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Bayern-Stars stärken Kompany: So hat der FCB-Coach das Vertrauen gewonnen

Vincent Kompany
Foto: IMAGO

Vincent Kompany hat sich in seiner ersten Saison als Trainer des FC Bayern großen Respekt innerhalb der Mannschaft erarbeitet. Mit seinen emotionalen und aufbauenden Ansprachen nach schwierigen Spielen hat er das Team hinter sich gebracht.



Ein Schlüsselmoment war die Kabinenansprache nach der Niederlage in Mainz im Dezember. Anstatt laut zu werden oder Schuldige zu suchen, vermittelte Kompany laut BILD eine klare Botschaft: „So etwas kann passieren. Wir müssen daraus aber lernen und dürfen uns nicht gegenseitig attackieren.“

Auch nach der deutlichen 1:4-Niederlage in Barcelona zeigte er sich besonnen: „Es ist schwierig, das zu akzeptieren, aber wir brauchen solche Spiele, um uns zu entwickeln. Dachtet ihr, dass wir von 50 Spielen 45 gewinnen und 5 unentschieden spielen? Wir können enttäuscht sein, aber wir müssen diese Spiele nutzen.“

Kompanys Art, mit Rückschlägen umzugehen, beeindruckt nicht nur die Spieler, sondern auch die Verantwortlichen des Klubs. Besonders nach dem späten Ausgleichstreffer und der spielerisch schwachen Leistung im Play-off-Spiel gegen Celtic Glasgow stärkte er seiner Mannschaft den Rücken: „Ich lasse nichts auf euch, auf diese Mannschaft kommen. Wir haben das Spiel in Leverkusen bestanden, wir haben weiter acht Punkte Vorsprung und sind gegen Celtic weitergekommen. Die Performance war nicht gut, aber es geht um die Ergebnisse.“

Kompany: „Ich will euch nicht in Schutz nehmen, aber…“

Seine jahrelange Erfahrung als Spieler auf höchstem Niveau hilft ihm, die Situation aus Sicht seiner Profis zu verstehen. „Ich weiß genau, wie es sich anfühlt. Drei Spiele in sechs Tagen. Der Flug nach Glasgow. Danach ein Bankett. Später erst um zwei Uhr im Bett“, erklärte er seinen Spielern und fügte hinzu: „Ich will euch nicht in Schutz nehmen, aber ich weiß, wie es ist. Ich bin stolz, dass ihr gegen Celtic bis zur 94. Minute die Mentalität hattet.“

Kompany fordert von seinen Spielern höchste Disziplin, aber er steht ihnen auch in schwierigen Momenten zur Seite. Kritik verteilt er gezielt, wie es bereits Manuel Neuer und Harry Kane zu spüren bekamen. Während Neuer für seine Spieleröffnung gerügt wurde, forderte er von Kane mehr Intensität im Gegenpressing nach Ballverlusten. Fehler werden stets in kleinen Gruppen analysiert – mit der klaren Botschaft, dass die Verantwortung im Team geteilt wird: Niemand wird allein für eine Niederlage verantwortlich gemacht. Doch wenn im Training die nötige Ernsthaftigkeit fehlt, kann der Belgier auch mal laut werden.

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24 Comments
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Vinny ist mit Abstand das beste was diesem Verein passieren konnte. Ich weiß nicht ob ein anderer Trainer so gepasst hätte. Und auch wenn noch nicht alles perfekt läuft, spielen wir sehr viel besser als letzte Saison. VK ist ein junger Trainer der sich noch sehr gut entwickeln kann.

Es muß nicht immer funktionieren, das ein Ex Spieler auch ein guter Trainer ist.
Ich verstehe im Übrigen auch nicht, das ein Trainer mit der aktuellen Generation sensibler umgehen muß, wie es von einigen Experten dargestellt wird. Meiner Ansicht nach muß ein Trainer zwingend einen gerechten Führungsstil haben, wo jeder gleichbehandelt wird. Das war früher so, daß ist heute immer noch richtig. Und wenn ein Trainer auch noch Gespür für Situationen hat, die er in aktiver Zeit selbst erlebt hat, umso besser. Daraus entwickelt dann eine Einheit, die auch in schlechten Phasen nicht auseinander fällt.
Die Spielidee wird sich automatisch verbessern, geht aber nicht von heute auf morgen.
Ich bin überzeugt, daß Kompany der richtige Trainer für die Bayern ist und die Erfolge sich einstellen werden.

Last edited 23 Tage zuvor by Michael W

@Michael…

Klasse Beitrag, dem ich absolut zustimme.

Was mich stört: dieses es muss mit Mannschaft und Trainer stimmen.
Ich halte nicht viel von diesem Psycho-Mist.
Es sind Erwachsene und gut bezahlte Spieler, die es auch mal aushalten müssen, dass sie öffentlich kritisiert werden (wie unter Tuchel).

Nun, aktuell scheint es zwischen Trainer und Mannschaft zu stimmen.

Und das ist beim FCB bekanntlich nicht ganz unwichtig.

Wir wollen hoffen, dass es lang so bleibt.

Last edited 23 Tage zuvor by Johannes

Hi Johannes,
wenn es zwischen Mannschaft und Trainer stimmt, heißt das ja nicht, das alles Friede Freude sein muß.
Im Gegenteil, der Trainer ollte immer der Bestimmende sein, der natürlich a

Hi Johannes,
wenn es zwischen Mannschaft und Trainer stimmt, heißt das ja nicht, das alles Friede Freude sein muß.
Im Gegenteil, der Trainer sollte immer der Bestimmende sein, der natürlich auch kritisieren und zurechtweisen muß. Von dem ganzen Psycho Kram halte ich übrigens auch mal gar nix.
Im Grundsatz bekommen alle Geld für einen Job, den sie gefælligst bestmöglich auszuführen haben.
Eigentlich ganz einfach, wird mir persönlich oftmals zu kompliziert dargestellt.

Nach den schlechten Spielen gegen Celtic und Bayer, hatte man ihn schon fast zerissen und nun nach dem Top Spiel gegen Frankfurt, ist er wieder der Heilsbringer.

@Agent

Manchmal spielt man schlecht.
Manchmal gut.

So ist das nunmal..

Trainer behalten. Und dan schau mer mal…

Bisher sieht es mit VK national ganz gut aus…

Last edited 23 Tage zuvor by Johannes

Da haben sich so viele über VK lustig gemacht… und nun zeigt ein junger Trainer, wie man eine Ansammlung von Stars zusammenbringt und dabei noch guten, erfolgreichen Fußball spielt. Dabei kann sich VK weiterhin entwickeln. Er scheint dafür total offen zu sein!

Genau so ein Trainer hatte uns gefehlt. Jetzt noch die Kaderbaustellen schließen und es geht auch international wieder aufwärts.

Ja, der hat uns echt noch gefehlt….

Hoit dei Bappn.

Kompanys Spiel-Philosohie ist attraktiv–wenn sie funktioniert.
Sie birgt aber auch Risiken, wie sich in der Saison schon öfters gezeigt hat.

Für die BL mag das reichen.
Für internationale Top-Manschaften sind wir zu einfach berechenbar.

Fazit: Bisher funktioniert VK national unerwartet gut.

Ich war VK-Skeptiker und bin es nach wie vor.
Aber für seine bisherige Arbeit verdient er Anerkennung.

Dennoch bleibt noch viel Luft nach oben.
Schließlich wollen wir in naher Zukunft gegen Liverpool gewinnen und nicht nur gegen Bochum.

Wirkich mal garkeine Ahnung von Fußball

@Z…

Wie sieht denn deine Ahnung vom Fußball aus???
Lass mal hören…*smile *

Bayern ist ein Verein wo nur Trainer funktionieren, die wie ein Vater für die Spieler sein können. Das war weder Kovac noch Tuchel wodurch sie dann bei uns gescheitert sind.

Als Verantwortlicher waere ich etwas beunruhigt, dass keiner der etablierten Trainer, m. E. auch nicht Alonso, passt, sondern nur ein Typ wie VK. Einer, der seine Rolle exakt so definiert wie man es sich hier vorstellt. Ein Spielerstreichler fuer die hier offenbar besonders Sensiblen, der alles gut findet, nie widerspricht, mit allem zufrieden ist, seine Aufgabe sehr restriktiv interpretiert, sich bestenfalls sehr Allgemein aeussert und seine Bewunderung und Dankbarkeit nach oben hinreichend deutlich zum Ausdruck bringt. Gut moeglich, dass er sich vor einer natuerlich vorsichtigen Kritik zunaechst entschuldigt und bei den Etablierten die Machtverhaeltnisse beachtet. Dass er kulturell “ passt“ ist angesichts der Verhältnisse klar. Offenbar hat er sich darauf taktisch clever eingestellt. Wir werden sehen, wie sich die Dinge, insbesondere auch einzelne Spieler, sportlich entwickeln und wie es zukuenftig spieltaktisch aussieht. Gegen Mannschaften mit den zahllosen Trainer, die hier nicht passen wuerden. Immerhin gehoert zum Job fuer die allermeisten Trainer und Vereine etwas mehr. Nach Kovac, Flick, Nagelsmann und Tuchel scheint der Verein endlich einen Trainer gefunden zu haben, der die sehr speziellen Vorstellungen in diesem Verein von der Rolle des Trainers und seinem Verhalten nach “ unten“ und nach “ oben“ erfüllt. Ob es dazu viel Kreide braucht oder ob er wirklich authentisch ist wird man sehen. Ob er damit, als eine Art Kumpel, die Herren Spieler und deren Egos dauerhaft gewinnt auch. Fuer eine Papi – Figur ist er noch etwas jung.

Bitte tue uns einen Gefallen und such dir mit deinem Gesabbel ein anderes Forum!

@Bazi

Ich bin oft–wenn auch nicht immer–mit deinen Analysen einverstanden.

Dasselbe gilt auch für „Niersi.“

Ich halte ihn für einen der besten FCB-Analytiker hier im Forum.

Mit „Gebabbel“ wird man ihm nicht gerecht.

Man sollte sich schon mit seinen Gedanken auseinandersetzen.
Es lohnt sich.

@Niersi

Wie gewohnt tiefgründig und richtig analysiert.

Meine Meinung dazu (ganz kurz): beim FCB muss der Trainer der Mannschaft passen.
Warum dieses Modell zweifelhaft ist, das hast du in vielen Beiträgen–begleitet von vielen Dislikes–häufig deutlich gemacht.

Im Moment funktioniert das Modell FCB/VK.

Mal schauen, wie lange es trägt…

Last edited 23 Tage zuvor by Johannes

Der Hype um VK sollte bitte nicht die Defizite der Mannschaft überdecken.

So, die Kicker Vertrauen Kompany?

Was hier in der Headline positiv verkauft wird offenbart das ganze Dilemma des FCB.

So, die Spieler vertrauen Kompany??
Was machen wir, wenn sich das ändert
??(

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!