Lennart Karl trifft und trifft, doch sein Jubel wirft Fragen auf. Der 17-Jährige reagiert auf Nachfragen ausweichend und lässt die Bedeutung offen. Auch seine Mitspieler zeigen sich ahnungslos.
Auch beim 2:2 gegen Mainz wiederholte Karl die Geste, die schon nach seinem Tor gegen Sporting Lissabon für Rätsel sorgte. Erst ließ er die Finger seiner zu sich gewandten Hände aufeinanderschlagen, möglicherweise rieb er sie auch. Danach legte er den rechten Zeigefinger auf die Lippen – ein stummer Hinweis, der viele Interpretationen offenlässt. In der Mixed Zone wollte Karl keine Erklärung abgeben. Auf die Frage nach der Bedeutung sagte er lediglich, es sei „etwas ganz Normales“.
Auf dem Platz sorgt Karl für Tore, daneben für Gesprächsstoff – auch bei seinen Mitspielern. Joshua Kimmich zeigte sich nach dem Spiel ahnungslos: „Ich weiß es gar nicht“, sagte der Routinier und scherzte anschließend: „Vielleicht wegen neuem Vertrag.“ Karls derzeitiger Kontrakt läuft bis 2028 und verlängert sich an seinem 18. Geburtstag automatisch um ein weiteres Jahr. Eine Gehaltsanpassung steht ebenfalls im Raum.
Reaktion auf die Basler-Kritik?
Auch Max Eberl reagierte mit einem Augenzwinkern. Der Sportvorstand erklärte: „Ich habe nie ein Tor geschossen. Deswegen weiß ich nicht, wie man darüber nachdenkt, wenn man eins schießt.“ Und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich habe sie halt nie gebraucht.“
Spox spekulierte zudem, ob Karls Jubel eine Reaktion auf Mario Basler sein könnte. Der frühere Bayern-Profi sagte zuletzt kritisch: „Ich glaube, dass er größer gemacht wird als er ist. Er ist ein junger Spieler, ein guter Spieler, aber ich glaube trotz allem, dass er sich in München nicht durchsetzen wird.“ Basler gilt als wohl größter Kritiker des Münchner Durchstarters.
Was genau Karl mit seiner Geste sagen will, bleibt vorerst sein Geheimnis. Die Aufmerksamkeit hat er ihm jedenfalls erneut gesichert. In München dürfte man hoffen, dass der 17-Jährige mit seinem Jubel Fans und Medien noch das ein oder andere Mal spekulieren lässt.