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Hoeneß warnt: „Unserem Sport wird es nicht mehr lange gut gehen“

Uli Hoeneß
Foto: IMAGO

Die Belastung im Fußball wächst kontinuierlich, und immer häufiger melden sich prominente Stimmen zu Wort, die vor den Konsequenzen warnen. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich nun deutlich zu diesem Thema geäußert.



„Unserem Sport wird es nicht mehr lange gut gehen. Die menschliche Leistungsfähigkeit ist endlich. Und wenn es so weitergeht, sind die Spieler irgendwann einfach nicht mehr in der Lage, das zu bewältigen“, erklärte Hoeneß bei einem Forum der Zeitung Finanz und Wirtschaft in Rüschlikon mit Blick auf die steigende Belastung im Profi-Fußball.

Besonders alarmierend sei für ihn die Bereitschaft mancher Spieler, ihre Nationalmannschaftskarriere aus Angst vor Verletzungen zurückzustellen: „Der Druck muss von uns, den Vereinen und den Spielern kommen. Deshalb verstehe ich, dass die ersten Spieler aus Angst vor Verletzungen beginnen, die Einberufung in die Nationalmannschaft zu ignorieren.“

Als weiteres Beispiel für die Überlastung führte Hoeneß die Klub-WM an, bei der Bayern München trotz zusätzlicher Belastungen antreten müsse: „Wir müssen an der Klub-WM teilnehmen, weil wir uns als Bayern München nichts anderes leisten können. In England ist es noch schlimmer. Dort gibt es noch mehr Wettbewerbe. Das ist verrückt. Alles nur, um noch mehr Geld in die Agenten und Spieler zu stecken. So kann es nicht weitergehen.“

Citys Rodri hält Streiks für denkbar

Die Kritik von Hoeneß wird von Stimmen wie Manchester Citys Rodri ergänzt, der kürzlich angedeutet hatte, dass Spielerstreiks denkbar seien, sollten die Verantwortlichen nicht umdenken. „Wenn es so weitergeht, haben wir keine andere Wahl. Wir sind die Akteure, die unter dem Terminkalender leiden“, hatte Rodri vor einigen Wochen erklärt.

Auch Harry Kane, Kapitän der englischen Nationalmannschaft, hatte sich enttäuscht gezeigt, dass zahlreiche englische Nationalspieler aus verschiedenen Gründen zuletzt nicht an Länderspielen teilgenommen hatten. Hoeneß’ Verständnis für solche Entscheidungen zeigt, wie groß die Belastungen mittlerweile sind – ein Zustand, der den Fußball nachhaltig gefährden könnte.

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Mal ein sinnvoller Kommentar vom Uli

Dem stimme ich zu!

@Tim…

Völlig richtig.

Nachvollziehbarer Kommentar von Hoeneß. So etwas hat man lange nicht mehr von ihm gehört.

Der FCB macht das Spiel aus finanziellen Gründen aber auch mit. Man hätte die Club-WM auch boykottieren können…

…sollen… müssen!

ich habe bei der ganzen Diskussion bzgl. Überbelastung noch keinen Profi gehört, der statt 20 Mio auch mit 10 zufrieden wäre bei weniger Spielen. vielleicht sollte sowas auch mal deutlicher thematisiert werden. es müssen halt alle mitmachen, wenn das klappen soll …

Die Leistung ist endlich, die Geldgier leider nicht…

Alles richtig.

10 Millionen vor 20 Jahren waren Messi und Ronaldo vorbehalten.

Nicht mal Maradona hat das in Napoli verdient!

Da hat der Uli ausnahmsweise mal Recht :0

Heuchler

Was hast denn du für ein Problem?

Kann man nur zustimmen

Naja. Wenn das alles so schlimm ist, warum sieht man dann immer noch kaum Rotation bei Klubs wie Bayern? Ein Kimmich braucht offenbar auch keinerlei Pausen, besteht noch weiter auf einen Einsatz in einem bedeutungslosen Spiel, obwohl er angeschlagen sein soll.

Ich brauche diese Extraspiele persönlich aber auch nicht und mehr Geld muss meinetwegen auch nicht in das Fußballbusiness, Spielergehälter, Funktionäre und Berater fließen.

Weil sich Rotation negativ auf das Teamgefüge auswirkt? Denkbar wäre es, dass jeder Club zwei Profiteams aufbietet, die in unterschiedlichen Wettbewerben zum Einsatz kommen. Die wäre natürlich eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Clubs!

Kimmich ist von Haus aus belastbarer.

Man könnte ja bei der Klub Wm vor allem Jugendspieler hinschicken, und reservisten. Es ist ja eh ein sinnloser wettbewerb. So Stammspieler wie Kane,Kimmich oder Musiala würd ich da schon in den Urlaub schicken und vor allem die 2 Mannschaft da anmelden

Die 50 Millionen wo man aber für die Teilnahme bekommt schmecken halt auch sehr gut

Man muss halt alle möglichen Einnahmen mitnehmen um Finanziell mitzuhalten. Man sieht ja auch, dass kaum ein Spieler bereit ist beim Gehalt mal etwas zurückzustecken.

Ich finde das Aufblähen der Turniere sowieso schon seit Jahren nicht gut. Macht die Turniere auch kein bisschen attraktiver. Die Spieler gehen halt bei so einer WM oder EM im Sommer aufm Zahnfleisch. Man muss sich mal überlegen was da mit Nations League, CL, EL, Klub WM, Pokalen, Ligen alles an spielen zusammen kommt. Wenn man die Turniere immer größer macht kommen ja auch nicht unbedingt bessere Mannschaften dazu.

England hat bei der EM Tribut gezollt.

Die 2x15min Verlängerung (wie in Südamerika) muss wettbewerbsunabhängig abgeschafft werden. Die Zuschauer haben nur für die reguläre Spielzeit bezahlt. Eine solche Verlängerung ist für die sportliche Gesundheit höchst gefährlich.

👍

Schon verrückt, wenn ein Minderleister wie Gianni Infantilo die Wettbewerbe aufbläht, um Topleister besser ausbeuten zu können, damit mehr Kohle (von uns Fans) in seine Lowperformertaschen umgeleitet wird.

Wir alle sollten dem widersagen. Club-WM einfach ignorieren!

Da ist die Meisterschaft, DFB Pokal, die CL alles will gespielt werden. Dieses Jahr war die EM, nächstes Jahr Club WM ein Jahr später WM. Meine Meinung ist die CW sollte man in die Tonne kloppen die Spieler haben doch kaum eine Erholungs Phase da sind große Verletzungen schon vorhanden. Die das machen wollen denen geht es nur ums Geld und die Vereine müssen es hin nehmen das sie durch Verletzungen auf Spieler verzichten müssen.

Mein Vorschlag zur Diskussion:

Nationale Ligen um 2 Mannschaften verkleinern (4 Spiele gespart)

Pokal: CL/EL/ConfL Teilnehmer erst der 3. Runde teilnehmen lassen (2 Spiele gespart)

Nationalmannschaft Nations League: Spieler von CL/EL/ ConfL Teilnehmern bekommen 2 Wildcards pro Jahr bei denen sie auf Wunsch bei Überbelastung absagen können. (optional 2 Spiele gespart)

Macht 6-8 Spiele weniger. Die eingesparten Spiele sind tendenziell die unbedeutendsten.

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!