Der FC Bayern hat mit Lennart Karl eines der spannendsten Talente des deutschen Fußballs in seinen Reihen – und Sportvorstand Max Eberl macht nun deutlich, dass hinter der Förderung des 17-Jährigen ein klarer, langfristiger Plan steckt.
Im Gespräch mit der Sport BILD schilderte Eberl, warum Karl in dieser Saison so schnell eine bedeutende Rolle einnehmen konnte: „Ich glaube, seine große Stärke ist, dass er sich einfach keine große Platte macht, wenn man das so salopp sagen darf“, erklärte der Bayern-Boss. „Er will einfach Fußball spielen. Er hat ein Selbstverständnis, ein Selbstbewusstsein, aber ein gesundes, kein überzogenes.“
Schon im Training habe sich Karl durch seine Art Respekt erarbeitet: „So hat er im Training agiert und sich in diesen Aktionen quasi auch diese Anerkennung der Jungs geholt.“ Besonders beeindruckt Eberl am Spiel des Linksfußes: „Man sieht ja auf dem Platz: Seine Mitspieler suchen ihn. Er harmoniert mit Michael Olise. Er harmoniert mit Jo Kimmich. Er hat einfach die technischen Fähigkeiten und hat natürlich einen begnadeten linken Fuß.“
Karl-Vertrag bei Bayern: Verlängerung schon eingebaut
Der Youngster erhielt erst im August einen Dreijahresvertrag, der sich automatisch am 22. Februar 2026 – an Karls 18. Geburtstag – bis 2029 verlängert. Ausgehandelt wurde der Kontrakt mit Karls Berater Michael Ballack, der den Teenager seit rund einem Jahr betreut.
Eberl beschreibt, wie eng Klub und Management dabei zusammenarbeiteten: „Wir haben mit Michael Ballack gesprochen, haben überlegt, wie wir den Vertrag machen können. Das Hauptziel war, auf all den unterschiedlichen Facetten unser Hauptaugenmerk zu richten.“

In diesen Gesprächen entstand auch der langfristige Entwicklungsplan für Karl. Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und Trainer Vincent Kompany hatten bereits rund um die Klub-WM im Sommer festgelegt, dass Karl gezielt aufgebaut werden soll. Der 17-Jährige wurde bewusst als Backup für Michael Olise eingeplant. Der FC Bayern verzichtete deshalb auf die Verpflichtung eines weiteren Top-Stars für diese Position.
„Das war wirklich eine bewusste Entscheidung, wo wir gesagt haben: Wir wollen es in der Offensive kleiner haben“, bestätigte Eberl. „Vor allem wollten wir uns auf drei Spieler konzentrieren: Wisdom Mike, Cassiano Kiala und eben Lennart. Dadurch hat er seine Minuten bekommen und hat es natürlich auch eindrucksvoll genutzt. Er hat diese Frechheit und diese Unbekümmertheit auf dem Platz.“
