Stadionkauf: Die Bayern-Bosse feilschen um den Kaufpreis

Vjekoslav Keskic

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge führt der FC Bayern konkrete Gespräche über den Kauf des Sportparks Unterhaching. Das Stadion, derzeit Heimat der SpVgg Unterhaching, könnte in Zukunft zur neuen Heimstätte der erfolgreichen Bayern-Frauen werden.

Was bislang als Gedankenspiel galt, wird nun zunehmend konkret. Nach BILD-Informationen laufen zwischen dem FC Bayern und der Gemeinde Unterhaching fortgeschrittene Gespräche über den Erwerb des 42.000 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem der Hachinger Sportpark steht. Der Kaufpreis soll bei 7,56 Millionen Euro netto liegen – eine Summe, die den Münchnern allerdings noch zu hoch erscheint.

Bayern verhandelt über Stadion-Kauf – Preis und Nutzung noch offen

Die Gespräche zwischen den Parteien laufen laut der tz „vertrauensvoll, aber ergebnisoffen“. Eine finale Entscheidung, ob der Deal über die Bühne gehen wird, ist offen. Grund: Neben der finanziellen Bewertung müssen auch Fragen der künftigen Nutzung geklärt werden, wie die tz vermeldet. Der Sportpark ist in die Jahre gekommen und entspricht aktuell nicht den UEFA-Standards, die für mögliche Champions-League-Spiele der Bayern-Frauen notwendig wären. Nach Informationen möchten die Bayern den Kaufpreis drücken.

Ein Umbau wäre also Pflicht – und teuer. Doch aus Sicht des Rekordmeisters wäre die Investition strategisch sinnvoll. Der FC Bayern sucht seit Jahren nach einer dauerhaften Heimspielstätte für das Frauenteam, das regelmäßig immer mehr Zuschauer anzieht. Der Campus an der Ingolstädter Straße bietet lediglich Platz für rund 2.500 Besucher, längst zu wenig für den wachsenden Andrang.

Erst im September sorgte das Team von Giulia Gwinn und Georgia Stanway mit einem Zuschauerrekord für Schlagzeilen: Beim Heimspiel in der Allianz Arena gegen Bayer Leverkusen strömten 57.762 Fans ins Stadion.

Uhlsport Park
Foto: IMAGO/Markus Endberg

Der Sportpark mit seiner Kapazität von etwa 15.000 Plätzen wäre damit die ideale Zwischenlösung – groß genug für nationale Topspiele, kompakt genug für eine regelmäßige, familiäre Atmosphäre.

Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und der SpVgg Unterhaching ist seit Jahren eng. Präsident Manni Schwabl und Ehrenpräsident Uli Hoeneß pflegen ein gutes Verhältnis, zudem existiert eine strategische Kooperation in der Talentförderung.

Dass die Hachinger den Sportpark ursprünglich selbst übernehmen wollten, ist bekannt. Bis zum 30. Juni besaß der Klub ein Vorkaufsrecht, das allerdings verstrichen ist. Nun liegt die Entscheidung bei der Gemeinde.

Ein Sprecher der Stadt erklärte auf Anfrage: „Der Gemeinderat Unterhaching hat seinen Willen zum Verkauf des Sportparks mehrfach und einstimmig bekundet. Auch der durch zwei Wertgutachten ermittelte Kaufpreis von Stadion und Trainingsplätzen wurde kommuniziert.“

Laut dem Bericht führt die Verwaltungsspitze vertrauliche Gespräche mit Kaufinteressenten – darunter der FC Bayern. Über den nächsten Schritt soll am 19. November im Gemeinderat entschieden werden.

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