Hoeneß schwärmt: So verändert Kompany den FC Bayern

Vjekoslav Keskic

Uli Hoeneß sieht den FC Bayern sportlich so stabil wie seit langer Zeit nicht mehr. Im OMR Podcast spricht der Ehrenpräsident über den neuen Mannschaftsgeist, die Bedeutung junger Spieler und den Einfluss von Trainer Vincent Kompany.

Als Hoeneß im Podcast über die aktuelle Form der Bayern spricht, ist die Begeisterung kaum zu überhören. Der FC Bayern habe mit dem 2:1-Erfolg in Paris ein Signal an ganz Europa gesendet. „Unsere Mannschaft hat in Paris ein überragendes Fußballspiel präsentiert“, sagt Hoeneß, der vor allem die Art und Weise hervorhebt, wie der Rekordmeister aufgetreten ist.

Für Hoeneß ist diese Leistung Ausdruck einer Entwicklung, die weit über ein einzelnes Spiel hinausgeht. Das Zusammenspiel von sportlicher Qualität, Teamgeist und klarer Führung sei zurück. „Im Moment stimmt eigentlich alles. Wir haben eine sehr ambitionierte Mannschaft, wir haben einen überragenden Trainer und die Außendarstellung ist im Moment auch so, wie sie sein soll.“

Diese neue Stabilität sei kein Zufall, sondern das Ergebnis einer durchdachten Ausrichtung. Besonders Kompany verkörpere den modernen Bayern-Anspruch, der auf Mut, Klarheit und fußballerischer Entwicklung basiert.

Der neue Bayern-Weg: kleiner Kader, mehr Vertrauen, echte Identifikation

Vincent Kompany
Foto: IMAGO

Ein großes Thema im Podcast ist die viel diskutierte Kadergröße. Kritiker hatten den FC Bayern wegen eines vermeintlich zu kleinen Aufgebots immer wieder infrage gestellt. Hoeneß widerspricht deutlich und erklärt, warum der schlankere Kader sogar von Vorteil sei.

„Im Moment muss ich feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist“, sagt er. Statt Unruhe und Überangebot gebe es Klarheit, Identifikation und Wettbewerb. Und genau das sei die Basis für die starke Form der Münchner.

Ein Schlüssel dafür ist Kompanys konsequente Förderung junger Spieler. Namen wie Tom Bischoff, Aleksandar Pavlovic oder Lennart Karl stehen für das neue Bayern-Gesicht. Für Hoeneß hat das eine besondere Bedeutung – fußballerisch wie emotional.

„Er jammert nicht, sondern baut junge Leute ein wie Karl oder Bischoff.“ Noch wichtiger aber ist für Hoeneß die Haltung des Trainers: „Er ist wie eine Glucke, der die Spieler wunderbar schützt und trotzdem auf dem Trainingsplatz ihnen alles beibringt. Und das Allerwichtigste von ihm ist: Er macht jeden Spieler besser.“

Diese Weiterentwicklung jedes Einzelnen sieht Hoeneß als Kern dafür, warum Bayern aktuell wieder an Stärke gewinnt. Kompanys Arbeit sorge dafür, dass die Mannschaft homogener sei und wieder gemeinsame Energie entwickle.

Ein neuer Zusammenhalt – und die Rückkehr der alten Bayern-Mentalität

Besonders beeindruckt zeigt sich Hoeneß vom Spirit im Team. Es gebe endlich wieder Ruhe, eine „Wagenburg“, wie er es nennt. Kaum Nebengeräusche, kaum interne Konflikte – stattdessen Fokus, Identifikation und vor allem ein Trainerteam, das Verantwortung übernimmt, statt Ausreden zu suchen.

Der Ehrenpräsident bringt es mit einem Satz auf den Punkt, der wie ein neues Bayern-Motto klingt: „Wir haben relativ wenig Spieler, die sich nicht hundertprozentig mit diesem Verein identifizieren.“

Genau dieser Kern, so Hoeneß, sei der Grund, warum der FC Bayern wieder wie ein echter Titelkandidat wirke – national und international.

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