Die Diskussion um Manuel Neuers Zukunft nimmt weiter Fahrt auf und nun gießt ausgerechnet Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg Öl ins Feuer. Der TV-Experte prophezeit ein baldiges Ende der Ära Neuer in München. Der 39-Jährige selbst bleibt vage, spricht von körperlichen und mentalen Faktoren. Doch laut Effenberg könnte sein Karriereweg schon feststehen – und er führt möglicherweise über den Atlantik.
Die vergangenen Wochen haben die Spekulationen um Manuel Neuer weiter angefacht. Der Torwart-Riese, seit über einem Jahrzehnt das Gesicht zwischen den Münchner Pfosten, hatte zuletzt Leistungsschwankungen und vermied deutliche Aussagen zu seiner Zukunft. Immer wieder betonte er, „schauen zu müssen, wie es im März aussieht“, und dass sowohl körperliche als auch mentale Faktoren eine Rolle spielen.
Gerade diese Zurückhaltung wird in Expertenkreisen aufmerksam beobachtet. Für viele deutet sie darauf hin, dass Neuer selbst noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat – oder sich bereits innerlich mit einem Abschied beschäftigt.
Effenberg: „Bei Bayern wird es wahrscheinlich zu Ende sein“
Im „Doppelpass“ auf SPORT1 legte Stefan Effenberg seine Sicht der Dinge offen dar – und diese fällt überraschend deutlich aus. „Bei Bayern München wird es dann wahrscheinlich zu Ende sein“, sagt die FCB-Legende ohne Umschweife.
Doch Effenberg geht noch weiter: Er glaubt, dass Neuer definitiv weiterspielen möchte – nur eben nicht mehr beim deutschen Rekordmeister. Stattdessen sieht er eine Option, die inzwischen immer realistischer wirkt: ein Wechsel in die MLS.
„Wenn er noch Spaß hat – und so schätze ich das ein – wird er mit Sicherheit noch einmal ein Jahr dranhängen. Vielleicht ja mit Thomas Müller in Vancouver bei den Whitecaps.“
Die Verbindung zu Müller ist für Effenberg ein entscheidender Faktor: „Sie verstehen sich sehr gut, sind im Austausch und Thomas kann ihm das ein bisschen schmackhaft machen.“
Ein Wechsel nach Nordamerika hätte durchaus seinen Reiz: weniger medialer Druck, ein entspannterer Spielrhythmus und eine Liga, die immer mehr internationale Stars anzieht. Nach Jahren im Dauerfokus könnte Neuer dort ein letztes Kapitel seiner Laufbahn schreiben – gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Thomas Müller.
Dass Neuer genügend Angebote hätte, steht für Effenberg außer Frage. Sein Name besitzt weltweit Strahlkraft, und für viele Klubs wäre er sportlich wie marketingtechnisch ein Gewinn.
Bayern bereitet sich vor – Urbig rückt in den Fokus
Beim FC Bayern nimmt man die Situation gelassen, aber aufmerksam zur Kenntnis. Die Verantwortlichen beobachten den Torhütermarkt und geben Jonas Urbig immer wieder Einsatzzeiten, um seine Entwicklung zu bewerten. Intern ist man vorbereitet – auch wenn Neuer weiterhin die klare Nummer 1 bleibt, solange er im Klub ist.
Vincent Kompany betont regelmäßig, dass Neuer ein wichtiger Ansprechpartner sei. Doch zugleich ist klar: Die Bayern müssen eine langfristige Lösung finden, und diese könnte schneller benötigt werden als noch vor wenigen Monaten gedacht.
