Über Jahre hinweg waren Glücksspielanbieter ein fester Bestandteil der Sponsoringlandschaft im Profifußball. Trikots, Banden, Social Media: Kaum ein Spiel kam und kommt auch heute ohne die Logos von Sportwetten- oder Casinoplattformen aus. Dieses Bild beginnt jedoch, sich zu wandeln. Strengere Regularien, ein verändertes gesellschaftliches Klima und der Ruf nach verantwortungsvollem Sponsoring werden lauter.
Im März lief die Partnerschaft zwischen dem FC Bayern und dem Wettanbieter Tipico offiziell aus. Auch wenn es Gerüchte um potenzielle Nachfolger gibt, eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht bekanntgegeben. Wir schauen uns die Möglichkeiten für Clubs genauer an.
Die Situation beim FC Bayern München
Der FC Bayern ist einer der wenigen Clubs, der aktuell keine aktive Partnerschaft mit einem Anbieter für Sportwetten hat. Die langjährige Zusammenarbeit mit Tipico lief bereits am 10.03.2025 aus, eine Nachfolge wurde bisher nicht bekanntgegeben. Der Verein steht nun vor der Frage, ob er den bisherigen Weg weitergehen, oder eine neue Richtung im Sponsoring einschlagen möchte.
Für einen Topclub wie den FCB ist Sponsoring weit mehr als nur ein finanzielles Instrument. Es geht auch um Markenwahrnehmung, Werteverständnis und nicht zuletzt die öffentliche Wahrnehmung. Gerade deshalb wird die Wahl eines neuen Co-Sponsors in diesem Bereich sehr wohlüberlegt ausfallen.
Deshalb ist Glücksspiel in Deutschland aktuell ein Spannungsfeld
Gerade im Bereich des Breitensports wird das Thema Glücksspiel bereits seit längerem kritisch beobachtet und diskutiert. Die Regulierung des Marktes, die Rolle des Jugendschutzes und die vorhandene Gefahr einer Spielsucht sind zentrale Diskussionsthemen, die auch im Fußball immer wieder aufkommen. Clubs, die sich mit Unternehmen im Bereich Sportwetten partnern, stehen deshalb oft unter besonders strenger Beobachtung.
Einige Anbieter wirken den Kritikpunkten mit Maßnahmen entgegen und versuchen so, die Diskussion etwas zu beruhigen. Transparente Strukturen, Tools zur Selbstkontrolle und Kooperationen mit Präventionsinitiativen gehören zu diesen Neuerungen. Anbieter wie Paypal Casino 24 setzen zusätzlich auf moderne Zahlungsoptionen, nutzerfreundliche Interfaces und digitale Sicherheitsstandards, um das Vertrauen der Nutzer zu stärken.
Digitale Sichtbarkeit als Werbeargument
Glücksspielanbieter bleiben aus einem Hauptgrund weiterhin für Vereine wie den FC Bayern attraktiv. Sie haben eine hohe digitale Reichweite und investieren viel Geld in Technologie, Zielgruppenanalyse und Contentformate, welche auf die sozialen Medien zugeschnitten sind. So können Clubs auch internationale Märkte mit vergleichsweise wenig eigenem Aufwand abdecken.
Aus Sicht der Wettanbieter ist der Profifußball natürlich nach wie vor einer der attraktivsten Werbeträger, denn er zieht im Bereich des Sports die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Zudem bietet die Art des Spiels unfassbar viele Möglichkeiten für Spieler, Wetten abzuschließen und potenziell von den Ergebnissen zu profitieren.
Die Perspektive der Fans – Sportwetten ja oder nein?
In den meisten Fanszenen – so auch beim FC Bayern München – wird das Thema Sponsoring kritisch betrachtet. Viele fordern von den Vereinen mehr Transparenz, Mitsprache der Fans und eine stärkere Orientierung an moralischen und sozialen Werten. Diese lauten Stimmen treffen vor allem die kritischen Branchen wie Glücksspiel, Alkohol oder Kryptowährungen. Der Spagat für den FC Bayern besteht also darin, sowohl die wirtschaftlichen Herausforderungen als auch die gesellschaftliche Verantwortung zu meistern.
Doch es gibt auch differenzierte Meinungen: Einige Fans sehen moderne Sponsorings als Chance für kreative Projekte, neue Fanerlebnisse und internationale Sichtbarkeit. Voraussetzung bleibt jedoch, dass der Club seine Pläne transparent kommuniziert und vor allem auch argumentieren kann, warum bestimmte Dinge umgesetzt werden.
Was bedeutet das Ende der Partnerschaft für den FC Bayern?
Das Ende der Partnerschaft mit Tipico ist nun schon einige Monate her und der FC Bayern muss bald eine Entscheidung treffen, welchen Sponsor er mit ins Boot holt. Laut Medienberichten gibt es bereits Gespräche mit verschiedenen potenziellen Partnern – sowohl aus den traditionellen Branchen wie Telekommunikation als auch mit „neueren“ Unternehmen aus dem digitalen Raum.
Wichtig zu wissen ist, dass es in diesen Gesprächen keinesfalls nur um Details wie die Logo-Platzierung geht. Moderne Sponsoring-Partnerschaften werden ganzheitlich gedacht und bestehen aus Videoproduktionen, Werbekampagnen auf Social-Media oder sogar ganz eigenen Produkten. Wenn Sportwettenanbieter diese Konzepte glaubwürdig mitgestalten könne, steigt auch deren Akzeptanz im Spitzensport.
Internationale Entwicklungen – eine Orientierung für Deutschland? Ein Blick in das europäische Ausland zeigt deutlich: Die meisten Spitzenclubs setzen bereits lange aus Partnerschaften mit digitalen Anbietern im Bereich Sportwetten oder Casino. In der englischen Premiere-League, einer der reichweitenstärksten Ligen weltweit, gehören Wettanbieter wie Betway, Bet365 oder Stake.com längst zum regelmäßigen Sponsorenpool. Einige der englischen Topclubs haben sogar bereits Hauptsponsoren in diesem Bereich gefunden und deren Logos auf dem Trikot abgedruckt.
Die Partnerschaften gehen heute deutlich über reine Logo-Platzierungen und Werbespots hinaus. Im Fokus stehen beispielsweise Social-Media-Kampagnen, Fan-Gewinnspiele oder Second-Screen-Erlebnisse. Auch soziale Engagements wurden in den letzten Jahren in diesem Bereich häufiger. Der Trend geht also klar in die Richtung „Corporate Social Responsibility (CSR)“, was sich positiv auf die Branche auswirkt.
In manchen Ländern sieht es jedoch auch anders aus: Italien und Spanien beispielsweise haben Glücksspielwerbungen teilweise verboten oder streng reglementiert. Bereits im Jahr 2019 trat in Italien ein umfassendes Werbeverbot für Glücksspielunternehmen in Kraft, das seitdem die Sichtbarkeit auf Trikots und Werbebanden stark einschränkt.
Partnerschaften im Spitzensport: Chancen und Risiken abwägen
Die Diskussionen rund um neue Sponsoren sind im Spitzensport und vor allem beim FC Bayern mehr als eine reine Marketingentscheidung. Neue Kooperationen sind auch immer eine strategische Gelegenheit zur öffentlichen Positionierung. Will man lieber bei bewährten Methoden bleiben oder wie europäische Nachbarn neu, digitale Wege gehen?
Moderne Anbieter im Glücksspiel- und Entertainmentbereich bringen oft hochentwickelte Technologien, Reichweite und innovative Marketingansätze mit. Gleichzeitig stehen sie jedoch unter strenger Beobachtung und werden häufiger aus moralischen und sozialen Gründen kritisiert. Auch für den FC Bayern wäre eine solche Partnerschaft also sensibles Terrain.
Hierin liegt oft eine Chance: Wer es schafft, eine Partnerschaft glaubwürdig, transparent und nachhaltig zu gestalten, gewinnt die Fans auch für eine längere Zeit. Begleitende Bildungsprogramme, Jugendschutzmaßnahmen und offene Kommunikation können neue Maßstäbe setzen. Erfolgreiche Sponsoringmodelle lassen sich in Zukunft nicht nur an den finanziellen Kennzahlen messen, sondern auch an deren gesellschaftlicher Wirkung.
Fazit: Die Aufgabe besteht also darin, Risiken realistisch zu bewerten, Chancen zu erkennen und eine Entscheidung zu treffen, die dem Verein langfristig einen Mehrwert bietet. Zudem muss der neue Partner natürlich zum Club passen – sowohl sportlich als auch wirtschaftlich und kulturell.