Pyro-Ärger beim Bayern-Sieg: Dreesen kritisiert FCB-Fans scharf

Vjekoslav Keskic

Der 3:1-Heimsieg des FC Bayern gegen Sporting Lissabon hätte ein rundum gelungener Champions-League-Abend sein können – sportlich war es ein wichtiger Erfolg, atmosphärisch jedoch trübten massive Pyro-Aktionen der Fans erneut das Bild. Die Südkurve sorgte mit einer groß angelegten Pyroshow kurz nach Wiederanpfiff für Aufsehen. FCB-Boss Jan-Christian Dreesen reagierte nach der Partie sichtbar genervt und fand deutliche Worte.

Als Schiedsrichter Nicholas Walsh die zweite Halbzeit anpfiff, dauerte es nur wenige Sekunden, bis in der Südkurve der Allianz Arena bengalische Fackeln aufflammten. Die Tribüne verwandelte sich in ein flackerndes, farbenfrohes Lichtermeer, das zu einem vorweihnachtlichen Feuerwerk mutierte – jedoch eines, das gravierende Folgen haben könnte. Die Sicht in Teilen des Stadions war eingeschränkt, der Spielbetrieb zeitweise gefährdet.

Jan-Christian Dreesen, Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters, nahm nach dem Abpfiff in der Mixed Zone kein Blatt vor den Mund. „Das finde ich naturgemäß nicht gut. Ich hatte Sorge, dass womöglich das Spiel abgebrochen wird, qua der Sicht. Es ist einfach nicht zu akzeptieren“, erklärte er.

Die Erleichterung über den Sieg wich schnell dem Ärger über das unverantwortliche Verhalten einiger Anhänger.

Südkurve erneut im Fokus der UEFA – Teilausschluss droht

Dreesen machte unmissverständlich klar, dass die Pyroshow Konsequenzen haben wird. Die UEFA hatte den Bayern nach früheren Vergehen eine Bewährungsstrafe auferlegt, die einen erneuten Zwischenfall ausdrücklich ausschließt. „Klar ist, was die Sanktion der UEFA sein wird. Es wird einen Teilausschluss der Fans geben in der Südkurve. Das ist ja eine klare Sanktionsandrohung gewesen durch die Bewährung, die wir damals, wenn ich mich recht erinnere, beim Spiel gegen Leverkusen bekommen haben“, so der Bayern-Boss.

Damit spielt Dreesen auf das Achtelfinal-Hinspiel gegen Bayer Leverkusen im März an. Schon damals hatten die Bayern-Fans massiv Pyrotechnik eingesetzt, die Arena war völlig vernebelt, der Klub musste 500.000 Euro Strafe zahlen – und erhielt eine Teilsperrung auf Bewährung. Mit dem erneuten Vorfall ist diese nun hinfällig.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Münchner mit ihrer aktiven Fanszene in Konflikt mit der UEFA geraten. In der vergangenen Champions-League-Saison mussten die Bayern im Viertelfinale beim FC Arsenal sogar ohne ihre Auswärtsfans auskommen, nachdem die Bewährung wegen wiederholter Pyroverstöße verfallen war.

Die neuerliche Aktion gegen Sporting setzt diese Serie fort – und könnte der Südkurve erneut schmerzhafte Konsequenzen bescheren.

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