Der FC Bayern akzeptiert die überraschend harte UEFA-Sperre für Luis Diaz nicht und hat offiziell Berufung angekündigt.
Das bestätigten CEO Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand Max Eberl nach dem 6:2-Sieg gegen Freiburg – beide zeigten sich deutlich irritiert über das Urteil des Verbandes, der den Kolumbianer nach seinem Platzverweis gegen Paris Saint-Germain für drei Champions-League-Spiele gesperrt hat.
Dreesen erklärte: „Wir haben die schriftliche Begründung des Urteils von der UEFA angefordert, um Berufung einzulegen. Wir werden sehen, ob wir eine Reduzierung der Sperre erreichen können. Nach einem ersten Schreiben der UEFA gingen wir davon aus, dass es sich nur um ein Spiel handeln würde. Die Sperre für drei Spiele hat uns daher genauso überrascht wie alle anderen; damit hätten wir überhaupt nicht gerechnet.“
Die Bayern-Spitze versteht das harte Urteil nicht. Dreesen sagte weiter: „Es war natürlich ein schweres Foul, aber es war weder eine Gewalttat, noch war es gegen den Schiedsrichter gerichtet, noch gab es nach dem Foul weitere Vergehen. In der Vergangenheit haben nur solche Vorfälle zu einer Sperre von drei Spielen geführt. Wir sind der Meinung, dass es keine Sperre von drei Spielen geben sollte – aber realistisch gesehen müssen wir sagen, dass eine solche Berufung nur in seltenen Fällen Erfolg hat.“
Auch Sportvorstand Max Eberl zeigte sich überrascht – und frustriert: „Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es nur ein Spiel sein wird. Wenn wir es auf zwei Spiele reduzieren können, wäre das fantastisch. Drei Spiele sind meiner Meinung nach sehr hart.“
Bayern gingen von niedrigerer Diaz-Sperre aus
Die Münchner hatten noch am Freitag fest damit gerechnet, dass Diaz lediglich ein Spiel fehlen würde. Sowohl Eberl als auch Trainer Vincent Kompany hatten das öffentlich geäußert – bevor die UEFA mit ihrer Mitteilung für den Schock sorgte. Kompany hatte vor dem Spiel gegen den SC Freiburg bereits erklärt, wie sehr ihn das Urteil irritiert: „Wir alle haben diesen Moment gesehen und fanden, dass er eine Sperre für ein Spiel verdient hat. Aber es gab auch andere Meinungen. Natürlich sind wir enttäuscht.“

Die Folgen sind erheblich: Diaz würde im schlimmsten Fall gegen den FC Arsenal, Sporting Lissabon und Union Saint-Gilloise fehlen. Besonders bitter, weil der Flügelspieler in dieser Saison zu den wichtigsten Offensivkräften zählt.
