„Ein Dreck ist!“ – Hoeneß greift Liverpool wegen Wirtz-Transfer an

Sebastian Mittag

Uli Hoeneß spricht mal wieder Klartext – und diesmal richtet sich seine Kritik nach England. Der Ehrenpräsident des FC Bayern attackiert den FC Liverpool und Trainer Arne Slot wegen der Verpflichtung von Florian Wirtz.

Der Nationalspieler war im Sommer statt nach München zu den Reds gewechselt, hat dort aber große Startschwierigkeiten. Hoeneß schimpfte: „Offenbar hat ihm Slot etwas versprochen, was er jetzt ganz klar nicht hält“, so der 73-Jährige beim Kongress „Sport Marke Medien“ in München. Demnach sei Wirtz zugesagt worden, „dass er die 10 kriegt und er um ihn herum eine neue Mannschaft aufbaut“.

Hoeneß’ vernichtendes Urteil: „Ein Dreck ist! Er hat die 7 gekriegt und die neue Mannschaft spielt alles, nur nicht um Florian Wirtz herum.“

Wirtz „tut mir furchtbar leid“, sagte Hoeneß: „Der hat in Leverkusen alle Bälle gekriegt. In Liverpool kriegt er in einer Halbzeit fünf Bälle – und wenn zwei verloren gehen, kriegt er eine schlechte Note.“ Für Hoeneß liegt das Problem im überladenen Kader der Reds: Zu viele Topstars, zu wenig Struktur für einen Spielmacher wie Wirtz.

Hoeneß verteidigt Müller-Abschied

Die Krise des englischen Meisters – zehn Niederlagen in der laufenden Saison, ein Abrutschen ins Tabellenmittelfeld – kommt für Hoeneß nicht überraschend. Slot habe zu viel versprochen und halte es nicht, so der Tenor. Die Premier-League-Saison sei für Liverpool „schon fast gelaufen“, weil der Rückstand auf Tabellenführer FC Arsenal „zu groß“ sei.

Arsenal, das den FC Bayern jüngst mit 3:1 in der Champions League besiegte, bezeichnete Hoeneß sogar als „im Moment beste Mannschaft der Welt“.

Uli Hoeneß
Foto: IMAGO

Trotz der Niederlage der Münchner in London sieht Hoeneß auch den FC Bayern auf einem guten Weg. Der Klub habe vor der Saison bewusst auf einige teure Transfers verzichtet. Spieler wie Xavi Simons, Jamie Gittens oder Benjamin Sesko nicht zu holen, sei „richtig“ gewesen.

Auch das Aus für Vereinslegende Thomas Müller verteidigte er: Die „harte“ Entscheidung sei notwendig gewesen. Wäre Müller geblieben und nur Ergänzungsspieler gewesen, „hätte immer das ganze Stadion nach ihm geschrien“.

Jetzt könne der FC Bayern junge Spieler entwickeln – allen voran Lennart Karl und Tom Bischof, die unter Trainer Vincent Kompany große Fortschritte machen.

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