Ärger nach Bayern-Sieg: Sporting-Coach attackiert Schiedsrichter Walsh

Vjekoslav Keskic

Der FC Bayern feierte am Dienstagabend einen hart erkämpften 3:1-Erfolg gegen Sporting Lissabon, doch aufseiten der Portugiesen überwog nach Abpfiff nicht Stolz, sondern Ärger. Trainer Rui Borges zeigte sich sichtlich enttäuscht über mehrere Entscheidungen von Schiedsrichter Nicholas Walsh – vor allem über die Entstehung des zweiten Bayern-Tores.

Der 69. Minute ging eine umstrittene Szene voraus: Lennart Karl traf zum 2:1, doch die Gäste reklamierten sofort ein Foulspiel. Sporting-Coach Borges machte seinem Unmut in den portugiesischen Medien deutlich Luft: „Es ist ein bisschen schade, dass wir hier mit zwei Toren aus Standardsituationen und einem Tor, dem eindeutig ein Foul vorausging, abziehen.“

Seine Kritik richtete sich dabei weniger gegen die Bayern als gegen die Schiedsrichterleistung. „Manchmal beschweren wir uns über unsere Schiedsrichter in Portugal, aber vielleicht sind sie ja die besten“, sagte Borges – ein klarer Seitenhieb gegen Referee Walsh und sein Team.

Strittige Szene um Tah: Foul oder korrekter Zweikampf?

Bayern vs. Sporting
Foto: IMAGO

Im Mittelpunkt der Diskussion: Jonathan Tah. Der Bayern-Verteidiger gewann vor dem 2:1 im Duell gegen Joao Simoes den Ball, soll seinen Gegenspieler dabei jedoch von hinten mit beiden Armen auf Brusthöhe umklammert haben. Sporting-Spieler beschwerten sich unmittelbar, doch Walsh ließ weiterspielen.

Aus Bayerns Sicht war es ein körperbetonter, aber vertretbarer Zweikampf – aus Sicht der Portugiesen ein klarer Regelverstoß. Da der VAR nicht eingriff, blieb die Entscheidung bestehen, und Karl traf wenige Sekunden später.

Während die Münchner dank der Treffer von Gnabry, Karl und Tah einen wichtigen Champions-League-Sieg feierten, verließ Sporting die Allianz Arena mit Frust. Rui Borges betonte mehrfach, dass sein Team besser gespielt habe, als es das Ergebnis vermuten lässt – und dass die Schiedsrichterleistung aus seiner Sicht maßgeblich den Spielverlauf beeinflusst habe.

Am Ende bleibt die Szene um das 2:1 ein Diskussionsthema. Sportlich setzte der FC Bayern dennoch ein Ausrufezeichen – auch wenn der Ärger beim Gegner groß bleibt.

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