Das Verletztenlazarett beim FC Bayern lichtet sich, und zugleich wächst die Spannung rund um die Personalplanung des deutschen Rekordmeisters. Nach Hiroki Ito steht mit Alphonso Davies der nächste Langzeitverletzte unmittelbar vor seinem Comeback – ein Moment, auf den Trainer Vincent Kompany seit Monaten wartet. Gleichzeitig droht ihm nun ein echtes Luxusproblem, das er jedoch herzlich begrüßt.
Nach knapp zehn Monaten endet heute Abend die Leidenszeit von Alphonso Davies. Der Kanadier hatte sich im März einen Kreuzbandriss zugezogen und steht jetzt erstmals wieder im Kader des deutschen Rekordmeisters.
Beim Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon wird er zumindest auf der Bank Platz nehmen, wie der 25-Jährige im Gespräch mit dem kanadischen Sportsender TSN verriet. „Ich bin froh, dass ich jetzt wieder zurück bin und mein Bein gut hält. Ich werde auf der Bank sitzen. Ich weiß noch nicht, ob ich Spielzeit bekommen werde, das entscheidet der Trainer“, sagte Davies, der in München seit Jahren zu den prägenden Figuren auf der linken Seite zählt.
Kompany begrüßt die neue Konkurrenzsituation

Seine Rückkehr reiht sich ein in eine positive Entwicklung an der Säbener Straße. Nach Hiroki Ito feiert jetzt der zweite Langzeitverletzte sein Comeback. Im Januar soll mit Jamal Musiala der nächste folgen. Intern werden die drei Rückkehrer längst als „echte Neuzugänge“ gewertet – ein Signal dafür, wie sehr ihre Ausfälle den Kader in der ersten Saisonhälfte gefordert haben.
Während sich die Fans über die Rückkehr der Stars freuen, steht Vincent Kompany vor der nächsten taktischen Herausforderung. Der Belgier hat es in den vergangenen Monaten geschafft, alle Spieler – ob Stammkraft oder Rotationsspieler – konsequent einzubinden und so eine bemerkenswerte Kaderbalance zu schaffen. Dass Davies und weitere Leistungsträger nun zurückkehren, verändert die Statik im Team, doch Kompany bleibt gelassen.
Vor dem Duell gegen Sporting Lissabon machte der Cheftrainer deutlich, dass er an seiner Strategie nichts ändern wird. „Es ist immer abhängig von der Form der Spieler oder vom Gegner, das wechselt sich ab. Ich spreche nicht viel darüber, es geht immer darum, dass ich den Jungs vertraue. Wenn wir gewinnen, geht es ums Personal, das ist okay. Ich mag das. Wir haben Konkurrenz und diese Situation mag ich“, erklärte Kompany.
„Es gab immer Rotation“
Auch Serge Gnabry unterstrich, wie wichtig der interne Wettbewerb für den Erfolg der Bayern ist – und dass er zum Selbstverständnis des Vereins gehört. „Es gab immer Rotation, die wird es immer geben, wenn man so viele Spiele hat. Gerade läuft es gut, auch wenn wir rotieren. Das war auch schon mal anders. Es ist sehr wichtig, dass alle im Rhythmus bleiben. Unser Kader hat keine Übergröße, deshalb ist es wichtig, dass alle dranbleiben.“
Dass Davies nun zurückkehrt, verstärkt die ohnehin hohe Intensität im Leistungsgefüge des FCB. Für Kompany ist genau das ein zentraler Baustein seiner Philosophie: Konkurrenz belebt das Team – und sorgt dafür, dass die Bayern in allen Wettbewerben langfristig konkurrenzfähig bleiben.
