview-Taktik zu Recht gelegt hat.



Der FC Bayern hat zuletzt einen souveränen 5:0-Erfolg gegen den VfL Bochum eingefahren. Das Spiel hätte unter Umständen einen anderen Verlauf nehmen können, hätte Moritz Broschinki in der 7. Minute die Gastgeber in Führung gebracht. Der VfL-Stürmer tauchte vollkommen frei vor Manuel Neuer auf, legte den Ball am FCB-Keeper vorbei, wurde jedoch in allerletzter Sekunde von Minjae Kim auf der Linie abgefangen.

Nach dem Spiel wurde Vincent Kompany auf die Szene angesprochen und das Abwehrverhalten der Münchner. Der FCB-Coach verweigerte jedoch eine Antwort: „Ich werde null Prozent dazu sagen. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, warum. Wir haben letztes Mal 9:2 gewonnen und ich habe da die Pressekonferenz über die zwei Gegentore gemacht. Jetzt gewinnen wir 5:0. Ich sage nichts dazu.“

“Er sagt keinen Satz, ohne darüber nachzudenken”

Auch auf den Pressekonferenzen präsentiert sich Kompany bisher sehr zurückhaltend. Der 38-Jährige bleibt oft und gerne an der Oberfläche, was bei den Medienvertretern, aber auch Fans, nicht besonders gut ankommt.

Reporter-Legende Marcel Reif ist fest davon überzeugt, dass Kompany sich eine gezielte Interview-Taktik zu Recht gelegt hat: „Ich glaube nicht, dass er irgendein Satz sagt, ohne darüber nachzudenken. Das ist ein sehr, sehr klar denkender junger Mann, aber er macht sehr gut. Ich glaube nicht, dass ihm was rausrutscht und wenn er das Gefühl hatVorsicht jetzt könnte mir etwas rausrutschen dann sage ich. Nee, jetzt sage ich lieber mal gar nichts und lassen Sie mich mal’.“

Zeitgleich betonte der 74-Jährige, dass er die Kritik an Kompany und seinem Auftreten durchaus nachvollziehen kann: „Das ist anstrengend, ihm dann so zuzuhören.“

Auffällig ist zudem: Seit dieser Saison nehmen Sportvorstand Max Eberl oder Sportdirektor Christoph Freund an den Spieltags-Pressekonferenzen der Bayern teil. Dem Vernehmen nach war dies eine ganz bewusste Entscheidung, um Kompany den Rücken freizuhalten bei schwierigen Themen abseits vom Platz, wie z.B. bei Spieler-Transfers oder Verlängerungen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
35 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Hat letzte Saison bei Alonso doch auch niemanden gestört. Finde es super, dass Kompany der Presse überhaupt kein Futter gibt für irgendwelche Schmutzartikel.

👍👍

Ganz genau ☺️

Der beantwortet aber schon was er denkt dass noch besser werden muss. Kompany will über nichts reden was nichts so gut lief.

Was ist denn besser, noch ewig in der Vergangenheit festzusetzen, die man nicht mehr ändern kann oder auf das nächste Spiel schauen und es versuchen besser zu machen ?😂

@smoke…

Ganz genau!

Deswegen schau ich mir das auch nicht an, weil immer die gleichen Phrasen kommen egal wie das Ergebnis ist und über Dinge die nicht gut liefen will er garnicht reden. Bei Tuchel war das spannender da wusste man nie was kommt. 😀

Viel Kritik anhören im Umgang mit den Medien?! Alles was ich gelesen habe, war ausschließlich positiv! Man versucht immer wieder ein Feuer zu legen, Wahnsinn! Ich würde mir wünschen, dass die Verfasser auf dieser Seite auch mal Meldungen richtig einordnen statt immer nur den Klatsch der Rummel-Presse nachzuplappern.

Wenn er Erfolg hat, kann VK solange inhaltsfreie Phrasen raushauen, wie er will. Wenn nicht, ist es ein Kritikpunkt. Ich persönlich mag es durchaus, wenn Trainer uns auch mal kleine Einblicke in ihre Überlegungen und Taktik etc. geben.

Welche Einblicke soll er den geben. Es gibt nur einen Plan A. Entweder funktioniert der oder er funktioniert nicht…Es ist immer die gleiche Taktik All-In und hoffen das der Gegner nicht gut genug ist das Pressing zu überspielen, weil sobald der Ball verloren wird wirkt das ganze ziemlich ungeordnet.

Du scheinst die Spiele der Bayern nicht zu schauen. Es gibt sicher nur eine Grundausrichtung. Aber innerhalb dieser Grundausrichtung gibt es schon auch unterschiedliche Varianten. Gegen Stuttgart, hat die Abwehrreihe 10 m weiter hinten gestanden wie zuvor. Ebenso war das aggressive Pressing gegen Stuttgart und Barca nicht so intensiv.

Ich hoffe, Marcel Reif denkt auch über jeden Satz nach.
Ich finde, das sollte Standard sein!

Oder: Wer nach allen Seiten offen ist, der kann nicht ganz dicht sein!

@Radio…

Kalenderspruch– aber zutreffend.

@Radio…

DER war gut!

VK ist nicht nur gut sondern auch schlau! Er macht das sehr gut.

Genau so schaut’s aus! 🙋🏻‍♂️

Isso

Der Silberpudel muss es ja wissen.
Was VK preisgeben möchte oder auch nicht, ist doch seine Sache. Er hat eben seine eigene Art, aber dass sollte auch legitim sein, auch sollte man es akzeptieren. Er ist ein Fußball-Lehrer, kein Presse-Unterhalter. Wenn das den Medienvertretern nicht passt, ist es ihr Problem und das es wieder zu einem gemacht wird, sieht man ja wieder, hier im Artikel.
Es gibt genügend Trainer die sich nicht gerne in die Karten schauen lassen. Bestes Beispiel sind die angehängten Zäune bei den Vorbereitungen.
Die andere Seite ist doch die, sagt er irgendwas unüberlegtes, wird gleich wieder eine mediale Hetze losgetreten.

ja, noch besser wäre, wenn man unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen würde. Reicht doch wenn man das Ergebnis erfährt. Heidewitzka, Fussball ist Show, Show heisst Ramba Zamba, Da ist alles aber auch alles of public interest, auch bei Bayern geht es um Medienpräsensz, damit verdienen die doch ihr Geld, mit Trikots,Tickets, Fernsehen und Internet … Bayern ist doch nicht Siemens

Diese Medienpräsenz geht dadurch nicht verloren, keine Sorge. VK ist so schlau, dass er weiß, dass die Mannschaft und u sere Führungsetage noch für ausreichend Show sorgt.
Er kümmert sich lieber um DAS WESENTLICHE ❗

klar, wir feiern jetzt Trainer mittlerweile, weil sie zu wenig auf PKs preisgeben. VK ist Trainer und kein Entertainer. Wenn wir erfolgreich Fußball spielen, bekommen wir genügend Sponsoren und TV Gelder. Keine Sorge, da brauchen wir keine weitere Bildschlagzeile. ich an seiner Stelle würde es genauso machen.

Doch das ist Bayern und nicht Sandhausen. Du musst mit der Presse auch so umgehn wie es sich bei einem Verein wie dem FC Bayern gehört und nicht jeder kritischen Frage einfach ausweichen und sie nicht beantworten. Das ist nicht das was man von einem Trainer beim FC Bayern erwartet.

Warum muss ein Trainer immer die populistischen Fragen beantworten? Damit Presse ihre Headline bekommt?

Steht in welchem Gesetzbuch? Ironie–>offline.
Klar, kann jeder so sehen wie er es möchte. Allerdings wollen die beim FC Bayern doch Ruhe, dann ist es doch der richtige Schritt.
Für Palaver sind dann UH, KHR, CD, HH, ME plus CF zuständig. Das sind die Medienunterhalter.

VK macht seinen Job VK-like und ich find’s gut so.

Mir der Presse muß man so umgehen wie die Presse mit einem selbst umgeht.
Gegenüber Bayern ist es zu oft (Beispiel ZwinckerDiDi) unter der Gürtellinie

Last edited 24 Tage zuvor by Gullydeckel

So wie z.B. das ach so heilige Real Mdrid, die einfach geschlossen teilweise GAR NIX sagen?! Nur weil (ausgerechnet) der BILD-Marcel jetz jede Woche einen Punkt weniger zum zerfetzen hat, muss er halt jetz hetzen, dass es nix mehr zu hetzen gibt 😉 Ich finds super, wie VK null Raum für die ganzen Gossip-Journalisten lässt!!!

…Silberpudel 😂….was erlauben Flint, wie sprichst du über die REPORTERLEGENDE Marcel REIF. 👍

Stimmt doch 😁

Ja er benutzt die beste Interview Taktik die es gibt.

FÜR KAISER FRANZ WAR ES FRÜHER AUCH ANSTRENGEND MARCEL REIF ZUZUHÖREN

😀 😀 😀 … für mich allerdings auch! Stääändig, bei Champions League Bayern auf RTL immer und immer wieder der Marcel- konnte schon damals seine Abneigung zum FCB nie wirklich verstecken!

Bei jeder unangenehmen Frage zu sagen “da möchte ich nicht darüber sprechen “ist voll souverän…👍🤣

Ich finde es eher schwierig, Christoph Freund zuzuhören. 😏Aber Kompany macht das bisher in den Interviews und PKs sehr gut, viel besser als Tuchel, der bei jeder zweiten PK nur die Ratlosigkeit in Person war und hIlflos rumlavierte.

Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.