Beim BVB schrillen die Alarmglocken. Nico Schlotterbeck hat das lukrative Angebot zur Vertragsverlängerung weiterhin nicht angenommen – und in Dortmund wächst vor allem eine Sorge: der mögliche Wechsel zum FC Bayern.
Nach dem 2:2 gegen Bodö/Glimt in der Champions League stand weniger das Ergebnis als vielmehr Nico Schlotterbeck im Fokus. Mit ungewöhnlich scharfen Worten ging der 26-Jährige öffentlich mit seinen Mitspielern ins Gericht und sprach von fehlender „Winner-Mentalität“. Aussagen wie „Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball“ trafen den BVB ins Mark. Seit den Zeiten eines Mats Hummels hat in Dortmund kaum ein Spieler derart offen und schonungslos Kritik an der eigenen Mannschaft geübt.
Wie Sky berichtet, waren Schlotterbecks Worte auch intern am Folgetag das dominierende Thema. Hinter vorgehaltener Hand fiel sogar der Vorwurf, er habe der Mannschaft „in den Rücken gefallen“. Für das ohnehin fragile Binnenklima beim BVB sind solche öffentlichen Abrechnungen Gift – und sie verstärken den Eindruck, dass sich Schlotterbeck innerlich bereits von Dortmund entfernt.
Die große Angst: Schlotterbeck und der FC Bayern

Genau hier liegt der wunde Punkt aus Sicht der BVB-Verantwortlichen. In Dortmund wächst die Angst, dass Schlotterbeck bewusst auf Zeit spielt – und auf ein Signal aus München wartet. Nach Informationen aus dem Umfeld des Spielers tendiert der Innenverteidiger eher dazu, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Das vorliegende Angebot, das ihn mit einem Gehalt von über zehn Millionen Euro in die Topverdiener-Riege hieven würde, liegt weiterhin unbeantwortet auf dem Tisch.
Die Sorge beim BVB ist klar: Öffnet sich ein Türchen beim FC Bayern, wäre Schlotterbeck wohl kaum zu halten. Der spielstarke Linksfuß passt perfekt ins Profil der Münchner, die langfristig nach deutschen Führungsspielern für die Abwehr suchen. Ein Wechsel nach München – ähnlich wie einst bei Mats Hummels – wäre für viele BVB-Fans ein rotes Tuch und würde Schlotterbeck in Dortmund nachhaltig beschädigen. Genau diese Angst geht inzwischen nicht nur im Anhang um, sondern auch bei den Bossen um Sebastian Kehl und Lars Ricken.
Brisant ist: Sportlich liefert Schlotterbeck aktuell selbst Argumente gegen eine sofortige Verlängerung. Seine Leistungen sind seit Wochen schwankend, bei mehreren Gegentoren war er direkt beteiligt. Statistiken wie Zweikampfquote oder abgefangene Bälle sind zuletzt deutlich abgefallen. Trotzdem bleibt Schlotterbeck ein Spieler mit enormem Potenzial – und genau deshalb für den FC Bayern so interessant.
In München gibt es jedoch klare Prioritäten: Die Verlängerung mit Dayot Upamecano steht an erster Stelle. Sollte diese nicht zustande kommen, wird man sich mit anderen Spielern intensiver beschäftigen, aller Voraussicht nach auch mit Schlotterbeck.
