Stadtduell in Rot und Blau: Graffiti-Krieg zwischen Bayern und 1860 eskaliert

Vjekoslav Keskic

Zwischen den Fanlagern des FC Bayern und des TSV 1860 München lodert ein alter Konflikt wieder auf – und diesmal sprüht er sich quer durch die Stadt. Seit Monaten liefern sich Anhänger beider Vereine einen Graffiti-Kleinkrieg, bei dem Stromkästen, Wände, Straßenschilder und Bänke zu symbolischen Schlachtfeldern werden. Nun ist die nächste Runde eingeläutet: Bayern-Fans haben auf eine besonders provokante Aktion der Löwen mit einem eigenen Farbangriff reagiert.

Auslöser für den jüngsten Aufschwung der Rivalität war ein großflächiger 1860-Schriftzug auf einem Hügel hinter den Trainingsplätzen des FC Bayern. In blauer Farbe prangten dort „1860“ sowie der Satz: „In München-Giasing sind wir daheim. Die Stadt ist blau. So wird es immer sein.“

Für viele Bayern-Anhänger war das eine gezielte Provokation – schließlich befindet sich die Stelle keine zehn Gehminuten von der Säbener Straße entfernt. Die räumliche Nähe der beiden Vereinszentralen ist historisch gewachsen und bildet bis heute den Nährboden für die Rivalität in der Stadt.

Bayern-Fans schlagen zurück – in Rot und Weiß


Wie die BILD berichtet, folgte jetzt der Gegenschlag: Bayern-Fans übermalten das 1860-Graffiti in den Vereinsfarben Rot und Weiß und setzten ihren eigenen Schriftzug „FCB“ darüber. Eine klare Botschaft im Städteduell – und zugleich die jüngste Eskalationsstufe im fortdauernden Graffiti-Zoff.

Die Aktion war allerdings nicht ohne Risiko. Die Polizei beobachtet die Lage inzwischen aufmerksam, denn Sachbeschädigung bleibt Sachbeschädigung – unabhängig von der Rivalität zwischen den Klubs.

Polizei ermittelt – zwei Festnahmen bereits erfolgt

Der Graffiti-Krieg beschäftigt längst nicht mehr nur die Fans, sondern auch die Behörden. Bereits vor dreieinhalb Wochen kam es zu zwei Festnahmen, nachdem Bayern-Anhänger eine Mauer nahe des Schwabinger Luitpoldparks besprüht hatten. Die Verdächtigen wurden wegen Sachbeschädigung angezeigt, später aber wieder entlassen.

Den jüngsten Schlag am Hügel hinter dem Bayern-Gelände konnte die Polizei jedoch nicht verhindern – ein Zeichen dafür, wie dynamisch der Konflikt derzeit verläuft.

Ob die Rivalität weiter eskaliert oder die Behörden verstärkt eingreifen werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Der Graffiti-Zoff zwischen Bayern und 1860 ist weit mehr als ein Farbspiel – er ist Ausdruck eines Stadtrivalitätskampfes, der tief in Münchens Fußballkultur verankert ist.

Teile diesen Artikel