Der Rücktritt vom Profifußball markiert für die Spieler nicht nur den Abschied von der ganz großen Bühne, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels.
- Thomas Müller: Weitermachen statt Ruhestand
- Bastian Schweinsteiger: Fachlich, freundlich, präsent
- Philipp Lahm: Verantwortung mit Haltung
- Hasan Salihamidžić: Aufstieg mit Risiken
- Giovane Élber: Talentsucher mit Bayern-Gen
- Paul Breitner: Zwischen Meinung und Erinnerung
- Rafinha und Mats Hummels: Abschied in Würde
- Was aus anderen Spielern wurde
- Es braucht Orientierung und Offenheit
- Facettenreiche Karriere nach der Karriere
Gerade beim FC Bayern, wo Leistung, Disziplin und strategisches Denken gezielt gefördert werden, zeigt sich: Der Übergang in die Zeit nach der aktiven Karriere verläuft für die meisten Spieler professionell, durchdacht und sehr individuell. Viele Ex-Profis setzen ihre Stärken nach ihrer aktiven Zeit in neuen Rollen ein, beispielsweise im Management, in den Medien oder doch in ganz anderen Bereichen.
Ein Blick auf aktuelle Beispiele zeigt, wie unterschiedlich die Wege nach dem Platz verlaufen und wie viel Potential in dieser Phase steckt.
Thomas Müller: Weitermachen statt Ruhestand
Thomas Müller hat im Sommer 2025 nach 25 Jahren beim FC Bayern einen klaren Schlussstrich gezogen – zumindest, was den Verein betrifft. Von Rückzug ist dennoch keine Rede.
Der Weltmeister wechselte zu den Vancouver Whitecaps in die Major League Soccer und erklärte, sein Körper sei „zu fit für die Couch“. Die Entscheidung für Kanada war keine Flucht. Es war ein bewusster Schritt, um noch einmal sportlich gefordert zu werden und gleichzeitig neue Erfahrungen zu sammeln.
Parallel dazu veröffentlichte Müller ein Kinderbuch, in dem er zentrale Momente seiner Karriere erzählt. Damit positioniert er sich schon frühzeitig auch außerhalb des Profisports – und das mit viel Charme und einem klaren Fokus.
Der Übergang in die Zeit nach dem Profifußball erfordert allerdings nicht nur neue Ideen, es braucht auch verlässliche Strukturen. Viele aktive und ehemalige Spieler setzen in diesem Kontext auf nachhaltige Vermögensstrategien. Immobilien, Fonds oder Sachwerte gelten als beliebte Optionen. Einige Sportler nutzen auch die Dienste des renommierten Goldankaufs München zur Absicherung und Diversifikation ihrer finanziellen Reserven.
Bastian Schweinsteiger: Fachlich, freundlich, präsent
Bastian Schweinsteiger hat nach seinem Karriereende im Jahr 2019 eine neue Rolle als Experte bei der ARD gefunden. Seine Analysen fallen fachlich fundiert und zurückhaltend aus. Sie werden von Fans und Medien gleichermaßen geschätzt.
Ob bei Länderspielen, Europameisterschaften oder Ligaspielen: Schweinsteiger bleibt sichtbar, ohne sich unangenehm aufzudrängen. Sein Weg zeigt, dass nicht jeder Ex-Profi den direkten Weg ins Vereinsmanagement wählen muss. Stattdessen lässt sich sportliche Erfahrung auch auf journalistischer Ebene produktiv nutzen und so der Kontakt zum Spielfeld halten.
Philipp Lahm: Verantwortung mit Haltung
Auch Philipp Lahm steht exemplarisch für einen strukturierten Neuanfang. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn wurde er unter anderem Organisationschef der UEFA EURO 2024. Ein Posten, der strategisches Denken, Netzwerke und Verhandlungsgeschick verlangt. Diesen hat er mit ruhiger Professionalität ideal ausgefüllt.
Lahm lehnte in der Vergangenheit bewusst eine direkte Funktion beim FC Bayern ab. Zuletzt äußerte er sich jedoch offen gegenüber einer möglichen künftigen Rolle im Klub. Der Verein signalisiert ebenfalls eine entsprechende Bereitschaft.
Hasan Salihamidžić: Aufstieg mit Risiken
Hasan Salihamidžić ging nach seinem Karriereende 2012 einen besonders steilen Weg: Vom Medienexperten stieg er 2017 zum Sportdirektor des FC Bayern auf, später wurde er sogar in den Vorstand berufen.
In seiner Amtszeit holte er zahlreiche Titel mit dem Team, gleichzeitig war er jedoch auch Ziel öffentlicher Kritik, insbesondere im Zusammenhang mit Transfers und internen Personalentscheidungen. 2023 wurde er freigestellt.
Sein Weg zeigt, wie anspruchsvoll eine Managementrolle in einem Top-Klub ist und dass sportlicher Erfolg allein manchmal nicht ausreicht, um dauerhaft zu überzeugen.
Giovane Élber: Talentsucher mit Bayern-Gen
Giovane Élber, einst gefeierter Stürmer beim FC Bayern, wirkt heute als Scout für den Klub – mit Schwerpunkt auf dem brasilianischen Markt. Darüber hinaus tritt er als Fußball-Kommentator im deutschen Fernsehen auf, vor allem bei großen Turnieren.
Élber verbindet dabei seine eigenen Wurzeln mit seinem großen Erfahrungsschatz im europäischen Fußball. Sein Engagement zeigt, wie ehemalige Spieler als Schnittstelle zwischen Kulturen und Kontinenten wirken können und welche Bedeutung die gezielte Nachwuchsförderung für die strategische Vereinsentwicklung hat.
Paul Breitner: Zwischen Meinung und Erinnerung
Paul Breitner bleibt auch Jahrzehnte nach seinem Karriereende eine prägende Stimme im Umfeld des FC Bayern. Als Kolumnist, Fernsehkommentator und gelegentlicher Berater hat er sich nie vollständig aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen.
Seine Aussagen sind in der Regel pointiert, manchmal auch unbequem, haben aber immer Substanz. Bei offiziellen Klub-Events oder in Gesprächen über Werte im Profisport ist er regelmäßig präsent. Breitner verkörpert eine Haltung, die nicht auf Popularität abzielt, sondern auf Integrität.
Rafinha und Mats Hummels: Abschied in Würde
Zwei weitere prominente Ex-Bayern-Spieler haben 2025 ihre aktive Karriere beendet: Rafinha und Mats Hummels. Beide taten dies ohne großes Medientheater – und bislang auch ohne öffentliche Anschlussprojekte.
Rafinha ließ seine Laufbahn in Brasilien ausklingen, Hummels beendete seine Zeit bei Borussia Dortmund. Ihr Abschied verdeutlicht, dass nicht jeder Ruhestand sofort in eine neue mediale oder sportliche Rolle führen muss. Auch bewusste Pausen oder stille Rückzüge haben ihren Wert und gehören zur Lebensrealität vieler ehemaliger Spieler.
Was aus anderen Spielern wurde
Es gibt auch einige Beispiele von Ex-Bayern-Profis, die bewusst ganz neue Wege jenseits des Rampenlichts eingeschlagen haben.
Tobias Rau wurde zum Beispiel nach seinem Karriereende Lehrer für Sport und Biologie. Der frühere Außenverteidiger entschied sich damit für einen bodenständigen Neuanfang. Auch wenn solche Wege seltener öffentlich thematisiert werden, bieten sie eine Perspektive für Spieler, die jenseits des Profizirkus nach Sinn und Stabilität suchen.
Ein relevanter Aspekt besteht in diesem Zusammenhang in einer guten Vorbereitung: Schon während der aktiven Karriere beginnen viele Spieler, sich auf das Danach vorzubereiten. Fortbildungen, Netzwerkpflege oder der Aufbau eigener Projekte sind in diesem Kontext kein Tabuthema mehr. Der Deutsche Fußball-Bund bietet unter anderem das Programm „Spielerberater-Zertifizierung“ an, die DFL unterstützt ebenfalls Weiterbildungen für Lizenzspieler.
Es braucht Orientierung und Offenheit
Der FC Bayern fördert seine Spieler aktiv dabei, hilfreiche Strukturen für die Zeit nach der Karriere zu schaffen. So werden ehemalige Spieler gerne in unterschiedlichen Rollen in den Verein integriert, sei es im Nachwuchsbereich, im Scouting oder in der Öffentlichkeitsarbeit.
Entscheidend ist dabei nicht nur die Qualifikation. Es wird auch das persönliche Interesse berücksichtigt. Spieler, die schon frühzeitig beginnen, sich auszurichten, können aus der neuen Lebensphase echten Gewinn ziehen. Offenheit für neue Themen, Reflexionsfähigkeit und der Wille, sich auch nach der aktiven Phase konstant weiterzuentwickeln, sind dafür essentiell.
Facettenreiche Karriere nach der Karriere
Die Geschichten ehemaliger Bayern-Spieler zeigen eindrucksvoll, wie facettenreich die Karriere nach der Karriere sein kann.
Egal, ob mediale Präsenz, Management-Aufgaben oder persönliche Herzensprojekte: Das Spektrum zeigt sich überaus vielfältig. Es geht nicht immer darum, sich ganz neu zu erfinden, sondern bestehende Kompetenzen neu einzusetzen.
