Flucht aus Liverpool? Salah liebäugelt mit Wechsel zum FC Bayern

Vjekoslav Keskic

Beim FC Liverpool herrscht nach dem Eklat-Interview von Mohamed Salah Ausnahmezustand. Der Superstar kritisierte Trainer Arne Slot und den Klub scharf – nun scheint ein Abschied unausweichlich. Laut englischen Medien soll Salah selbst drei europäische Topklubs ins Auge gefasst haben: Real Madrid, den FC Barcelona und den FC Bayern.

Salahs Rundumschlag nach dem 3:3 gegen Leeds United hat die Situation endgültig eskalieren lassen. Der 33-Jährige sprach von einem „unter den Bus geworfen werden“, stellte sein Verhältnis zu Slot infrage und deutete gleichzeitig einen möglichen Abschied noch im Winter an. Dass er seine Eltern zum letzten Heimspiel vor dem Afrika-Cup eingeladen hat, werteten viele in England bereits als Abschiedsgeste.

Die Reaktion des Klubs folgte prompt: Salah wurde aus dem Champions-League-Kader für das Spiel gegen Inter Mailand gestrichen. Ein symbolischer Trennstrich – und ein deutliches Zeichen, dass eine Rückkehr in die Mannschaft kaum vorstellbar ist. Die Gerüchteküche brodelt, Fans und Experten sind sich einig: Salahs Zeit in Liverpool geht zu Ende.

Wie mehrere englische Medien berichten, wäre Slot bereit, Salah bereits im Winter ziehen zu lassen, sollte der Verein ein attraktives Angebot erhalten. Neben Saudi-Arabien steht auch ein Wechsel in die US-amerikanische MLS im Raum. Interessant ist: Salah selbst kann sich wohl auch einen Verbleib in Europa vorstellen. Demnach wäre dieser offen für einen Wechsel zu Real Madrid, dem FC Barcelona und dem FC Bayern.

Warum ein Salah-Transfer für Bayern praktisch ausgeschlossen ist

Mohamed Salah
Foto: IMAGO

Beim deutschen Rekordmeister würde er auf seinen alten Teamkollegen Luis Diaz treffen. Die beiden haben jahrelang zusammen in Liverpool gespielt. Ein Wechsel nach München ist jedoch sehr unwahrscheinlich.

Der deutsche Rekordmeister hat in der Offensive keinerlei Bedarf auf Salahs Position. Michael Olise ist auf dem rechten Flügel gesetzt und einer der Topspieler der Saison. Dahinter drängt mit Lennart Karl ein 17-jähriges Ausnahmetalent nach, das bereits jetzt fester Bestandteil des Profikaders ist. Auch Serge Gnabry kann diese Rolle übernehmen.

Dazu kommt: Salah wäre ein extrem teurer Transfer. Sein Marktwert liegt laut aktuellen Schätzungen bei rund 45 Millionen Euro, sein Gehalt in Liverpool bei etwa 30 Millionen Euro pro Jahr. Damit wäre der Ägypter mit Abstand der bestbezahlte Spieler im Bayern-Kader – ein Schritt, der den gesamten Gehaltsrahmen des Vereins sprengen würde. Schon deshalb ist ein Bayern-Angebot kaum vorstellbar.

Zudem haben die Verantwortlichen um Christoph Freund und Max Eberl mehrfach betont, dass im Januar keine Verstärkungen geplant sind. Die Rückkehr der lange verletzten Alphonso Davies, Jamal Musiala und Hiroki Ito wird intern wie ein Mini-Transferfenster betrachtet. Ein Superstar wie Salah passt weder sportlich noch strategisch in diese Linie.

Wohin könnte Salah wechseln?

Der wahrscheinlichste Weg führt weiterhin in die Saudi Pro League. Al-Hilal bot bereits im Sommer 2024 bis zu 150 Millionen Euro – und dürfte im Winter oder kommenden Sommer erneut angreifen. Auch ein Wechsel in die MLS soll für Salah attraktiv sein.

Bleibt Europa: Real Madrid und der FC Barcelona gelten zwar als Wunschziele des Ägypters, doch beide Klubs planen ihre Offensive eigentlich anders – und haben derzeit weder die finanziellen Mittel noch den sportlichen Bedarf.

Der FC Bayern erscheint daher eher als höfliche Nennung in einem Wunschkatalog – realistisch ist ein Transfer nach München nicht.

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