Lennart Karl ließ die Allianz Arena früh beben. Das Bayern-Talent traf in der Königsklasse spektakulär, brachte damit einen ganzen Abend ins Rollen und schrieb sich in die Geschichtsbücher.
Mit seinem wuchtigen Abschluss aus etwa 18 Metern zur frühen 1:0-Führung gegen den FC Brügge hat der 17-Jährige Historisches geschafft: Karl ist nun der jüngste deutsche Torschütze in der Geschichte der UEFA Champions League. Er traf im Alter von 17 Jahren und 8 Monaten und unterbot damit die bisherigen Marken von Jamal Musiala (17 Jahre, 11 Monate, 28 Tage), sowie von den beiden (ehemaligen) Dortmundern Felix Passlack (18; 5; 24) und Karim Adeyemi (18; 10; 13).
Der Treffer machte Karl zugleich zum jüngsten Champions-League-Torschützen der Vereinsgeschichte. Trainer Vincent Kompany hatte den Youngster überraschend in die Startelf beordert – und sein Mut wurde früh belohnt.
Karl: “Druck spüre ich nicht”
Nach dem Spiel blieb Karl am Mikrofon bemerkenswert ruhig. Bei DAZN erklärte der 17-Jährige: “Ich bin sehr glücklich über das Tor, über meine Leistung. Ich bin ein Spielertyp, der keine Angst hat und seine Abschlüsse nimmt. Es macht einfach Spaß mit der Mannschaft.”
Kurz darauf schob er nach: “Jetzt habe ich mein erstes Tor gemacht, jetzt schauen sehr viele auf mich. Aber Druck spüre ich nicht. Ich muss daran anknüpfen, einfach weitermachen.”
Die Auszeichnung zum „Man of the Match“ rundete seinen Abend ab. Die UEFA ehrte das Münchner Eigengewächs nach dem 4:0 gegen Brügge. Mannschaftskollege Aleksandar Pavlovic fand klare Worte nach dem Spiel: “Der hat einfach die Eier. Das hat er heute wieder bewiesen.”
Karls Weg in die erste Elf war konsequent: In der Bundesliga sammelte der offensive Mittelfeldspieler bereits Minuten, bereitete beim 4:1 in Hoffenheim einen Treffer vor und traf nun erstmals für die Profis in der Champions League. Der Rekordabend könnte zum Startsignal für mehr geworden sein.
