Finanzexperte schwärmt von Bayern: „Drei Kanes aus der Portokasse“

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Die wirtschaftliche Dominanz des FC Bayern ist ungebrochen. Ein Experte zeigt, wie groß der finanzielle Abstand zu Vereinen wie RB Leipzig wirklich ist.



Auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern wurde die finanzielle Stärke des Rekordmeisters eindrucksvoll unterstrichen. Erstmals in der Vereinsgeschichte überschritt der Umsatz die Marke von einer Milliarde Euro und erreichte beeindruckende 1.017 Milliarden Euro, inklusive der Basketball-GmbH. Das Eigenkapital stieg auf ein Rekordniveau von 571 Millionen Euro – ein weiteres Signal der wirtschaftlichen Überlegenheit.

Der Bilanzexperte Ludwig Hierl hebt hervor, dass der FC Bayern im direkten Vergleich zu Konkurrenten wie RB Leipzig finanziell weit enteilt ist. Leipzig konnte seinen Umsatz zwar auf 376 Millionen Euro steigern, doch die Schuldenlast des Vereins stieg auf 225 Millionen Euro. Besonders gravierend ist der Unterschied bei den liquiden Mitteln: Die Bayern verfügen über 270 Millionen Euro Rücklagen, während Leipzig lediglich 0,8 Millionen Euro vorweisen kann. „Der FC Bayern kann sich drei Harry Kanes aus der Portokasse leisten“, betonte Hierl, „während RBL ständig bei Red Bull anrufen muss, um Investitionen tätigen zu können.“

Hierl ergänzt: „Die Bayern haben ihr Stadion abgezahlt und schwimmen jetzt salopp gesagt im Geld.“ Dieses finanzielle Polster verschaffe dem Rekordmeister nicht nur Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt, sondern sichere auch langfristige Stabilität. „Im direkten Vergleich wird der Rückstand von RB Leipzig zum FC Bayern im finanziellen Bereich eher größer“, so der Experte weiter.

Bayern trotz Rekordzahlen mit finanziellem Bedacht

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen agiert der FC Bayern aktuell zurückhaltend. Wie Sportdirektor Christoph Freund bereits im November bestätigte, plant der Verein, im Winter keine Transfers zu tätigen. „Wir sind sehr happy mit unserer aktuellen Mannschaft“, erklärte Freund und betonte, dass kein Handlungsdruck bestehe. Stattdessen liegt der Fokus auf Vertragsverlängerungen bei Schlüsselspielern wie Alphonso Davies und Jamal Musiala, für die der Klub erhebliche Mittel einplant.

Gleichzeitig zeigt auch der Fall Florian Wirtz, dass selbst die wirtschaftlich starken Bayern finanzielle Herausforderungen kennen. Der 21-Jährige von Bayer Leverkusen gilt als Wunschziel des Rekordmeisters, doch eine Ablösesumme von über 150 Millionen Euro plus ein Gehalt jenseits der 20-Millionen-Euro-Marke machen einen Wechsel schwer umsetzbar. Auch wenn eine berichtete Einigung bezüglich einer Verlängerung von Wirtz in Leverkusen kürzlich dementiert wurde, scheint ein Transfer im kommenden Sommer an die Isar aktuell eher unwahrscheinlich.

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