Bekanntes Gesicht erneut mit Bayern-Kritik: Dreesen reagiert spöttisch

Tim Schoster

Michael Ott hat auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern erneut Kritik an einer Partnerschaft des Klubs geäußert – diesmal stand Emirates im Fokus. Vorstandschef Jan‑Christian Dreesen konterte mit Spott und klaren Worten.

Ott ist seit Jahren als scharfer Kritiker der Vereinsführung bekannt. Bereits in der Vergangenheit hatte er das Sponsoring durch Qatar Airways und die Partnerschaft mit Ruanda öffentlich infrage gestellt – und gilt vielen Fans als unbequemer, teils umstrittener Mahner in Menschenrechtsfragen. Auf der JHV trat er erneut mit einer kritischen Wortmeldung ans Mikrofon.

Dieses Mal richtete sich sein Fokus auf die neue Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft Emirates. Laut Ott würden die Vereinigten Arabischen Emirate als Unterstützer der RSF‑Milizen gelten, die für schwere Menschenrechtsverletzungen im Sudan verantwortlich sein sollen. „Wie kann es sein, dass unser Klub immer wieder aufs Neue Imagepflege für solche Regime betreibt, die dem Ansehen unseres Vereins nachhaltig schaden und unseren Werten widersprechen?“ fragte er vor den Mitgliedern. Aus dem Publikum gab es dafür Buhrufe – aber auch Zustimmung.

„Sport ist davon abhängig…“

Jan-Christian Dreesen
Foto: IMAGO/Kirchner-Media | Foto: IMAGO/Kirchner-Media

Dreesen begann seine Antwort mit einem spöttischen Einstieg: „Herr Ott, schön Sie wiederzusehen. Ich habe Sie letztes Jahr vermisst – vielleicht waren Sie im Urlaub. Hoffentlich keine Flugreise.“

Anschließend wurde er ernst und verteidigte die Kooperation: „Sport ist davon abhängig, dass wir ihn bezahlen können, zumindest Profisport. Emirates ist seit 25 Jahren im Sport aktiv. Wir prüfen jeden Sponsor genau, aber wir können nicht geopolitische Fragen beantworten – das ist Aufgabe der Politik.“ Der Vorstandschef betonte, Emirates sei ein „verdienter Partner im Sport“, zu dem der Klub weiter stehe.

Die Münchner hatten den langfristigen Vertrag mit Emirates im August 2025 geschlossen. Die Partnerschaft läuft bis zur Saison 2031/32 und umfasst unter anderem Bandenwerbung in der Allianz Arena. Medienberichten zufolge erhält der FC Bayern rund fünf Millionen Euro pro Jahr.

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