Bei den letzten Auswärtsspielen in der Champions League gab es Probleme für die Fans des FC Bayern. Beim Duell in Eindhoven droht der nächste Zoff.
Beim Auswärtsspiel des FC Bayern am 28. Januar bei der PSV Eindhoven bahnt sich der nächste Streitfall rund um die Fan-Betreuung an. Die niederländischen Behörden planen nach SPORT1-Informationen derzeit, dass sämtliche mitgereisten Bayern-Anhänger ihre Tickets erst am Spieltag vor Ort und nur gegen Vorlage ihres Reisepasses abholen dürfen.
Eine vorherige Verteilung der Karten – wie international üblich – soll komplett untersagt sein. Für viele Fans bedeutet das zusätzliche Anreise-Stress, lange Wartezeiten und das Risiko, bei organisatorischen Verzögerungen möglicherweise gar nicht rechtzeitig am Stadion zu sein.
Beim FC Bayern stößt dieses Vorgehen auf erhebliche Sorge. Sportdirektor Christoph Freund erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen St. Pauli: „Auch jetzt in London gab es vor dem Spiel einige Szenen, die man eigentlich nicht sehen will.“ Der 47-Jährige machte deutlich, dass der Klub die sich häufenden Probleme bei Europapokal-Auswärtsfahrten sehr ernst nimmt. Laut Freund gebe es bereits engen Austausch zwischen Fanbetreuern, Behörden und den Fangruppen: „Da ist der Austausch ganz, ganz wichtig.“
Schon jetzt befürchten Klub und Fans, dass Eindhoven sich zu einem weiteren Brennpunkt entwickeln könnte – gerade weil ähnliche Regelungen zuletzt immer wieder zu Konflikten geführt haben. Beim FC Bayern herrscht das Gefühl, dass sich europaweit ein gefährlicher Trend abzeichnet: strenge Behördenauflagen, kurzfristige Anweisungen und Maßnahmen, die aus Sicht des Vereins unangemessen erscheinen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Rekordmeister bereits vor dem Eindhoven-Spiel erneut juristisch nachfragt oder offiziell protestiert.
FC Bayern kritisierte „Willkür der Pariser Polizei“

Ein Blick zurück zeigt, warum die Nervosität so groß ist. Die Vorfälle in Paris und London stecken den Bayern-Verantwortlichen noch immer in den Knochen. Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen berichtete am vergangenen Wochenende über den aktuellen Austausch mit den französischen Behörden. „Wir werden entsprechend juristisch weiter gegen das Vorgehen vorgehen“, sagte der 58-Jährige. Er verriet zwar nicht, welche Inhalte genau kommuniziert wurden, machte aber klar: „Sicherlich haben sie uns angedroht, dass beim nächsten Mal gar keine Fans mehr kommen dürfen. Deswegen werden wir das nicht auf uns sitzen lassen.“
In Paris hatte die Polizeipräfektur nur einen Tag vor dem Champions-League-Spiel im November verfügt, dass sich alle 15 Bayern-Fanbusse an einer Autobahnmautstelle außerhalb der Stadt sammeln müssen. Erst danach durften sie – streng eskortiert – zum Prinzenpark fahren. Dreesen sprach damals von „Willkür der Pariser Polizei“. Alle Versuche, dagegen rechtlich vorzugehen, blieben erfolglos.
Auch das jüngste Auswärtsspiel in London sorgte für Frust. Beim 1:3 gegen Arsenal kam es bereits vor dem Anpfiff zu Auseinandersetzungen zwischen Ordnern und Bayern-Fans, weil eine zuvor genehmigte Zaunfahne plötzlich nicht mehr aufgehängt werden sollte. Nach dem Spiel eskalierte die Lage weiter: Beim Verlassen des Stadions wurden einige Anhänger von der Polizei eingekesselt und attackiert. Augenzeugen berichten, dass mehrere Fans verletzt wurden und ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Insgesamt zeigt sich ein alarmierender Trend, den der FC Bayern nicht länger hinnehmen will. Freund betonte: „Fußball lebt von den Fans, lebt von der Atmosphäre, von den Emotionen. Darum ist es wichtig, dass man einen guten Austausch findet, sodass dieses Fan-Erlebnis nicht unter einem schlechten Stern steht.“
