Elfer-Zoff im Pokal: Kompany wütet, Gräfe verteidigt den Pfiff

Vjekoslav Keskic

Nach dem 3:2-Pokalsieg des FC Bayern bei Union Berlin wird über eine Szene hitzig diskutiert – dem umstrittenen Strafstoß zum 2:3-Anschluss. FCB-Coach Vincent Kompany hat hierzu eine ganz eigene Meinung.

Nach einem Zweikampf zwischen Harry Kane und Diogo Leite zeigte Schiedsrichter Martin Petersen auf den Punkt. In den sozialen Medien kochten sofort die Emotionen über, der Begriff „Witz-Elfer“ machte sofort die Runde.

Auch Trainer Vincent Kompany ließ nach der Partie keinen Zweifel daran, wie er die Szene bewertet. „Für mich ist es kein Penalty, das will ich schon ganz deutlich sagen“, erklärte der Bayern-Coach im ZDF. Er verwies auf die Dynamik des Zweikampfs und betonte, dass beide Spieler nahezu identische Armbewegungen zeigen: „Der Arm vom Gegner ist genau in der gleichen Position. Nicht alles im Gesicht ist Foul. Wenn man zum Ball geht und seinen Fokus auf den Ball hat, ist es aus meiner Sicht kein Penalty.“

„Gelb und Elfer sind korrekt“

Harry Kane
Foto: IMAGO

Kompany verwies zudem auf seine eigene Erfahrung als früherer Weltklasse-Verteidiger: „Ich bin natürlich ein alter Verteidiger.“ Sein Appell: Ein körperliches Duell im Strafraum müsse anders bewertet werden als ein rücksichtsloser Schlag – erst recht in einem intensiven Pokalspiel.

Doch Ex-FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe sieht die Szene komplett anders und stärkt Petersen den Rücken. Auf X lobte er die Entscheidung: „Petersen hat den klar regelwidrigen Einsatz mit dem Ellenbogen sehr gut selbst erkannt. Nicht nur mit dem Unterarm, sondern mit der Spitze ins Gesicht, aber nicht mit hoher Intensität. Gelb und Elfer sind daher korrekt.“

Damit widerspricht Gräfe der Argumentation vieler Fans wie auch der des Bayern-Trainers. Aus seiner Sicht liegt ein eindeutiger Kontakt im Gesichtsbereich vor – ein regeltechnisch sensibles Gebiet, das auch bei leichter Intensität geahndet werden muss.

Während die Bayern das Viertelfinale erreicht haben, dürfte die Diskussion um diese Szene noch länger nachhallen. Kompanys Sichtweise und Gräfes Klarstellung zeigen, wie unterschiedlich ein Zweikampf bewertet werden kann – vor allem dann, wenn die Emotionen eines Pokalabends noch nachwirken.

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