Der FC Bayern erlebt derzeit den kometenhaften Aufstieg eines Talents, das innerhalb weniger Monate vom Campus in die Startelf marschiert ist. Lennart Karl hat den deutschen Rekordmeister mit seiner Entwicklung überrascht – und Sportvorstand Max Eberl spricht inzwischen offen davon, dass der 17-Jährige längst kein gewöhnlicher Nachwuchsspieler mehr ist.
Es ist noch nicht lange her, dass Lennart Karl für die U17 auflief, Teile der U19 fast übersprang und plötzlich regelmäßig bei den Profis trainierte. Doch das Tempo, mit dem sich der Youngster an das Niveau der ersten Mannschaft angepasst hat, ist selbst für erfahrene Bayern-Verantwortliche außergewöhnlich.
Max Eberl machte im DAZN-Interview vor der 1:3-Niederlage beim FC Arsenal deutlich, wie sehr der Klub von Karls Entwicklung beeindruckt ist. Der Sportvorstand erklärte, man habe früh an sein Potenzial geglaubt, doch die Geschwindigkeit dieser Entwicklung konnte niemand erahnen. „Das konnte wirklich keiner erwarten“, sagte Eberl über Karl und betonte, wie stark die Leistungen des Offensivspielers zuletzt gewesen seien.
Vom Talent zum Unterschiedsspieler

Die Beobachtungen sprechen für sich: Karl überzeugt nicht nur mit Tempo und Mut im Eins-gegen-eins, sondern auch mit Spielintelligenz, Körpersprache und einer bemerkenswerten Selbstverständlichkeit im Abschluss. Beim Bundesliga-Spiel gegen Freiburg war er ein entscheidender Faktor, wie Eberl hervorhob. „Im Spiel am Wochenende war er einer, der das Spiel ein Stück weit gedreht hat“, erklärte der Sportvorstand und unterstrich damit, dass Karl inzwischen mehr ist als ein Talent, das Einsatzminuten sammelt. „Er ist im Moment mehr als nur eine Alternative“, fügte er an und ließ keinen Zweifel daran, dass Karl im Kader der Münchner eine immer größere Rolle einnimmt.
Gegen Arsenal gehörte Karl zu den besten Bayern-Akteuren und erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1. Mit seinem zweiten Treffer in der laufenden CL-Saison hat der Youngster Geschichte in der Königsklasse geschrieben.
Ein neues Aushängeschild für den Bayern-Campus
Dass der FC Bayern im Sommer intensiv an der Verpflichtung von Florian Wirtz gearbeitet hat, ist kein Geheimnis. Doch Karls Durchbruch verleiht der Kaderplanung eine neue Dimension. Eberl betonte, dass es sich um zwei verschiedene Themen handele und beide unabhängig voneinander betrachtet würden. Gleichzeitig klang durch, wie froh der Klub darüber ist, einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hervorgebracht zu haben, der bereits jetzt entscheidenden Einfluss auf ein Champions-League-Spiel nehmen kann.
Karl zeigt, dass der Bayern-Campus seinem Anspruch, regelmäßig Profis hervorzubringen, durchaus gerecht werden kann. Der U21-Nationalspieler ist eines der stärksten Beispiele dafür, wie sehr der deutsche Rekordmeister auf Durchlässigkeit setzt und wie talentiert die Generation ist, die aktuell ausgebildet wird. Seine Entwicklung ist nicht nur ein sportlicher Gewinn, sondern auch ein Signal an alle Nachwuchsspieler im Verein.
