Der geplatzte Transfer von Florian Wirtz zum FC Bayern sorgt nicht etwa für mehr finanziellen Spielraum – im Gegenteil: Die Münchner bleiben bei ihren Budgetgrenzen.
Wie der kicker berichtet, handelte es sich bei den für Wirtz eingeplanten Mitteln um eine einmalige Ausnahme. Das Geld war ausdrücklich für einen strategischen Zukunftstransfer vorgesehen – nicht als zusätzliche Finanzspritze für die restliche Transferplanung.
Der Plan: Wirtz sollte als Schlüsselspieler der kommenden Jahre aufgebaut werden, weshalb der Aufsichtsrat bereit war, ein Gesamtpaket von rund 250 Millionen Euro zu genehmigen. Dieses Sonderbudget fällt nun weg – und damit auch die Option, diese Mittel etwa auf mehrere neue Spieler aufzuteilen.
Das bedeutet: Die Bayern müssen ihre weiteren Kaderumbauten auch weiterhin aus dem laufenden Budget und über Verkäufe finanzieren. Umso wichtiger waren laut dem Bericht die ablösefreien Verpflichtungen von Jonathan Tah und Tom Bischof, die bereits vor dem offiziellen Start des Transferfensters fixiert wurden. Beide Spieler kosten keine Ablöse, belasten also nur das Gehaltsbudget.
Geld für Bayern-Transfers bleibt weiter knapp
Die Situation bleibt angespannt – denn auch wenn intern weitere Verstärkungen geplant sind, fehlen die dafür nötigen Einnahmen aus Spielertransfers. Und genau hier liegt das größte Problem der Münchner.
Zwar gibt es eine Liste klarer Verkaufskandidaten, doch die Bereitschaft dieser Spieler, den Verein zu verlassen, ist bisher gering. Zu den prominentesten Namen zählen Serge Gnabry, Leon Goretzka, Minjae Kim, João Palhinha, Raphael Guerreiro und Kingsley Coman. Sie haben hochdotierte Verträge bei den Bayern – und kaum einer von ihnen drängt aktiv auf einen Abschied.
Hinzu kommt: Auch die Nachfrage ist überschaubar. Viele internationale Topklubs sind zurückhaltend, was Transfers mit hohen Gehältern betrifft. Gerade Coman und Gnabry beziehen Gehälter, die nur wenige Klubs zahlen würden. Palhinha hat zwar einen Markt in England, will sich aber in München durchsetzen. Und auch Goretzka sowie Kim haben zuletzt betont, dass sie beim FC Bayern bleiben wollen.
Die Folge: Sportvorstand Max Eberl bleibt auf eine langwierige Transferperiode eingestellt. Ohne größere Einnahmen durch Verkäufe sind nur punktuelle Verstärkungen denkbar – etwa durch Spieler wie Kaoru Mitoma, Rafael Leao oder Eberechi Eze, die zwar grundsätzlich im Fokus stehen, aber allesamt kostspielige Transfers wären.