Hamann skeptisch: Hält Bayerns Intensität eine ganze Saison?

Vjekoslav Keskic

Der intensive Fußball des FC Bayern unter Vincent Kompany sorgt für Lob, aber auch für mahnende Stimmen. Vor allem TV-Experte Didi Hamann blickt mit Skepsis auf die enorme Laufarbeit der Münchner – und sieht Parallelen zur Vorsaison.

Der FC Bayern marschiert weiter. Drei Tage nach dem 3:1-Erfolg in der Champions League gegen den FC Chelsea feierte man in der Bundesliga den vierten Sieg in Serie. Die Münchner setzten sich mit 4:1 bei der TSG Hoffenheim durch.

Auch wenn das Ergebnis sehr souverän aussieht, war es ein hartes Stück Arbeit für den Rekordmeister. Das Team von Vincent Kompany musste viel laufen. Aus Sicht von TV-Experte Didi Hamann könnte dieses laufintensive Spiel im Verlaufe der Saison zu einem Problem für den dünnen Bayern-Kader werden.

„Letzte Saison war das genauso…“

Vincent Kompany
Foto: IMAGO

„Das haben sie letzte Saison auch gemacht. Nach dem Winter haben sie letztes Jahr nicht gut gespielt“, erinnerte der frühere Bayern-Profi bei Sky. „Ich sage nicht, dass das wieder so kommen wird. Nur letzte Saison war das genauso, dass sie die meisten Meter gemacht haben in der Vorrunde. Ab Januar haben sie nicht wirklich gut gespielt. Ich hoffe, dass sie es dieses Jahr besser hinbekommen. Dann haben sie die ganzen Spiele in den Knochen. Dann wird es schwer und lang.“

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Hamann hat durchaus einen validen Punkt angesprochen. Mit einer Laufdistanz von knapp 488,5 Kilometern ist der FCB Spitzenreiter in der Bundesliga.

Auch Vincent Kompany ist sich des Problems bewusst. In Hoffenheim nahm der Belgier gleich fünf Änderungen in seiner Startelf vor. Für den verletzten Josip Stanisic sowie die auf der Bank gebliebenen Dayot Upamecano, Joshua Kimmich, Michael Olise und Serge Gnabry rückten Sacha Boey, Minjae Kim, Leon Goretzka, Youngster Lennart Karl und Neuzugang Nicolas Jackson ins Team.

„Wir dürfen nicht vergessen, wir haben fast keinen Urlaub gehabt, eine ganz kurze Vorbereitung, und obwohl es im Moment sehr gut läuft, dürfen wir nicht vergessen, dass wir den ganzen Kader brauchen“, erklärte Kompany vor der Partie. „Wir vertrauen allen Jungs und haben voll Bock auf dieses Spiel.“

Natürlich sei eine solche Rotation ein „Risiko“, räumte der Trainer ein. „Aber Vertrauen in den Kader heißt, dass du ihn in diesem Moment auch nutzt und nicht wartest, bis einer verletzt ist. Das haben wir letzte Saison auch so erlebt und das wird diese Saison auch unsere Stärke sein müssen.“

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