Kimmich zeigt sich erleichtert: „Nicht schön, aber drei Punkte“

Vjekoslav Keskic

Mit viel Kampf, Geduld und Nervenstärke hat sich die deutsche Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation drei wichtige Punkte gesichert. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann am Montagabend in Belfast knapp, aber verdient mit 1:0 (1:0) gegen Nordirland – und verteidigte damit den ersten Platz in der Gruppe A.

Es war kein Fußballfest, aber ein typischer Qualifikationsabend, bei dem der Einsatz über die Ästhetik siegte. Die DFB-Elf hatte phasenweise Mühe, gegen die physisch starken und leidenschaftlich kämpfenden Nordiren ihre spielerische Klasse auf den Platz zu bringen. Am Ende entschieden Effizienz und Kompaktheit das Spiel – und sorgten dafür, dass Deutschland seinem Ziel, der direkten WM-Qualifikation, ein großes Stück näherkam.

Zwei Siege trennen die Mannschaft von Julian Nagelsmann nun noch vom sicheren Ticket für die Endrunde.

Kimmich erleichtert: „Das Wichtigste waren die drei Punkte“

Joshua Kimmich
Foto: IMAGO

Bayern-Star Joshua Kimmich, der das Team erneut als Kapitän anführte, zeigte sich nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert. „Wir hatten gehofft, mehr Kontrolle zu haben, aber das Spiel war insgesamt sehr wild“, erklärte der 30-Jährige im Anschluss am Mikrofon von RTL. „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen, in der zweiten Halbzeit hatten wir etwas mehr Kontrolle, aber nur für kurze Zeit. Es war ein echter Kampf.“

Besonders betonte Kimmich die Bedeutung des Resultats: „Das Wichtigste für uns als Mannschaft waren heute die drei Punkte. Wir haben unsere Situation komplett verändert. Jetzt haben wir alles in der Hand. Wir haben in beiden Spielen kein Gegentor kassiert. Es war nicht schön, aber wenn man mir vor den Spielen gesagt hätte, dass wir beide gewinnen würden, ohne ein Gegentor zu kassieren, hätte ich das gerne genommen.“

Damit bringt der Münchner das Gefühl vieler Fans auf den Punkt: Spielerisch war es sicher kein Glanzauftritt, aber der Sieg zählt – und das Momentum stimmt.

Nagelsmann lobt Mentalität: „Wir haben dreckig gewonnen“

Julian Nagelsmann
Foto: IMAGO/Nico Herbertz

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich nach der Partie zufrieden, wenngleich er die Leistung seines Teams realistisch einordnete. „Es war natürlich kein super schönes Spiel von uns, aber das Annehmen der Emotionalität der Nordiren und des Stadions war gut“, sagte der 38-Jährige. „Wir haben jetzt sehr viele Standardtore gemacht, das ist sehr gut. Du musst halt das 2:0 machen, dann ist das Spiel zu. So haben wir dreckig gewonnen.“

Das Lob für die kämpferische Einstellung war deutlich: Deutschland nahm den physischen Stil der Nordiren an, blieb geduldig und sicherte sich am Ende den Sieg – auch wenn spielerisch noch Luft nach oben bleibt.

In der Qualifikationsgruppe A bleibt die DFB-Elf damit auf Kurs. Zwei weitere Siege gegen Luxemburg und die Slowakei im November würden den direkten WM-Einzug perfekt machen. Und auch wenn die spielerische Leichtigkeit bisher nicht konstant ist, zeigte das Team in Belfast eines deutlich: Es kann kämpfen – und dreckige Spiele gewinnen, wenn es darauf ankommt.

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