Für junge Talente ist der Sprung ins Ausland oft eine Chance – manchmal endet er jedoch in einer Sackgasse. So scheint es aktuell beim schwedischen Stürmer Jonah Kusi-Asare zu laufen.
Seit seinem Wechsel zum FC Fulham wartet der 18-Jährige fast vollständig auf Einsatzzeit. Lediglich bei der 1:2-Niederlage gegen Newcastle wurde er kurz vor Schluss eingewechselt. In den darauffolgenden Spielen war er nur zweimal im Kader – zuletzt fehlte er sogar dreimal komplett.
Laut Fulham-Coach Marco Silva liegt das Problem vor allem in der fehlenden Erfahrung: „Als wir ihn verpflichtet haben, haben wir gewisse Dinge in ihm gesehen. Er hat Fähigkeiten, die für einen Stürmer wichtig sind. Ich weiß, dass er von einem großen Klub kommt [Bayern], aber er hat vor seinem Wechsel zu uns nicht genug im Herrenbereich gespielt.“
Silva ergänzte: „Als er ankam, war es für uns der Moment, ihn kennenzulernen und seinen aktuellen Stand einzuschätzen. Wenn man Entscheidungen trifft, tut man das nicht wegen eines Namens, sondern weil man den Spieler mit anderen vergleicht. Ich denke, Sie können daraus Ihre Schlüsse ziehen. Wenn er aktuell nicht spielt, bedeutet das, dass er noch nicht so weit ist.“
Bayern-Plan mit Leihmodell geht wohl nicht auf

Die Ausleihe nach England hatte ursprünglich vielversprechend gewirkt. Kusi-Asare war am Deadline Day in einem ungewöhnlichen Modell nach London gewechselt. Wie die Times berichtete, zahlte Fulham zunächst eine Leihgebühr von drei Millionen Euro – diese hätte jedoch auf null reduziert werden können, je nach Spielzeit in der Premier League. Zudem existiert eine Kaufoption über zwölf Millionen Euro, während sich der FC Bayern eine Rückkauf-Klausel sicherte.
Vor dem endgültigen Transfer hatte der Rekordmeister den Vertrag mit dem Angreifer langfristig verlängert, um die Kontrolle über dessen Entwicklung zu behalten. Die Idee: Fulham testet das Talent ohne großes Risiko, während Bayern bei einem Durchbruch erneut zugreifen könnte. Doch nach nur einem Kurzeinsatz bei neun möglichen Premier-League-Spielen ist klar: Der Plan geht bislang nicht auf.
In München sieht man in Kusi-Asare durchaus einen Spieler für die Zukunft, doch für eine Soforthilfe in der laufenden Saison reichte es nicht. Die Verpflichtung von Nicolas Jackson hatte den Platz hinter Harry Kane besetzt, der Schwede wäre wohl nur Zuschauer geblieben. Die Premier League-Leihe sollte eine wertvolle Entwicklungsphase ermöglichen. Stand jetzt droht die Station in England aber zum Rückschritt zu werden.
