Der FC Bayern hat im vergangenen Sommer bereits spürbare Einschnitte bei den Gehaltskosten vorgenommen. Doch an der Säbener Straße ist klar: Der Sparkurs ist noch nicht abgeschlossen. Zwei hoch dotierte Verträge entwickeln sich zunehmend zu einem Problem für den Rekordmeister.
Mit den Abgängen von Leroy Sané und Kingsley Coman hat der FC Bayern vergangenen Sommer bereits erhebliche Gehaltslasten abgelegt. Beide sollen zuletzt zwischen 17 und 20 Millionen Euro pro Jahr verdient haben. Sané verließ den Klub ablösefrei in Richtung Galatasaray Istanbul, Coman wechselte nach Saudi-Arabien zu Al-Nassr. Doch trotz dieser Einsparungen sehen die Verantwortlichen weiterhin Handlungsbedarf.
Nach Informationen der BILD stehen dabei vor allem Leon Goretzka und Minjae Kim im Fokus. Beide kassieren demnach jeweils rund 17 Millionen Euro pro Saison – ein Salär, das in keinem Verhältnis mehr zu ihrer sportlichen Rolle steht. Besonders bei Goretzka ist die Lage eindeutig. Der 30-Jährige hat seinen Stammplatz endgültig an Aleksandar Pavlovic verloren und kommt unter Vincent Kompany nur noch in der Bundesliga zum Einsatz.
Dass es zu einer Vertragsverlängerung kommt, gilt als nahezu ausgeschlossen. Goretzkas Vertrag läuft am Saisonende aus, Gespräche über eine Ausdehnung der Zusammenarbeit gibt es nicht. Der Klub hält sich auffallend zurück, wenn es um seine Zukunft geht – ein klares Signal. Zwar hat der Mittelfeldspieler in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er bereit ist, sich zurückzukämpfen, doch sportlich und strategisch ist sein Weg in München faktisch zu Ende gedacht.
Minjae Kim bleibt ein schwieriger Fall

Komplexer gestaltet sich die Situation bei Minjae Kim. Auch der südkoreanische Innenverteidiger gehört zu den Großverdienern im Kader, ist sportlich jedoch nur noch dritte Wahl. Hinter Jonathan Tah und Dayot Upamecano hat Kim seinen Platz im Abwehrzentrum verloren. Unter Kompany fehlt ihm nicht nur die Konstanz, sondern auch das Vertrauen für eine tragende Rolle.
Grundsätzlich wäre der FC Bayern laut BILD bereit, Kim bei einem passenden Angebot ziehen zu lassen. Die Münchner würden dem Verteidiger keine Steine in den Weg legen, um weiteres Gehalt einzusparen und den Kader zu verschlanken. Doch genau hier liegt das Problem. Kims hohes Salär schreckt potenzielle Interessenten ab. Kaum ein Klub ist bereit, das aktuelle Gehaltsniveau zu übernehmen. Ein Wechsel wäre für den 28-Jährigen nur mit deutlichen finanziellen Abstrichen möglich.
Der Fall Goretzka und Kim zeigt exemplarisch, wo der FC Bayern aktuell ansetzt. Es geht weniger um einzelne Spieler als um die langfristige Ausrichtung der Gehaltsstruktur. Hohe Fixkosten für Reservisten will man sich künftig nicht mehr leisten. Unter Max Eberl und Christoph Freund wird stärker darauf geachtet, dass sportliche Rolle und Vergütung wieder in ein gesundes Verhältnis rücken.
