Karl-Heinz Rummenigge hat die aktuelle Lage beim FC Bayern eingeordnet – und dabei eine klare Haltung zur Diskussion um den Kader bezogen. Trotz anhaltender Kritik am vermeintlich zu dünn besetzten Aufgebot sieht der langjährige Vorstandschef die Münchner bestens gerüstet.
„Ich bin überzeugt, dass wir weiterhin erfolgreich sein werden. Wenn ich mir die Startelf anschaue, muss ich sagen: Wir haben keine Schwachstelle!“, erklärte Rummenigge im Gespräch mit der tz. Auch die bewusst kleinere Kadergröße bewertet der 69-Jährige nicht als Nachteil: „Ich sehe es sogar als Vorteil, dass der Kader etwas geschrumpft ist. Wenn ich so einen Jungen wie Lennart Karl sehe, geht mir das Herz auf – da geht jedem Bayern-Fan das Herz auf. Warum sollte ich da jemanden für 80 Millionen Euro vor die Nase setzen?“
Kimmich über Bayern-Kader: „Qualitativ sieht es sehr gut aus“
Auch in der Mannschaft wird das Thema diskutiert. Joshua Kimmich räumte ein, dass die Personaldecke enger geworden sei, betonte aber zugleich die Qualität: „Der Kader ist mengenmäßig dünner geworden, das wissen wir alle. Aber qualitativ sieht es sehr gut aus.“ Mit Blick auf die Königsklasse warnte er jedoch: „Wir sind darauf angewiesen, dass die Spieler fit bleiben. Letztes Jahr hatten wir viele Verletzte in der entscheidenden Phase, deshalb hoffe ich, dass es dieses Jahr im Februar, März, April besser aussieht.“
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen verteidigte den Sparkurs ebenfalls: „Vielleicht ist der Kader nicht mehr so breit wie früher, aber das gibt jungen Spielern eine Chance, und genau das wollen wir, und darüber bin ich froh.“
Starker Saisonstart als Argument
Die Bayern liefern bislang starke Argumente für den eingeschlagenen Weg. Nach vier Bundesliga-Spielen stehen zwölf Punkte und ein Torverhältnis von 18:3 zu Buche. Auch in der Champions League starteten die Münchner mit einem 3:1-Sieg gegen Chelsea überzeugend. Ob die geringere Kaderbreite im Laufe der Saison noch zum Risiko wird, bleibt abzuwarten – doch Rummenigge ist überzeugt: Der Rekordmeister hat alles, was es für Titel braucht.