Nagelsmann gesteht: Bayern-Wechsel kam zu früh für ihn

Vjekoslav Keskic

Julian Nagelsmann hat eine bemerkenswerte Aussage gemacht, die für Aufsehen sorgt: Der heutige Bundestrainer gibt offen zu, dass sein Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2021 möglicherweise verfrüht war.

Beim Internationalen Trainerkongress in Leipzig blickte Nagelsmann am Mittwoch auf seine Zeit bei RB zurück – und überraschte mit einem ehrlichen Eingeständnis. „Ich bin im Nachgang betrachtet ein Tick weit zu früh gegangen“, so der 38-Jährige mit Blick auf seinen Wechsel zum deutschen Rekordmeister. Der FC Bayern hatte damals die Rekord-Ablösesumme von 25 Millionen Euro für ihn an RB Leipzig gezahlt.

Kein Fehler – aber vielleicht zu schnell

Zwar betonte Nagelsmann, dass der Schritt nach München „kein Fehler“ gewesen sei, dennoch schwang eine gewisse Wehmut mit: „Ich habe mich hier super wohlgefühlt und hätte mit dem Klub noch einiges erreicht.“ Eine Aussage, die in Leipzig mit Spannung verfolgt wurde – unter anderem saß RB-Geschäftsführer Johann Plenge im Publikum.

Auch Ex-Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff hatte bereits im Februar auf dem Spobis-Kongress in Hamburg klargestellt, wie sehr man dem Verlust Nagelsmanns nachtrauert: „Julian Nagelsmann war für mich der beste Trainer, den ich persönlich erlebt habe.“

Nagelsmanns Leipzig-Erbe wirkt nach

In Leipzig hatte Nagelsmann zwischen 2019 und 2021 eine echte Ära geprägt. Unter seiner Leitung erreichte RB das Halbfinale der Champions League – ein Erfolg, an den die Sachsen seitdem nicht mehr anknüpfen konnten. Sein damaliger Wechsel zu den Bayern brachte ihm zwar den Meistertitel, endete jedoch vorzeitig nach 84 Spielen im März 2023.

Heute steht Nagelsmann als Bundestrainer vor einer neuen Herausforderung. Doch seine Worte in Leipzig lassen erkennen: Der Weg nach München war kein Irrweg – aber einer, den er mit etwas mehr Geduld womöglich anders gegangen wäre.

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