Diskretion, Luxus, Prominenz – der „Bayerische Hof“ ist Münchens erste Adresse, wenn Weltstars in der Stadt sind. Doch Anfang Dezember waren es nicht internationale Künstler oder Spieler, die dort einkehrten, sondern die mächtigsten Männer des FC Bayern. In einer vertraulichen Runde traf sich die Vereinsspitze am Abend des 1. Dezember zu einem Weihnachtsessen, das vor allem eines offenbarte: Nach einem Jahr voller Spannungen sucht die Bayern-Führung demonstrativ die Nähe zueinander.
Wie die BILD berichtet, war dem Treffen die letzte Aufsichtsratssitzung des Jahres vorausgegangen. Im Anschluss nahmen Aufsichtsratsboss Herbert Hainer, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge sowie mehrere Wirtschaftsvertreter Platz am Tisch – gemeinsam mit CEO Jan-Christian Dreesen und Sportvorstand Max Eberl.
Auffällig: Die Gesprächsinhalte drehten sich nicht um akute Konflikte im Profibereich, sondern um strukturelle Themen. Diskutiert wurden u. a. das Budget der Frauenmannschaft sowie Pläne, das Stadion der SpVgg Unterhaching zu erwerben und zu renovieren. Ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Stimmung beruhigt hat.
Denn: Die vergangenen Monate waren geprägt von internen Reibereien. Besonders Max Eberl bekam Gegenwind von Hoeneß und Rummenigge, als es um Transferentscheidungen und strategische Ausrichtung ging. Nach dem Wechsel im Vorstand und einigen sportlich herausfordernden Phasen knirschte es hörbar in der Chefetage.
Führungszirkel trifft sich alle sechs Wochen
Doch nun scheint Einigkeit oberste Priorität zu haben. Wie die Sport BILD berichtet, wurde im innersten Machtzirkel ein neuer Jour fixe eingeführt: Hoeneß, Hainer, Rummenigge, Dreesen und Eberl treffen sich ab sofort alle sechs Wochen an der Säbener Straße. Die neuen Termine finden damit doppelt so häufig statt wie die klassischen Aufsichtsratssitzungen, die lediglich vierteljährlich angesetzt sind.
In dieser Runde geht es vor allem um sportliche und strukturelle Themen, um Transparenz und frühzeitige Abstimmung. Eberl erhält so die Möglichkeit, die sportlichen Pläne von ihm selbst, Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund unmittelbar zu erläutern – ein zentraler Schritt, um Missverständnisse zu vermeiden.
Dass die Bayern-Bosse enger zusammenrücken, ist ein deutliches Signal. Nach einem Jahr voller Debatten scheint die Führung entschlossen, die internen Gräben zu schließen und gemeinsam Kurs zu halten. Die nächsten Monate werden jedoch zeigen, wie belastbar dieser neue Zusammenhalt ist – in München eine ebenso sichere Erkenntnis wie jene, dass Weltstars im „Bayerischen Hof“ absteigen.
Aktuell herrscht Ruhe im Führungskreis. Doch wie immer beim FC Bayern gilt: Die nächste Bewährungsprobe kommt bestimmt.
