Bayern-Youngster Karl: „Ich habe keine Angst vor Gegenspielern“

Vjekoslav Keskic

Bayerns Shootingstar Lennart Karl beeindruckt derzeit nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit bemerkenswerter Reife abseits davon. Im DFB-Interview sprach der 17-Jährige offen über seine Stärken, seinen Schulalltag und große Vorbilder.

Mit seinem Tempo, seinem Mut und seiner Unbekümmertheit hat Lennart Karl in den vergangenen Wochen die Bühne des Profifußballs im Sturm erobert. Der 17-Jährige glänzte sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga und wurde aufgrund seiner Leistungen völlig zu Recht erstmals für den Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft nominiert.

In einem Interview auf dfb.de erklärte das Offensivtalent nun, was ihn auf dem Platz so besonders macht: „Ich habe keine Angst vor Gegenspielern. Egal, wie alt diese sind.“ Respekt ja, aber Furcht? Fehlanzeige. „Ich versuche immer, ganz normal Fußball zu spielen. So kann man seine Qualitäten am besten zeigen.Bayern-Youngster Karl: „Ich habe keine Angst vor Gegenspielern.“

Karl beschreibt seinen eigenen Spielstil als explosiv und variabel: „Ich würde sagen, dass ich viel Speed und einen schnellen Antritt habe. Die meisten meiner Gegenspieler wissen bereits, dass ich auch gerne nach innen ziehe. Irgendwie komme ich manchmal trotzdem vorbei.“ Genau dieser Mix aus Vorhersehbarkeit und gleichzeitig kaum zu stoppen macht ihn für Abwehrreihen so schwer greifbar.

Sein großes Idol? Lionel Messi – seit frühester Kindheit. „Leider habe ich noch nicht gegen ihn gespielt“, sagte Karl. Doch bei seiner aktuellen Entwicklung scheint selbst dieser Wunsch in Zukunft nicht völlig unrealistisch.

Zwischen Champions League und Schulbüchern

Lennart Karl
Foto: IMAGO

Während Karl international für Schlagzeilen sorgt, bleibt sein Alltag an der Säbener Straße erstaunlich bodenständig. Denn neben Training, Reisen und Spielen steht für den Youngster weiterhin der Schulabschluss an.

„Wegen der Trainings und Spiele kann ich selten wirklich in der Schule sein. Daher muss ich mich anstrengen und die Schulsachen nachholen oder wiederholen, damit ich für die Prüfungen gut vorbereitet bin“, erklärte der Mittelfeldspieler. Damit der Spagat zwischen Schulbank und Profifußball gelingt, bekommt er beim FC Bayern zweimal pro Woche Nachhilfe – ein Angebot, das der Verein bereits für zahlreiche Talente eingerichtet hat.

Während der aktuellen Länderspielphase muss Karl sogar eine Prüfung nachschreiben. „Das klappt schon irgendwie“, sagt er mit der gleichen Gelassenheit, die ihn auch auf dem Platz auszeichnet.

Für die deutsche U21 steht Karl in der EM-Qualifikation nun vor zwei wichtigen Partien: Am Freitag trifft das Team in Fürth auf Malta, vier Tage später geht es in Tiflis gegen Georgien weiter. Für den 17-Jährigen ist es die nächste große Bühne – und die Chance, seine beeindruckende Form erneut zu bestätigen.

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