Beim FC Bayern bahnte sich eine Lösung in der Causa Joshua Kimmich an – doch dann kam alles anders. Die Vertragsgespräche mit dem Führungsspieler nahmen eine neue Wendung, weil die Klubführung eingriff.
Eigentlich schien alles auf eine Einigung hinauszulaufen. Kimmich und Sportvorstand Max Eberl hatten sich bereits auf eine Verlängerung bis 2028 verständigt, doch dann folgte das Veto des Aufsichtsrats. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurden die finanziellen Rahmenbedingungen als zu hoch eingestuft – sowohl die Gehaltsforderungen des 30-Jährigen als auch die eingeplanten Ausgaben von Sportvorstand Max Eberl stießen auf Widerstand. Infolgedessen wurden die Gespräche neu aufgerollt, diesmal mit deutlich reduzierten Konditionen. Am Wochenende gab es einen weiteren Austausch zwischen dem Klub und Kimmich.
Zuvor hieß es, der Klub habe Kimmichs Vertragsangebot zurückgezogen, weil er zu lange zögerte. Nun wird klar, dass die Gründe noch tiefer liegen. Der Mittelfeldspieler wurde laut Sky vom Aufsichtsrat aufgefordert, bis zum vergangenen Wochenende eine Entscheidung zu treffen. Diese Frist ließ er verstreichen – teilweise auch, weil er sich am Sonntag im Spiel gegen Frankfurt verletzte. Am Montag zog der Aufsichtsrat das ursprüngliche Angebot offiziell zurück und stellte klar, dass eine Verlängerung nur unter neuen Bedingungen möglich sei.
Für Kimmich steht nun eine richtungsweisende Entscheidung an: Nimmt er das neue Angebot an oder wagt er den Schritt ins Ausland? Gleichzeitig ist das Einschreiten des Aufsichtsrats ein weiterer Rückschlag für Max Eberl. Schon beim geplatzten Tah-Transfer im Sommer wurden seine Pläne durchkreuzt. Intern wächst die Kritik, da er weder die Ausgaben senken noch nennenswerte Einnahmen generieren konnte.
Kimmich soll weiter zur Verlängerung tendieren
Gleichzeitig stellt sich für Kimmich die Frage, ob er beim Rekordmeister noch die Wertschätzung erhält, die er als Führungsspieler erwartet. In den vergangenen Monaten hatte er mehrfach betont, dass es ihm nicht nur ums Gehalt gehe, sondern auch um seine sportliche Rolle, Wertschätzung und die Perspektive des Vereins. Trotz der jüngsten Entwicklungen ist das klare Ziel der Bayern-Bosse laut Sky weiterhin eine Verlängerung. Nach dem erneuten Austausch am Wochenende stehen für Montag weitere Gespräche an.
Der Ausgang der Verhandlungen wird auch Auswirkungen auf den Transfermarkt haben. Sollte Kimmich sich gegen eine Verlängerung entscheiden, müssten die Bayern-Bosse kurzfristig eine Nachfolgelösung finden. Der deutsche Nationalspieler wird immer wieder mit Arsenal in Verbindung gebracht, wo er als möglicher Nachfolger von Jorginho gilt. Auch Paris Saint-Germain hat bereits in der Vergangenheit Interesse gezeigt. Er soll mittlerweile zwei offizielle Angebote auf dem Tisch haben.
Eine endgültige Entscheidung könnte bereits in den nächsten 48 Stunden fallen – noch vor dem Spiel gegen Leverkusen. Laut der Süddeutscher Zeitung ist weiterhin alles offen: Entweder verlässt Kimmich den Klub, weil das Vertrauensverhältnis ins Wanken geraten ist, oder er bleibt – allerdings zu veränderten Bedingungen. Ein Verbleib gilt laut dem Bericht allerdings weiterhin als die wahrscheinlichere Option.