Kurios! Bayern lehnte Angebot für Verkaufskandidaten ab

Andre Oechsner

Sacha Boey kommt beim FC Bayern einfach nicht aus den Schlagzeilen. Der Franzose wird hinter den Kulissen längst kritisch gesehen, während Trainer Vincent Kompany weiter auf ihn setzt. Wie nun bekannt wurde: Juventus Turin wollte den Rechtsverteidiger verpflichten – doch der Rekordmeister blockte den Transfer.

Seit seinem Wechsel nach München vor anderthalb Jahren gilt Boey als Problemfall. Verletzungen warfen den Außenverteidiger immer wieder zurück, in seinen Einsätzen konnte er die hohen Erwartungen nie erfüllen. Auch in der neuen Saison bleibt er umstritten.

Vincent Kompany setzte den 24-Jährigen dennoch in allen bisherigen vier Pflichtspielen ein, beim Pokalsieg in Wiesbaden (3:2) sogar in der Startelf. Laut SPORT1 sorgt dieses Vorgehen intern für Stirnrunzeln. Teile der Vereinsführung hätten sich eher eine Pause für den Franzosen gewünscht. Schließlich sei Boey bereits als Fehltransfer abgestempelt worden – zu hoch die Ablöse, zu wenig die sportliche Wirkung.

Dass Kompany dennoch auf ihn baut, wird zunehmend kritisch betrachtet. Zwar ist die Personallage auf der rechten Abwehrseite angespannt, doch intern ist man der Meinung, dass es auch andere Lösungen gegeben hätte.

Juventus prüfte Last-Minute-Deal

Sacha Boey
Foto: IMAGO

Parallel dazu beschäftigte sich Juventus Turin kurz vor dem Ende der Transferperiode mit Boey. Wie Transfer-Insider Matteo Moretto im Gespräch mit sienem Kollegen Fabrizio Romano enthüllt hat, prüfte die Alte Dame nach dem Abgang von Nicolò Savona zu Nottingham Forest bis zuletzt die Möglichkeit einer Verpflichtung.

Demnach wollte Juve den Franzosen für ein Jahr ausleihen – allerdings ohne Kaufoption. Dieses Modell lehnte der FC Bayern jedoch ab. Für die Münchner war klar: Ein Transfer kommt nur infrage, wenn damit auch eine Perspektive auf einen festen Abgang verbunden gewesen wäre. So blieb Boey in München.

Mit dem Ende des europäischen Transferfensters scheint ein Abgang in diesem Sommer zwar unwahrscheinlich, ausgeschlossen ist er aber nicht. In der Türkei ist das Fenster noch bis zum 12. September geöffnet. Gerüchte über ein Comeback bei Galatasaray kursierten, wurden bislang aber nicht konkret. Laut Berichten sei die Spur nach Istanbul nie wirklich heiß gewesen.

Ein Spieler ohne Perspektive?

Für Boey bleibt die Situation damit kompliziert. Kompany schenkt ihm weiterhin Vertrauen, während die Vereinsspitze längst erhebliche Zweifel hegt. Sollte sich seine sportliche Leistung nicht stabilisieren, dürfte die Diskussion um seine Zukunft schnell wieder aufflammen – spätestens im Winter.

Die Last-Minute-Offerte von Juventus zeigt: Das Interesse an Boey ist vorhanden, doch ein Abnehmer für ein dauerhaftes Engagement muss erst noch gefunden werden.

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