Joshua Kimmich nimmt nicht nur beim FC Bayern eine zentrale Rolle ein, sondern geht auch als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft voran. Weltmeister Philipp Lahm, der sich in einer ähnlichen Rolle befand, äußerte sich nun zu Kimmichs Rolle beim DFB.
Rechter Verteidiger oder zentrales Mittelfeld? Diese Frage stellt sich Bundestrainer Julian Nagelsmann bei jedem DFB-Lehrgang aufs Neue, wenn es um Joshua Kimmich geht. Der Kapitän spielte in der Nationalmannschaft zuletzt vermehrt auf der rechten Abwehrseite. Beim FC Bayern lenkt der 30-Jährige die Geschicke dagegen als Sechser im zentralen Mittelfeld.
Eine FCB- und DFB-Legende, die diese Flexibilität ebenfalls mitbrachte und auf den gleichen Positionen hin- und hergeschoben wurde, ist Philipp Lahm. Der Weltmeister-Kapitän von 2014 wurde vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw in Brasilien zu Beginn des Turniers auf der Sechs eingesetzt, verhalf dem Team aber letztlich in der K.o.-Phase auf der rechten Verteidigerposition zum Titel.
Mittelfeld, aber nicht auf der Sechs: Lahm nennt „optimale Position“ für Kimmich
Nun zog Lahm bei SPORT1 einen Vergleich seiner damaligen Situation mit Kimmichs heutiger Lage: „Meine Situation war ein bisschen anders, weil mit Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira zwei Spieler aus längeren Verletzungen kamen. So habe ich erst im Mittelfeld gespielt und bin dann auf die Außenverteidiger-Position zurückgekehrt, weil es besser für die Mannschaft war. Deswegen war meine Situation ein bisschen anders“, so Lahm.
Und weiter: „Es hilft einem Spieler natürlich, wenn er über einen längeren Zeitraum auf einer Position ist. Es gibt immer Ausnahmen, Joshua Kimmich hat jedoch bewiesen, dass er beide Positionen auf hohem Niveau spielen kann.“
Auf die Nachfrage, auf welcher Position Kimmich für den DFB wertvoller sei, antwortete Lahm: „Das liegt dann vielleicht auch am Personal: Wer steht sonst zur Verfügung? Ich sehe ihn eigentlich als Achter, wenn ich ehrlich bin, mit einer Sechs neben ihm. Das wäre meine optimale Position für Joshua Kimmich“, gab der 42-Jährige eine eindeutige Einschätzung. Mögliche Kandidaten an seiner Seite wären Teamkollegen aus dem ‚Bayern-Block‘, mit denen Kimmich auch beim deutschen Rekordmeister zusammenspielt.
Der Bedarf auf der Rechtsverteidiger-Position scheint beim DFB aktuell größer als im Mittelfeld. In der WM-Qualifikation überzeugte Kimmich auch als hoch stehender Rechtsaußen vor einer Abwehr-Dreierkette. Vielleicht orientiert sich Julian Nagelsmann aber auch an Lahms Ideen und nimmt vor der WM-Endrunde noch Änderungen an seiner Stammelf vor.
