Zwischen Ersatzbank und Führungsrolle: So sieht Goretzka seine DFB-Zukunft

Vjekoslav Keskic

Mit 30 Jahren zählt Leon Goretzka längst zu den erfahrensten Akteuren der deutschen Nationalmannschaft. Dennoch ist seine Rolle im Team von Julian Nagelsmann nicht mehr so gefestigt wie noch vor einigen Jahren. Während der Bayern-Profi im Verein regelmäßig zwischen Startelf und Ersatzbank pendelt, kämpft er nun auch im DFB-Team um seinen Platz.

Die jüngste Nichtnominierung von Angelo Stiller hat in Deutschland für Diskussionen gesorgt – nicht wenige Fans wunderten sich, dass sich Nagelsmann stattdessen erneut für Goretzka entschieden hat. Während der VfB-Profi in Stuttgart als absoluter Leistungsträger gilt, spielt Goretzka in München unter Vincent Kompany oft nur eine Nebenrolle.

Pavlovic als Konkurrent – Goretzka nimmt Situation gelassen

Faktisch hat Aleksandar Pavlovic dem 30-Jährigen in dieser Saison beim FC Bayern den Rang abgelaufen. In der Nationalelf standen die beiden zuletzt gemeinsam auf dem Platz – allerdings nur, weil Joshua Kimmich wieder einmal auf der Rechtsverteidiger-Position aushalf.

Goretzka selbst nimmt die aktuelle Situation gelassen. Im Gespräch mit RTL/sport.de betonte er, dass er zuletzt „wieder großen Spaß“ gehabt habe, für Deutschland aufzulaufen.

Leon Goretzka
Foto: IMAGO

Auf dem Platz übernehme er aktuell zwei Rollen gleichzeitig: „Gegen den Ball nehme ich die klassischen Aufgaben einer Doppel-Sechs wahr. Ich versuche, Körperlichkeit und Robustheit ins Spiel zu bringen – das war gegen Nordirland ein wichtiges Thema.“

Sobald die DFB-Elf im Ballbesitz ist, rückt Goretzka weiter nach vorne: „Im letzten Drittel schiebe ich etwas höher und versuche, die Zehnerposition zu bekleiden.“

Goretzka will Verantwortung übernehmen

Auch abseits des Rasens sieht sich Goretzka als Führungsspieler. Mit einem Augenzwinkern sagte er: „Ich bin jetzt der zweitälteste Spieler, das habe ich schockierenderweise feststellen müssen. Ich habe das ein oder andere erlebt in meiner Karriere.“ Er wolle die vielen jungen Spieler im DFB-Team „ins Boot holen, ihnen etwas mitgeben und vorangehen“.

Goretzkas Aussagen zeigen: Er hat sich mit seiner neuen Rolle arrangiert – als erfahrener Teamplayer, der flexibel einsetzbar ist und Verantwortung übernehmen will. Dennoch ist klar: Sowohl beim FC Bayern als auch im DFB-Team steht er unter leistungsbezogenem Druck.

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