Der FC Bayern schafft zuhause nur ein Unentschieden gegen Mainz 05. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.
Gegen den Tabellenletzten kamen die Bayern nicht über ein 2:2 hinaus. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:
Hier haben die Bayern ein massives Problem
Der Mainzer Ausgleich zum 1:1 kurz vor der Halbzeitpause offenbarte ein massives Problem der Bayern in dieser Saison: Einmal mehr kassierte die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany einen Gegentreffer aus einer Standardsituation des Gegners heraus. Tom Bischof leistete sich ein Foul in Strafraumnähe, William Böving brachte den Freistoß rein und Kacper Potulski traf, nachdem Minjae Kim im Kopfballduell den Kürzeren gezogen hatte.
Die Schwäche der Bayern bei gegnerischen Standards lässt sich in Zahlen festmachen. Sieben von elf Gegentreffern in der Bundesliga fielen nach Standards, das sind rund 64 Prozent. Eine derart schlechte Quote hat kein anderes Team der Liga.
Sportvorstand Max Eberl analysierte nach dem Spiel: „Es ist schon ärgerlich, dass wir so eine relativ einfache Flanke zum 1:1 zulassen.“ Der Bayern-Boss führte aus: „A: Müssen wir das Foul machen? Da geht es schon los. B: Den Standard kannst du definitiv besser verteidigen.“Auch
Joshua Kimmich sprach den erneuten Standard-Gegentreffer an: „Das Standard-Tor ist sehr ärgerlich, nur deshalb war die zweite Halbzeit offen“, sagte er. „Das müssen wir besser machen“, ermahnte Kimmich seine Teamkollegen: „Wir müssen weniger zulassen: weniger Ecken, weniger Freistöße, weniger Einwürfe.“
Die Winterpause kommt zur rechten Zeit
Das hart umkämpfte Remis zuhause gegen den Tabellenletzten zeigte auch: Die Winterpause kommt zur rechten Zeit für die Bayern. Am Sonntag steht das letzte Spiel des Kalenderjahres in Heidenheim an, dann können die Stars eine Pause einlegen und regenerieren.
Das scheint auch nötig, denn der Mannschaft geht zusehends die Kraft aus und die spielerische Frische geht verloren. Im Sommer zeigten die Bayern teilweise Woche für Woche überlegene Auftritte und spielten erfrischenden Fußball.
Und auch die uneingeschränkte Dominanz aus der Anfangsphase der Saison. In acht Spielen nach dem Champions-League-Sieg bei Paris Saint-Germain geriet der deutsche Rekordmeister sechsmal in Rückstand. Diese Spiele zu drehen, kostete viel Kraft.
Trotzdem bleibt die Bilanz nach dem letzten Heimspiel des Jahres insgesamt positiv. Die Bayern gaben in der Bundesliga die einzigen Punkte bei den Unentschieden bei Union Berlin und eben gegen Mainz ab. An der Tabellenspitze hat der FCB einen komfortablen Vorsprung von neun Punkten. In der Champions League setzte es nur eine Niederlage gegen das Top-Team von Arsenal und im DFB-Pokal steht man im Halbfinale. Mit dieser Bilanz haben sich die Spieler eine ruhige Winterpause wahrlich verdient.
Karl sammelt weiter WM-Argumente
Ein Bayern-Spieler hat offensichtlich aber noch genug Energie: Lennart Karl zeigte gegen Mainz den nächsten starken Auftritt. Der Youngster schoss den Treffer zum 1:0 für die Münchner und wirbelte ständig durch die Mainzer Defensive. Für seine gute Leistung verdiente sich Karl die FCBinside-Note 2.
Der 17-Jährige spielt bisher eine hervorragende Hinrunde für die Bayern-Profis und die Stimmen, die eine Nominierung für den deutschen WM-Kader fordern, werden nicht leiser. Zurecht.

Nationalmannschaftskapitän Kimmich sagte nach der Partie: „Es ist einfach die Wahrheit. Wenn einer bei Bayern regelmäßig spielt und regelmäßig gute Leistungen bringt und Deutscher ist, gehört er auf Sicht in die Nationalmannschaft – wenn er das über Wochen und Monate bestätigen kann.“
Aktuell macht Karl nicht den Anschein, dass es bei ihm bald zu einem Knick in der Formkurve kommen könnte. Natürlich gibt es die Mahner wie Mario Basler, der das Auf-die-Bremse-treten bei Karl zu seinem neuen Lieblingsthema gemacht hat. Doch so wie Karl gerade auftrumpft, ist er einfach schwer zu bremsen. Im Gegenteil: Karl sammelt aktuell in jedem Spiel WM-Argumente.
