Die geplante Hospitanz von Jérôme Boateng beim FC Bayern sorgt für heftige Reaktionen. Während der ehemalige Abwehrspieler seine Trainerlaufbahn anstrebt, reagierten die Bayern-Fans im Klassiker gegen Borussia Dortmund mit einem unübersehbaren Protest in der Südkurve.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit des Bundesliga-Topspiels zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund präsentierten Teile der aktiven Fanszene mehrere große Banner – mit klaren und kompromisslosen Botschaften gegen die Rückkehr des Ex-Spielers an die Säbener Straße.
Auf den Transparenten war unter anderem zu lesen: „Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit – Boateng, verpiss dich!“ sowie „Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein – kein Platz mehr für Boateng!“Die Botschaft der Kurve war unmissverständlich: Eine Rückkehr von Boateng, selbst in beratender oder hospitierender Funktion, ist für viele Fans untragbar.
Boateng will beim FC Bayern hospitieren
The Südkurve protesting against Jérôme Boateng returning to the club
‚Whoever gives the perpetrator space bears his guilt – Boateng, pi*s off!‘
‚No place for character pigs in our club. No more place for Boateng‘
‚No stage/platform for perpetrators. Pi*s off Boateng!‘
— Bayern & Germany (@iMiaSanMia) October 18, 2025
Boateng hatte zuletzt öffentlich erklärt, nach seinem Karriereende eine Trainerlaufbahn einschlagen zu wollen. Dabei plant der 37-Jährige, ein Praktikum beim FC Bayern zu absolvieren. Cheftrainer Vincent Kompany soll offen für einen solchen Besuch sein – beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim Hamburger SV und Manchester City.
„Ich habe schon mit ihm gesprochen. Ich kann bei Bayern hospitieren, und darauf freue ich mich sehr. Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden“, hatte Boateng gegenüber der BILD erklärt.Doch die Reaktionen auf diese Ankündigung fielen gespalten aus – vor allem in der Fanszene des deutschen Rekordmeisters.
Boatengs Vergangenheit sorgt weiter für Kritik

In sportlicher Hinsicht zählt Boateng zu den erfolgreichsten Spielern der Bayern-Vereinsgeschichte: Zwei Champions-League-Titel, neun deutsche Meisterschaften und ein Weltmeistertitel mit der Nationalmannschaft zieren seine Vita. Doch außerhalb des Platzes sorgte der ehemalige Innenverteidiger immer wieder für Negativschlagzeilen.
Gegen Boateng liefen über mehrere Jahre Ermittlungen wegen Körperverletzung und Gewalt gegen Frauen. Im Juli 2024 war er in einem Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt worden, während ein weiteres Verfahren im März 2025 „im Zweifel für den Angeklagten“ eingestellt wurde, nachdem die Hauptzeugin – seine frühere Partnerin Kasia Lenhardt – verstorben war.
Diese Vorgeschichte prägt bis heute das öffentliche Bild des Ex-Profis – und erklärt die Wut vieler Bayern-Anhänger.
Die Szenen in der Allianz Arena zeigen: Eine Rückkehr von Boateng – egal in welcher Funktion – würde im Umfeld des Vereins für massiven Widerstand sorgen.
